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US-Arbeitsmarktdaten: Vorschau auf heute 14:30 Uhr

Die US-Arbeitsmarktdaten heute um 14:30 Uhr werden nicht schwach genug sein für baldige Zinssenkungen? Hier eine Vorschau.

USA-Flagge
Foto: Vecstock-Freepik.com

Prognostiker gehen davon aus, dass die US-Arbeitsmarktdaten für Mai neue Hinweise auf eine allmähliche Abkühlung des Arbeitsmarktes liefern werden, auch wenn die Zahl der Neueinstellungen im Vergleich zum April gestiegen ist. Es wird erwartet, dass die Zahlen, die heute um 14:30 Uhr deutscher Zeit vom Bureau of Labor Statistics veröffentlicht werden, zeigen, dass die Arbeitgeber in den USA die Zahl der Beschäftigten im letzten Monat um 180.000 erhöht haben, so die mittlere Schätzung in einer Bloomberg-Umfrage. Der durchschnittliche Stundenlohn dürfte in den letzten 12 Monaten um 3,9 % gestiegen sein, was der Rate vom April entspräche, als das Lohnwachstum den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren erreichte.

US-Arbeitsmarktdaten: Zu wenig schwach für Zinssenkungen?

Sollten sich die Prognosen als zutreffend erweisen, würden die US-Arbeitsmarktdaten die durch eine Vielzahl jüngster Daten gestützte Ansicht bekräftigen, dass die US-Wirtschaft gegenüber dem robusten Wachstumstempo des letzten Jahres einen Gang zurückschaltet, aber nicht so sehr, dass die Entscheidungsträger der Federal Reserve sich gedrängt fühlen, Zinssenkungen in Erwägung zu ziehen.

„Es ist unwahrscheinlich, dass die US-Arbeitsmarktdaten für Mai die US-Notenbank von ihrer derzeitigen abwartenden Haltung abbringen wird, aber der Bericht wird weitere Beweise dafür liefern, dass der US-Arbeitsmarkt nicht mehr so stark ist wie vor einem Jahr, und dass er sich einem weniger inflationären Gleichgewicht annähert“, schrieb Lydia Boussour, Senior Economist bei EY, am 4. Juni in einer Mitteilung an Kunden, in der sie die Zahlen vorwegnahm.

Grafik zeigt Entwicklung der US-Arbeitsmarktdaten

Im Folgenden wird erläutert, worauf bei den wichtigsten Komponenten des Berichts zu achten ist:

Nonfarm Payrolls

Das monatliche Wachstum der Beschäftigtenzahlen lag in diesem Jahr bisher bei durchschnittlich 246.000 und hat die Verbraucherausgaben angekurbelt, was dazu beigetragen hat, die Inflation über dem Zielwert der Fed zu halten. Zwei aufeinanderfolgende Berichte zu den US-Arbeitsmarktdaten, die ein immer noch gesundes, aber deutlich unter diesem Tempo liegendes Beschäftigungswachstum zeigen, würden auf eine ausgewogenere Arbeitsmarktdynamik hindeuten.

„Wir glauben, dass sich der Arbeitsmarkt normalisiert und nicht unbedingt abschwächt“, schrieb Michael Gapen, Leiter der US-Wirtschaftsabteilung der Bank of America in einer Mitteilung an Kunden vom 5. Juni. „Die Zahl der offenen Stellen geht zurück, und das Beschäftigungswachstum verlangsamt sich, wenn auch von einem hohen Niveau aus, aber die Zahl der Entlassungen bleibt niedrig.“

Das Stellenwachstum fiel im April auf 175.000, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass im öffentlichen Sektor fast keine Neueinstellungen vorgenommen wurden. Viele Ökonomen erwarten, dass sich die Zahl der Einstellungen im öffentlichen Dienst im Mai wieder erholen wird. Ein typischer saisonaler Frühjahrsrückgang könnte die Zahl nach unten ziehen, aber es wird erwartet, dass die hohe Einwanderung dazu beitragen wird, dass mehr Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, insbesondere im Dienstleistungs- und Bausektor.

Stundenlöhne

Ökonomen erwarten, dass die Lohndaten ebenso wie die Zahl der Arbeitsplätze weiterhin eine allmähliche Abschwächung aufweisen werden. Der Median der Schätzungen für die durchschnittlichen Stundenlöhne geht von einem Anstieg um 0,3 % im Mai aus. Das ist ein Tick mehr als im April, aber auf 12-Monats-Basis wird erwartet, dass das Lohnwachstum den zweiten Monat in Folge bei 3,9 % liegen wird.

Arbeitskräfte

Die Arbeitslosenquote wird im Mai voraussichtlich unverändert bei 3,9 % liegen. Die Arbeitslosigkeit ist jedoch seit April 2023 um einen halben Prozentpunkt angestiegen. Sam Coffin und seine Kollegen von Morgan Stanley schätzen, dass die Wirtschaft jeden Monat 265.000 Arbeitsplätze schaffen muss, um mit dem Bevölkerungswachstum Schritt zu halten. Dies deutet auf einen stärkeren Aufwärtsdruck auf die Arbeitslosigkeit hin, falls sich die Neueinstellungen weiterhin verlangsamen. Die Ökonomen gehen davon aus, dass die Erwerbsbeteiligung unverändert bei 62,7 % bleibt. Die Erwerbsquote von Frauen im Alter zwischen 25 und 54 Jahren sollte jedoch im Auge behalten werden. In den letzten vier Monaten ist sie um fast einen ganzen Prozentpunkt gestiegen.

FMW/Bloomberg



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