Anleihen

Unfall mit vorheriger Ansage: warum die Wahrscheinlichkeit eines government shutdown in den USA massiv steigt

An den Anleihemärkten herrscht schon Panik bei kurz laufenden US-Staatsanleihen - es droht im September die Schließung von US-Behörden, weil die Republikaner in dem neuen Budgetentwurf auf Mittel für den Bau der Mauer zu Mexiko bestehen. Und damit wird die Zustimmung von demokratischen Abgeordneten mehr als unwahrscheinlich..

FMW-Redaktion

Kurz nach der Machtübernahme von Donald Trump drohte das, was in den USA irgendwie ständig zu drohen scheint: die Schließung von US-Behörden, weil die Schuldengrenze erreicht ist. Aber es waren die Demokraten in den USA, die das verhinderten, indem sie einer Übergangslösung zustimmten und so das Problem in den Herbst verschoben – vermutlich aufgrund der Überlegung, dass ein dann absehbares Chaos ihnen selbst angelastet werden würde.

Nun aber steigt die Wahrscheinlichkeit rapide an, dass es zu diesem government shutdown im September kommen wird! Bis September dürften die Mittel noch reichen, dann aber muß der neue US-Haushalt gebilligt werden, um eine Schließung der US-Behörden zu vermeiden. Die Republikaner haben nun einen neuen Entwurf eingebracht, der Zusatzausgaben von 788 Milliarden Dollar vorsieht, wobei die erhöhten Ausgaben vorwiegend dem Militäretat zugute kommen würden. Das wäre aus Sicht der Demokraten noch ok, was aber aus Sicht der Demokraten absolutes „no go“ ist, sind vor allem zwei in dem Vorschlag der Republikaner enthaltene Punkte: einerseits die Starke Reduzierung der Mittel für umweltfreundliche Technologien, andererseits, symbolisch noch wichtiger, 1,6 Milliarden Dollar für die Errichtung der von Trump geforderten Mauer zu Mexiko.


Donald Trump
Foto: whitehouse.gov

Zwar ist das ein vergleichsweise geringer Betrag im Gesamtkontext, aber eben von immenser symbolischer Bedeutung: die Demokraten sind sich absolut einig, keinem Haushalt zuzustimmen, in dem Gelder für den Bau der Mauer zu Mexiko enthalten sind. Und das bedeutet: die Demokraten werden ihre Zustimmung zur weiteren Anhebung der Schuldenobergrenze solange verweigern, als darin eben Gelder für die Mauer enthalten sind!

Während die US-Aktienmärkte diese Thematik noch ignorieren, ist das an den Anleihemärkten anders! Das hat eine gestrige Auktion von US-Staatsanleihen mit dreimonatiger Laufzeit gezeigt (T-Bills). Bei dieser Auktion wurden Anleihen emittiert, die am 26.Oktober auslaufen – also von einem government shutdown unmittelbar betroffen wären. Mangels Nachfrage nach diesen Anleihen mussten die USA für diese Anleihen eine Rendite bieten, die zuletzt auf dem Hochpunkt der Finanzkrise im Gefolge des Lehman-Schocks aufgerufen worden waren (1,185%). Angesichts des Renditeanstiegs im Vergleich zur Vorwoche kann man hier fast schon von einer Panik-Reaktion am Anleihemarkt sprechen – man geht offenkundig diesmal davon aus, dass es zu einem government shutdown wirklich kommen wird.

Die Aktienmärkte aber werden vermutlich den Eisberg erst wahrnehmen, wenn sie voll auf ihn aufprallen..



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7 Kommentare

  1. Das ist doch nur ein Sturm im Wasserglas ! Da wird gar nichts passieren im September, geschweige denn werden die Märkte einbrechen.

    Donald macht das schon.

  2. Die Kosten für die Mexiko-Mauer haben Sie ja nur reingeschrieben, dass die Republikaner eine Verhandlungsmasse haben. An diesem Punkt wird die Erhöhung der Schuldenobergrenze sicherlich nicht scheitern.

    Woran ist überhaupt festzumachen, dass ein mögliches Scheitern der Erhöhung der Schuldenobergrenze der Grund für die Renditesteigerung an den Anleihemärkten ist?

  3. Die USA sind seit Jahrzehnten überschuldet und haben effektiv noch nie einen Kredit zurückbezahlt sondern nur durch einen noch grösseren abgelöst, weil notorisch mehr Geld ausgegeben wird als an Steuern eingenommen wird. Das Geld, mit dem die USA ihre Witschaft aufblasen wird einfach neu gedruckt. Das müsste einen nassiven Wertverfall zur Folge haben – wer die USA besucht meht, dass ein Dollar dort 2 EUR entspricht – doch die dummen kokainnasigen Kleinkinder der Finanzbranchenzocker zahlen halt dank ihrer Dummheit für Dollar zu viel – schädlich für uns alle. Wir brauchen ENDLICH ein Korrektiv – die Abwertung des Dollars. Eine Regierung darf nicht mehr ausgeben als sie an Steuern einnimmt, prinzipiell nicht alles andere ist Betrug am Volk.

  4. @ Peter Meier, über 30 Jahre gesehen hat die USA den Dollar extrem abgewertet u.sie werfen heute der ganzen Welt Währungsmanipulation vor,
    AMERICA FIRST WENN ES UM ARROGANZ ODER NICHTWISSEN GEHT! Dollar gegen CH FR 1985 ca.
    2,80 heute ca. O,96 = Abwertung ca.70 % Bis jetzt haben sie sich mit Abwertung entschuldet ,wenn das fertig ist wird die USA weniger Great sein.

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