Je stärker der US-Dollar, desto schwächer logischerweise der große Gegenspieler Euro. Gerade die im Dax befindlichen exportlastigen Unternehmen profitieren, wenn der Euro billiger wird – denn dann können Käufer aus Übersee günstiger deutsche Waren einkaufen. Daher sollte der Dax – der aktuell keine Freudensprünge macht – jetzt eigentlich profitieren. Denn der US-Dollar (gut sichtbar im Währungskorb US-Dollar-Index) steigt immer kräftiger an. Mit vorhin genau 100,00 Indexpunkten sehen wir heute ein Zweijahreshoch. Anfang der Woche sah man noch Indexstände von 98,53.
Der Ukraine-Krieg verleiht dem US-Dollar als „Sicherem Hafen“ Aufwind. Aber das ist wohl nur ein nachgeordneter Grund. Wichtiger ist die Straffung der Geldpolitik der Federal Reserve, die Anlagen in US-Dollar attraktiver machen. Die Fed hat die letzten Tage klar gemacht, dass die Zinswende und der Abbau der Fed-Bilanz kräftig vorangetrieben werden in den nächsten Monaten. Entsprechend steigen auch die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen immer weiter an – seit Wochenanfang von 2,39 auf aktuell 2,69 Prozent. Aktuell sehen wir den höchsten Stand seit drei Jahren! Im TradingView Chart sehen wir den US-Dollar-Index in blau, und die Rendite in orange, seit dem 9. März. Beide steigen im Gleichklang an.
Der Euro als großer Gegenpart zur US-Währung zeigt entsprechend Schwäche. Der Ölpreis fällt schon seit Tagen, aber aufgrund anderer entlastender Faktoren. Der immer stärkere Dollar dürfte unterschwellig vielleicht auch einen kleinen Effekt haben. Der Goldpreis allerdings reagiert aktuell nicht negativ. Seit Tagen sehen wir einen sehr müden Seitwärtstrend, und in den letzten Stunden einen Anstieg um 10 Dollar. Dies entspricht aktuell nicht dem Standardmuster – folgt die Gold-Schwäche noch?
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