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US-Wirtschaft: Worauf es in den USA mehr denn je ankommt

Die US-Wirtschaft muss nun ohne weitere Stimuli auf eigenen Beinen stehen

Die US-Wirtschaft und der Konsum

Viele Marktbeobachter rätseln über die Tatsache, warum die US-Regierung im Verlauf der Corona-Pandemie über 5 Billionen Dollar in die US-Wirtschaft gepumpt hat – angesichts der Tatsache, dass die Rezession nur 3,5 Prozent zur Wirtschaftsleistung betragen hat, bei einem Bruttoinlandsprodukt von circa 21 Billionen Dollar. Das Problem war und ist der US-Konsument, bei dem nach dem Lockdown und der in die Höhe geschossenen Arbeitslosenrate zu befürchten war, dass er nicht mehr in der Lage ist, ausreichend zu konsumieren – der zentrale Stützpfeiler der US-Wirtschaft könnte ins Wanken geraten. Hier zu ein paar Übersichten, die diese Sichtweise auf die US-Wirtschaft langfristig beleuchten.

Die rasche Rückkehr der US-Wirtschaft in die Wachstumszone

Bereits mehrfach habe ich Übersichten gezeigt, die ein Bild der US-Wirtschaft entwerfen. Aus einem längeren Blickwinkel, aus dem erkennbar wird, warum sich die USA von den westlichen Nationen konjunkturell so gut gehalten haben und bereits im ersten Quartal des Jahres 2021 mit 6,4 Prozent Wachstum aufwarten konnten.

Es waren die Retail Sales der Amerikaner, also die Einzelhandelsumsätze, die trotz des schärfsten Einbruchs seit dem Zweiten Weltkrieg über das Vor-Corona-Niveau hinausgeschossen waren.

Verantwortlich dafür waren die für die USA ungewöhnlich hohen Unterstützungsgelder und die Helikopterschecks, die für eine derartige Konsumorgie gesorgt gaben – und das inmitten einer Pandemie.

Die USA, konsumieren um jeden Preis

Wie oft wurde an dieser Stelle schon berichtet über den außergewöhnlich hohen Anteil des privaten Konsums an der US-Ökonomie, im Vergleich zu anderen Industrieländern. Ein Anteil von zwei Dritteln, der sich im Laufe von COVID-19 sogar noch gesteigert hat, auf das höchste Niveau seit dem Zweiten Weltkrieg.

Die privaten Verbrauchsausgaben im Vergleich zum US-BIP:

Immer wieder gut zu erkennen, die Brachialgewalt eines konjunkturellen Einbruchs durch einen Lockdown – und das Gegenstück bei dessen Aufhebung:

Hier noch ein historischer Überblick auf das inverse Verhalten der drei Faktoren für das Bruttoinlandsprodukt in Rezessionen. Während die privaten Ausgaben und die Staatsausgaben steigen, sinken die Bruttoinlandsinvestitionen.

Fazit

Bei der Betrachtung der langfristigen Charts wird eines sehr deutlich: Die großen Konjunkturpakete, das Helikoptergeld und die zögerliche Bereitschaft zum Tapering haben einen großen Zweck: Der US-Konsument muss bei Laune gehalten werden, denn seine Ausgabefreudigkeit hängt nicht zuletzt von seiner exzessiven Inanspruchnahme von Kreditkarten ab – und damit vom Zinsniveau in den USA.

Die Konsumausgaben des Staates sowie die Bruttoinvestitionen sind zwar gestiegen, fallen aber prozentual im BIP gegenüber dem privaten Konsum weiter. Aber jetzt ist die Geldmenge derartig explodiert, dass ernsthafte Befürchtungen über einen starken Anstieg der Inflationsrate bestehen. Somit muss künftig die Konjunktur in der US-Wirtschaft ohne weitere Stimuli auf eigenen Beinen stehen. Sollte dies nicht gelingen, so drohen der 70 Prozent-US-Konsumökonomie ernsthafte Schwierigkeiten.



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