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Berichtssaison und Fed-Zinsentscheid US-Indizes auf Erholungskurs – Richtungsentscheidung steht kurz bevor

US-Indizes auf Erholungskurs – Richtungsentscheidung steht kurz bevor

Der Höhepunkt der Berichtssaison und der Fed-Zinsentscheid dürften für eine Richtungsentscheidung sorgen. Die US-Indizes S&P 500, Dow Jones und Nasdaq konnten sich zum Ende der Vorwoche kräftig erholen. Zu Wochenbeginn sah es zunächst auch danach aus, als könnte der Anstieg fortgesetzt werden. Doch die Kräfte schwanden wieder. Zu groß sind die Unsicherheiten vor den Zinsentscheidungen der großen Notenbanken sowie den Quartalszahlen der Tech-Giganten. Das Kursgeschehen an der Wall Street wird aktuell durch die laufende Berichtssaison und den Rezessions- und Zinssorgen bestimmt. Angesichts einer Inflationsrate von 9,1 Prozent ist die US-Notenbank gezwungen, ihren Straffungskurs fortzusetzen, muss dabei aber die Konjunkturentwicklung im Blick behalten. Die Fed darf zinsseitig nicht übertreiben, wenn aus dem angestrebten soft nicht ein hard landing werden soll. Die Gefahr einer Rezession in den USA ist jedoch groß, das deuten bereits etliche Indikatoren an.

Ungeachtet dessen weigert man sich derzeit an der Wall Street, die Gewinnerwartungen der Unternehmen zu senken bzw. diese einzupreisen. Die aktuelle Berichtssaison wird letztlich zeigen, wie es um die Unternehmen bestellt ist und daher stark im Fokus der Investoren stehen. Trotz des schwierigen Marktumfelds konnten sich die US-Indizes zuletzt deutlich von ihren Tiefs Mitte Juni nach oben absetzen. Der entscheidende Richtungsimpuls fehlt aber noch, dieser dürfte in der kommenden Woche erfolgen.

Ist ein großer Zinsschritt von 100 Basispunkten vom Tisch?

In den USA laufen derzeit heiße Diskussion, ob die Fed auf ihrer Sitzung in der nächsten Woche die Zinsen um 75 oder gar 100 Basispunkte anhebt. Während der vergangenen Woche haben sich einige Fed-Mitglieder zu Wort gemeldet und betont, dass man von einem Zinsschritt in Höhe von 0,75 Prozentpunkten ausgeht. Infolgedessen ist die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung laut  dem FedWatsch Tool um einen vollen Prozentpunkt auf nur noch 33,2% zurückgefallen. Dies hatte die Erholung in den US-Indizes zuletzt angetrieben.

Neben dem Zinsentscheid der Fed spielt ebenfalls die laufende Berichtssaison eine entscheidende Rolle, wie es im marktbreiten S&P 500, dem Dow Jones und dem techlastigen Nasdaq weitergeht. Der Start der US-Berichtssaison fiel bisher eher enttäuschend aus, vor allem die Großbanken konnten die Erwartungen nicht vollends erfüllen. In der kommenden Woche erreicht die Berichtssaison ihren Höhepunkt, wenn alle Tech-Dickschiffe wie zum Beispiel Apple, Amazon, Alphabet, Meta Platforms und Microsoft ihre Firmenbilanzen vorlegen. Neben dem Zahlenwerk achten Investoren vor allem auf die Ausblicke für das laufende Jahr. Diese dürften nämlich aufzeigen, wie stark die Abkühlung der Wirtschaft ausfällt. Danach werden nicht nur wir wissen, wie sich die Unternehmensgewinne entwickeln, sondern auch wohin die Reise der US-Indizes geht.

US-Indizes: Ist die Erholung schon wieder vorbei?

In der Vorwoche hat sich im Wochenchart des S&P 500 eine bullische Hammerkerze ausgebildet. Noch fehlt aber der benötigte Impuls, weshalb die US-Indizes weiterhin in einer Seitwärtsrange verharren. Innerhalb der Range sehen wir jede Menge Richtungswechsel, was auf eine Unentschlossenheit der Marktteilnehmer hindeutet. Es kommt zwar kein starker Verkaufsdruck auf, aber kaufen will auch keiner so recht. Im Tageschart ist der übergeordnete Abwärtstrend intakt. Durch den Bruch der Hochs bei 3.839 Punkten hat sich im 4-Stundenchart aber auch eine bullische Struktur ausgebildet. Die Handelsspanne verengt sich vor den wichtigen Events und könnte bald für eine Richtungsentscheidung sorgen.

Solange der Abwärtstrend intakt ist, sind weiter Kursrücksetzer am wahrscheinlichsten. Kurzfristig könnte sich jedoch die Erholung fortsetzen, wenn der S&P 500 über die fallende Trendlinie und dem letzten lokalen Hoch bei 3.906 Punkten ausbricht. Ein erstes Ziel liegt an dem Hoch bei 3.950 Punkten. Darüber würden sich sogar Erholungsziele bis 4.032 und 4.140 Punkten ergeben. Richtig bullisch wird es im großen Bild aber erst oberhalb der 200-Tage-Linie und dem Verlaufshoch bei 4.200 Zählern.

Vorsicht ist angebracht, wenn der S&P 500 unter die Unterstützung bei 3.804 Punkten fällt und die steigende Trendlinie durchbricht. Findet der Leitindex in der Zone zwischen 3.750 und 3.736 Punkten auch keinen Halt, dann dürfte es zum Test der Tiefs bei 3.642 Zählern kommen.

S&P 500: Sorgen vor Fed-Rezession und Berichtssaison - Richtungsentscheidung

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