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Da ist noch mehr... US-Banken brauchen Notkredite über 144 Milliarden Dollar

US-Banken benötigen aktuell immer noch Notkredite über 144 Milliarden Dollar von der Federal Reserve, mehr als in der Vorwoche.

Ist die Bankenkrise nicht mal langsam vorbei? Die Quartalszahlen der vier größten US-Banken glänzten im Großen und Ganzen, die Zinsmargen stiegen deutlich. Und die Einlagen von Kunden bei allen US-Banken, die in den vier März-Wochen um 473 Milliarden Dollar gesunken waren, legten in der ersten April-Woche wieder um 61 Milliarden Dollar zu. Heute Nacht werden wir hierzu die neuesten Daten von der US-Notenbank Federal Reserve erhalten. Letzte Nacht gab es bereits die aktuellsten Daten zur Höhe der Notkredite, welche von der Federal Reserve an Banken in den USA vergeben werden.

Notkredite der Federal Reserve an Banken über 143,9 Milliarden Dollar

Neben den Einlagen bei Banken sind auch die Volumen dieser Notkredite ein Indikator dafür, wie sich die US-Bankenkrise entwickelt. Je geringer das Volumen der Notkredite, desto weniger sind die Banken auf externe Hilfe angewiesen, um Löcher zu stopfen, die durch Mittelabflüsse entstanden sind. Wie wir in den letzten Wochen mehrmals schrieben: Auch wenn sich die Situation zu beruhigen scheint – abgeblasen ist die Bankenkrise noch nicht! Und so zeigen es auch diese aktuellen Daten der Federal Reserve: Im jüngsten Wochenvergleich bis zum 19. April stiegen ihre Notkredite an Kreditinstitute laut Bloomberg wieder an von 139,5 Milliarden Dollar auf 143,9 Milliarden Dollar.

Details

Diese Notkredite bestehen aus dem Discount Window und auch dem Bank Term Funding Program (BTFP) der Federal Reserve (weiße und blaue Linie in der Grafik). Dieser Anstieg der Notkredite deutet darauf hin, dass die finanziellen Spannungen nach einer Reihe von Bankenzusammenbrüchen im vergangenen Monat noch nicht überwunden sind. Die wöchentlichen Daten der Federal Reserve wiesen 69,9 Milliarden Dollar an ausstehenden Krediten aus dem traditionellen Backstop-Kreditprogramm der Zentralbank aus, dem so genannten Diskontfenster, verglichen mit 67,6 Milliarden Dollar in der Vorwoche, und dem Rekordwert von 152,9 Milliarden Dollar im vergangenen Monat. Auch die Nachfrage nach dem extra ab März etablierten Bank Term Funding Program nahm zu und stieg auf 74 Milliarden Dollar, verglichen mit 71,8 Milliarden Dollar in der Vorwoche.

Da ist noch mehr

Abseits dieser Notkredite ist da noch mehr vorhanden. Den Banken wird auch über Kredite der Federal Home Loan Banks geholfen (aktuelle Daten unklar). Und es gibt noch die Kredite der Federal Reserve an die von der US-Einlagensicherung Federal Deposit Insurance Corp geretteten Banken, nämlich Silicon Valley Bank und Signature Bank. Die Kredite an die Nachfolgeinstitute belaufen sich unverändert auf 172,6 Milliarden Dollar. Und ausländische Zentralbanken hatten 20 Milliarden Dollar im Rahmen der Rückkaufsvereinbarung der Federal Reserve mit ausländischen Zentralbanken ausstehen, ein Rückgang von vorher 30 Milliarden Dollar.

Morgen früh werden die neuesten Daten der Federal Reserve zu den Einlagen bei Banken weiter Aufschluss über die Entwicklung der Bankenkrise in den USA geben.

Notkredite der Federal Reserve an Banken in den USA

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Notkredite klingt irgendwie so hart…nennen wir es lieber kurzfristige Kredite zur Gewinnoptimierung für die richtigen Banken…

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