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Kampf tobt auch innerhalb der Fed Wall Street: Bullen gegen Bären – Rekordwetten, es wird knallen! Marktgeflüster (Video)

Es wird knallen an der Wall Street: es tobt ein Kampf zwischen Bullen und Bären vor allem bei den immer wichtiger werdenden Optionen – hier wurden am Freitag und in der letzten Woche Wetten in noch nie dagewesenem Volumen abgeschlossen. Wenn sich die Indizes der Wall Street nun klar für eine Richtung entscheiden, dann wird es für die Verlierer dieser gigantischen Wetten schmerzhaft! Daher sind in dieser Woche starke Bewegungen zu erwarten vor dem kleinen Verfall am Freitag. Ein Kampf scheint auch innerhalb der Fed zu toben: da ist auf der einen Seite Fed-Chef (und Republikaner!) Powell, dessen engster Vertrauter innerhalb der Notenbank Waller klar machte, dass weitere Anstieg der Aktienmärkte unerwünscht seien aufgrund der Lockerung der Finanzkonditionen. Auf der anderen Seite die Demokratin und Fed-Vize-Chefin Brainard, die sich heute ziemlich dovish geäußert hat..

Hinweise aus Video:

1. Webinar: Wie entstehen Videoausblick und Marktgeflüster, Mittwoch 18Uhr (link): http://y2u.be/fxNvhx_6C2Q

2. Risiko Anleihen: In Bilanzen der Banken schlummern Milliardenverluste

3. Aktien: Einstieg verpasst? Sollte ich jetzt noch kaufen?



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65 Kommentare

  1. Geht doch nur um die Jahresend Boni. Nochmal ordentlich abkassieren!

  2. Hier der Tweet zu China:

    https://twitter.com/TansuYegen/status/1590318383467474944

    Schon beeindruckend, dazu die geopolitische Agenda der Chinesen.
    Und beim letzten Volkskongress die Vorführung, zur Not und für alle
    sichtbar, auch über Leichen gehen zu wollen. Aber meine Frage:
    Wie haben wir es zu Kolonialzeiten gemacht? Von Opium-Krieg bis
    Azteken-Gold usw usw.

  3. Korrigiere und redigiere:
    Spannendes Thema, das Webinar: Wie entstehen Videoausblick und Marktgeflüster.
    Ich freue mich schon heute in fast religiöser Erregung darauf. In erster Linie bin ich gespannt, wie, wann, von wem und unter welchen Einflüssen genau das stetige Crescendo im Grünen-Bashing zum Ende der Videos hin orchestriert wird. Warum die SPD so unterdurchschnittlich piano gespielt wird, die FDP seit jeher vom Notenblatt und Kritik-Radar verschwunden ist. Und vor allem, warum die grauenhaften Disharmonien fundamental-oppositioneller Christ-Parteien niemals auch nur die kleinste Randbemerkung verdienen.

  4. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Wie schon vermutet: In der ersten Novemberwoche ( neuere Daten liegen noch nicht vor) hat die FED für einige Milliarden US-DOLLAR Anleihen ge- und nicht mehr verkauft.
    Zudem äußerten sich die Mehrzahl der FED Mitglieder dovish.

    Das alles brachte die Renditen unter Druck. Seitdem Hochpunkt im September,haben sie rund 50 Basispunkte oder einfach ausgedrückt 0,5 Prozent verloren, in einem Umfeld wo sie bekanntlich steigen sollten.
    Im Gegenzug verlor der US Dollar massiv an Wert, zum Beispiel gegenüber dem Britischen Pfund, von einer möglichen, baldigen Parität ist nun keine Rede mehr.
    Fakt ist: Im Stillem hat die US Notenbank die Zinswende nach unten schon eingeleitet, mit ihren dovishen Kommentaren, mit immer neuen Repo Markt Krediten für die Banken, mit ihrer nicht gewollten, signifikanten Bilanzsummen- Reduzierung, im Gegenzug stiegen die Märkte, weil sich Anleihenrenditen und Aktien nunmal wie kommunizieren de Röhren verhalten.
    Ausblick bis zum Jahresende: Es kann gut sein, dass die angekündigten Entlassungen bei Amazon, Facebook oder Twitter und der Einstellungsstopp bei Apple, Dell und anderer Unternehmen, die FED hellhörig werden lässt.
    Mit Sicherheit wird es keine 0,75 Prozent mehr werden im Dezember, 0,5 Prozent sind eingepreist, bei 0,25 Prozent oder gar nicht, würden die Märkte durchdrehen….

  5. 16 Jahre war Merkel mit rot oder gelb an der Regierung. Bei Fugmann waren politische Parteien nie ein Thema. Zumindest nicht so, dass es so nervig aufgefallen wäre. In der Zeit wurde die Abschaltung der Kernkraft (wieder) beschlossen und, vor allem von Seiten der Schwarzen, ein gleichzeitiger Aufbau der erneuerbaren Energien mit aller Kraft verhindert. Zu der Zeit ging es Fugmann noch darum, im Marktgeflüster und Videoausblick die Welt zu erklären. „Was die Welt im Innersten zusammenhält“! Was waren das für schöne Zeiten! Seit er meint, die für die aktuelle Situation Verantwortlichen in Form der momentan Regierenden ( außer SPD unf FDP) gefunden zu haben ist es zäh geworden. Manchmal frage ich mich, ob er das wirklich ernst meint!

    1. @Sabine, jenseits der Frage, wer gerade regiert: die Merkel-Strategie mit Pipeline-Gas aus Russland war riskant, aber hat lange durch billige Energie eben sehr gut funktioniert. Der Merkel-Fehler war vor allem der Ausstieg aus AKWs ohne Strategie, wie das zu ersetzen ist. Der Fehler der jetzigen Bundesregierung aber ist, dass sie sehenden Auges die deutsche Industrie ins Ausland zwingt, und das ist unnötig. Macht kein anderes Land so wie wir. Sollte das nicht zu denken geben? Mir gibt das zu denken, weil ich mit solchen Leuten spreche, die ihr Untenrehmen ins Ausland verlegen müssen (aber nicht wollen), weil es anders gar nicht mehr geht.
      Wenn man schön im Öffentlichen Dienst mit fixen Bezügen sitzt, ist das vielleicht schwer zu verstehen, nicht wahr?

      1. Gas aus Russland hat Tradition, nicht erst mit Merkel, seit über 50 Jahren
        Wobei ich ergänzen möchte das Gaslieferungen aus Russland bereits Anfang der 50 iger geplant und von der SU begrüßt wurden allerdings erstmal von den USA verhindert wurden. Adenauer knickte ein.. Noch Anfang der 60 iger erreichten die USA und Briten eine Ausfuhrverbot von Röhren in die SU und machten dann selber das Liefergeschäft mit der SU. Erst die späteren Kanzler boten den USA die Stirn vor allem Schmidt. Gaslieferungen erfolgten im Tausch mit Röhren.
        Unter Schröder wurde das Geschäft ausgeweitet mit NS1. Frau Merkel führte das Geschäft dann fort mit NS2 zum einen als Kompensation für die wegfallenden KKW. Zweitens sollte Gas als Brückentechnologie verwendet werden bis Wind und Solar ausgebaut sind. Und das war Politik der Grünen und der grünen Merkel. Pipelinegas und kein teures LNG. Das das Russengas billige Energie war(und wäre) ist wirtschaftlich ein sehr guter Deal für Deutschland gewesen.Das er jetzt verurteilt wird ist Volksverdummung. Stringent müssten diese Leute dann die ganzen letzten 50 Jahre der Russengaslieferung verurteilen.
        Einen verläßlicheren Handelspartner gab es nicht.
        Einen guten ausführlichen Einstieg in das Thema bietet :
        https://www.ost-ausschuss.de/sites/default/files/pm_pdf/Special%2050%20Jahre%20R%C3%B6hren%20gegen%20Gas.pdf

      2. Sehr geehrter Herr Fugmann,
        nicht zum ersten Mal, fällt mir auf, daß Sie auf Kritik immer sehr pikiert und hypersensibel reagieren. Und, ebenfalls nicht zum ersten Mal, unterstellen Sie dem/der Kritiker*in eine Beamtenmentalität oder einen beruflichen Beamtenstatus. Das erscheint mir doch sehr pauschal, mokant und höhnisch.

        Nun frage ich mich seit längerem, durch welche neuen ungeheuerlichen Maßnahmen die aktuelle Regierung die Industrie ins Ausland zwingen sollte?
        Energiepolitisch verfolgt sie prinzipiell den lange eingeschlagenen Pfad der Vorgängerregierung, nur eben nach der 16-jährigen Schlafwandlerperiode deutlich konsequenter, in der gebotenen Dringlichkeit und weniger widersprüchlich.
        Im Gegensatz zur Politik sind es vielmehr immer lautstärker die Konzerne und Unternehmen selbst, die auf die Einhaltung der Klimaziele drängen.
        https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/klimawandel-konzerne-wie-amazon-und-nestle-fordern-einhaltung-des-1-5-grad-ziels/28806046.html
        https://www.wallstreet-online.de/nachricht/16195139-konzerne-einhaltung-1-5-grad-ziels

        Andere, neue Rahmenbedingungen seit dem Regierungswechsel, die Unternehmen ins Ausland zwingen, fallen mir auf die Schnelle nicht ein.
        Bleiben also Inflation und Energiepreise, und hier speziell Gas und Strom.

        Erdgas:
        Die Gaspreisentwicklung hat in letzter Konsequenz ohne jeden Zweifel und zu 100% die russische Regierung durch ihren Angriffskrieg auf die Ukraine zu verantworten. Dabei ist es völlig ohne Belang, ob die Preise auf die unvermeidbaren Sanktionen oder andere Folgewirkungen reagiert haben; einzig und alleine der ursprüngliche Auslöser zählt.
        Randbemerkung: Ebenso verhält es sich mit der mutmaßlichen ukrainischen Luftabwehrrakete, die in Polen eingeschlagen ist. Ursächlich und damit zu 100% verantwortlich sind die barbarischen Raketen- und Drohnen-Luftangriffe auf zivile Ziele und lebenswichtige Infrastruktur seitens der russischen Aggressoren.
        Weiterhin ist die Gaspreisentwicklung in diesem Jahr kein rein deutsches Phänomen, sondern mindestens ein europäisches, wenn nicht sogar globales.

        Strom:
        Die Strompreise ergeben sich aus der Merit-Order an den Strombörsen und hängen damit unmittelbar mit der Gaspreisentwicklung zusammen. Weder drei, noch sechs Atomkraftwerke würden daran etwas ändern. Die Börsenstrompreise in Frankreich etwa sind erheblich höher als die deutschen. Wirtschaft und Endverbraucher werden dort, wie auch in anderen Südländern, lediglich durch sozialistische Maßnahmen entlastet, die am Ende aber wieder auf diese zurückfallen dürften (Steuern, Staatsverschuldung).

        Inflation:
        Auch die Inflation ist kein rein deutsches Phänomen. Die Ursachen wurden bereits hunderte Male auch von Ihrer Seite korrekt analysiert und durchgekaut: EZB-Geldpolitik, Lieferkettenprobleme nach der Covid-Pandemie, Energiepreise.

        Eine Flucht der Industrie ins europäische Ausland dürfte sich dauerhaft und nachhaltig nicht in niedrigeren Energiekosten niederschlagen. Verbleiben vielleicht noch geringere Lohnkosten und niedrigere Steuern. Auch dies beides keine Faktoren, die der aktuellen Bundesregierung zuzuschreiben sind.
        Die Abwanderung in den asiatischen Raum mag mit niedrigeren Kosten in allen drei Bereichen einhergehen. Dafür besteht das enorme Risiko von Unwägbarkeiten innenpolitischer Entwicklungen. Wer heute noch als zuverlässiger Partner gilt, kann morgen durch Enteignungen, Verstaatlichungen, Nationalismus, Protektionismus, unkalkulierbare Lockdowns, Wirtschafts- und „echte“ Kriege, Zölle usw. zum Verhängnis werden.
        Eine Verlagerung in die USA ist mit jeder Präsidentschaftswahl ein Spiel mit dem Feuer, wie die jüngere Geschichte gelehrt hat.

        Da auch die deutschen Tariflöhne und generösen Manager- und Vorstandsgehälter, Boni oder Dividendenausschüttungen in der Industrie an keiner Stelle und zu keinem Zeitpunkt thematisiert werden, ist davon auszugehen, daß auch diese Aspekte nicht für das große Notleiden deutscher Industriebetriebe in Betracht kommen.

        Ich bin weder Volkswirt, Philosoph, allseits informierter Auswanderer oder Historiker. Ich bin auch nicht im Öffentlichen Dienst tätig, um dieser Vermutung prophylaktisch vorzubeugen. In wirtschaftlichen und finanziellen Themen informiere ich mich eher bei Mainstream- und Staatsmedien wie Bloomberg, Wallstreet Online, WiWo, Handelsblatt. Und im Nicht-Mainstream natürlich auf finanzmarktwelt.de ;)
        Daher sind sicher einige meiner Äußerungen unrichtig und laienhaft. Aus diesem Grund würde es mich sehr freuen, wenn Sie mich zu diesem oft angedeutetem und nie wirklich erklärtem Thema umfassend aufklären könnten:
        – Wie genau zwingt die jetzige Bundesregierung sehenden Auges die deutsche Industrie ins Ausland?
        – Welche Industrie, welche Firmen genau sind das?
        – Welches Ausland ist gemeint? Europa, Asien, Großbritannien, USA, Ozeanien?

        Ich freue mich sehr auf Ihre Antworten!
        Hochachtungsvoll
        Ihre Dieter Stubenvoll

        P.S. Und bitte nicht beleidigt sein…

        1. @Dieter, nur kurz die Antworten auf die Fragen:

          1.Wie genau zwingt die jetzige Bundesregierung sehenden Auges die deutsche Industrie ins Ausland?
          Durch die höchsten Energiepreise weltweit – simple! Das schafft man im internationalen Wettbewerb nicht auf Dauer durchzuhalten, also Abwanderung

          2. Welche Industrie, welche Firmen genau sind das?
          Alle, die Energie brauchen, je mehr davon, desto schlimmer die Lage

          3. Welches Ausland ist gemeint? Europa, Asien, Großbritannien, USA, Ozeanien?
          Vorwiegend USA – dort, wo Energie viel günstiger ist:
          https://www.zeit.de/2022/45/unternehmen-usa-industriepolitik-china

          1. Sehr geehrter Herr Fugmann,
            vielen Dank für die ausführlichen und fundierten Antworten.

            Da Sie meinen Ausführungen zu Gas- und Strompreisen nicht widersprochen haben, gehe ich von deren Richtigkeit aus.
            Deutschland scheint offensichtlich das einzige Land zu sein, das die freien Preisentwicklungen an den Börsen nicht durch sozialistische Maßnahmen wie Preisdeckel mit Hilfe des Einsatzes von Steuergeldern ad absurdum führt.
            Sind derartige Maßnahmen und Eingriffe in die Märkte wirklich der Weisheit letzter Schluss?
            Sollte man nicht lieber an dysfunktionalen Fehlkonstruktionen wie der Merit-Order arbeiten?

            Oder kritisieren Sie die hohen „Nebenkosten“ wie Steuern, Netzentgelte usw.? Hier sehe auch ich einen möglichen Ansatzpunkt, um die Preisentwicklungen zu dämpfen. Dies sollte allerdings hauptsächlich und schwerpunktmäßig für CO2-arme Energien gelten, übergangsweise auch für Gas. Das alles mit dem Ziel, nicht die monetären Grundbedürfnisse einer auf bedingungslose Profitmaximierung ausgerichteten Industrie gegen deren eigenen Willen auf Einhaltung der Klimaziele auszuspielen.

            Was ich noch immer nicht im Ansatz verstehe, ist Ihre stetig anwachsende Kritik an der derzeitigen Bundesregierung im Hinblick auf diese Punkte. Dahingehend finde ich nicht den geringsten Hinweis auf signifikante Unterschiede zu früheren Regierungen. Nur Anzahl und Schärfe der Kritik an ein- und denselben energiepolitischen Entscheidungen sind plötzlich stark angewachsen, von zuvor Null auf jetzt 100.

          2. @Dieter, die Lage hat sich doch fundamental geändert mit dem Gas-Stop aus Russland! Man kann der Merkel-Regierung vorwerfen, sich zu abhängig gemacht zu haben von Russland – aber das hat jahrelang mit billiger Energie eben auch sehr gut funktioniert und zur Prosperität der Wirtschaft in den letzten Jahren beigetragen. Dann ging es schief.
            Jetzt aber haben wir Energie-Mangel – und was macht die aktuelle Regierung? Sie verknappt das Angebot! Das kritisiere ich scharf – wenn Mangel ist, muß Angebot her, statt Angebot zu verknappen durch Abschaltung der AKWs und den unsinnigen Verzicht auf Fracking-Gas aus Deutschland, das man ansonsten aber sehr gerne nimmt aus dem Ausland unter immensen Umwelt-Folgen. Ist das so schwer zu verstehen?

          3. Sehr geehrter Herr Fugmann,
            angesichts anderer, nicht minder (ge)wichtiger Argumente ist das natürlich schwer zu verstehen.

            Erstens sind die AKW noch gar nicht vom Netz, zweitens würde ein Weiterbetrieb nichts an der Merit-Order ändern. Wenn dem so wäre, müssten sich die AKW auch jetzt, wie schon das ganze Jahr, durch günstige Preise niederschlagen. Außerdem blockiert ein Weiterbetrieb den dringend notwendigen Ausbau erneuerbarer Energien und leistungsfähiger Stromtrassen für weitere Jahrzehnte. In Deutschland herrscht überdies kein Strommangel.

            Ist Ihnen bewusst, wie lange die Exploration und die Förderung von Frackinggas in Deutschland inkl. dem ganzen Brimborium von Genehmigungsverfahren, Bürgerprotesten, Stellungnahmen dauern würde? Fachleute gehen im optimistischsten Szenario von mindestens drei Jahren aus, bis erste ansatzweise nennenswerte Menge gefördert werden könnten.
            Was bringt das zum aktuellen Zeitpunkt?
            Hält die abwanderungswillige Industrie so lange durch?
            Macht Fracking in einem so dicht besiedelten Land überhaupt Sinn, wo sich doch angeblich kaum mehr Flächen für einen angemessenen Abstand von Windrädern finden?
            Gilt das Argument der immensen Umwelt-Folgen nicht auch für die inländische Förderung in Deutschland? Oder spielen Sie auf den Schiffsverkehr an, der nun eben nicht mehr nach Asien, sondern Richtung Europa läuft.

          4. @Dieter, Sie schreiben:
            „Ist Ihnen bewusst, wie lange die Exploration und die Förderung von Frackinggas in Deutschland inkl. dem ganzen Brimborium von Genehmigungsverfahren, Bürgerprotesten, Stellungnahmen dauern würde?“
            Bei den Flüssiggas-Terminals hat man gesehen, wie schnell es geht, wenn der politische Wille da ist. Hätte man nach Beginn des Ukraine-Kriegs begonnen das einzuleiten, hätte das Fracking im Frühjahr beginnen können. Das hilft nicht für diesen Winter, aber für den nächsten – und der kommt bestimmt. Diesen Winter schaffen wir ja jetzt sowieso..

            Und Sie schreiben weiter: „Macht Fracking in einem so dicht besiedelten Land überhaupt Sinn, wo sich doch angeblich kaum mehr Flächen für einen angemessenen Abstand von Windrädern finden?“
            Die Gas-Vorkommen sind im Emsland, einem der dünn besiedelsten Gebiete Deutschlands! Das Argument zieht also überhaupt nicht und ist reine Ablenkung..

            Und weiter schreiben Sie: „Erstens sind die AKW noch gar nicht vom Netz, zweitens würde ein Weiterbetrieb nichts an der Merit-Order ändern. Wenn dem so wäre, müssten sich die AKW auch jetzt, wie schon das ganze Jahr, durch günstige Preise niederschlagen“.
            Doppelt falsch: erstens sind die Strompreise gestiegen bereits im Jahr 2021, weil eben klar war, dass wir die AKWs abschalten. Der Markt preist eben den absehbaren Mangel ein. Und Merit-Order: je weniger teures Gas verstromt werden muß, umso weniger negativ die Folgen durchdie Merit-Order. Würden wir mehr Strom erzeugen, würde das auch den Gaspreis drücken, weil wir weniger LNG importieren müssten..

            Und weiter schreiben Sie: „In Deutschland herrscht überdies kein Strommangel“. Echt jetzt? Er ist nur so teuer, dass wir ihn uns nicht mehr leisten können..

          5. Vielleicht sollten Sie sich einige Grüne weniger fragen was alles VERBOTEN werden sollte bzw. VERBOTEN bleibt und sich mehr Gedanken machen, was uns in der aktuellen Krise hilft.

            Uns hilft in der aktuellen Krise sicherlich nicht, dass wir Gas zu Mondpreisen im Ausland auch aus Diktaturen beschaffen und Atomkraftwerke abschalten und so den Strom mit unmittelbar umweltschädigen Technologien (Kohle) oder knappen Ressourcen (Gas) erzeugen müssen.

            Hoffentlich machen die sich noch Frei von Ideologien und handeln pragmatisch.

            Ansonsten werden auch Beamten und sonstige Alimentierte ein großes Problem bekommen, wenn nicht mehr viel zum verteilen übrig bleiben wird ;-)

            Gemeinsam Arm oder gemeinsam Wohlhabend, das ist hier die Frage die wir uns ehrlich stellen müssen.

          6. https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/geldentwertung-chefin-der-wirtschaftsweisen-rechnet-mit-anhaltend-hoher-inflation/ar-AA14fqht?rc=1&ocid=winp1taskbar&cvid=6e00993e5b204734ba96ee17763a5481

            „Eine verlängerte Laufzeit der Atomkraftwerke würde laut Schnitzer zu einer Senkung des Strompreises von bis zu zwölf Prozent führen. „Wenn wir die AKW bis Ende 2024 nutzen, werden wir bis dahin genug flüssiges Gas haben, um die AKW zu ersetzen“, sagte die Chefin des Sachverständigenrates der Bundesregierung.“

            Aber was weis schon eine Wirtschaftsweise? Da finden Sich doch bestimmt ein paar Besserwisser.

          7. @Atomkraft ja Bitte!

            Die Wirtschaftsweisen, sind das nicht diejenigen, die dauernd irgendwelche Prognosen abgeben, diese während des Jahres fünf Mal revidieren und am Ende noch immer meilenweit daneben liegen? Meistens so weit, dass Würfeln oder Kartenlegen bessere Ergebnisse liefern würde.

            Aber da sind sie nicht die einzigen, solche Auguren tummeln sich zuhauf in der volkswirtschaftlichen Gilde.

          8. @ Michael.

            Genau. Die Wirtschaftsweisen sind voll die Deppen und Verschwörungstheoretiker.

            Die haben überhaupt keine Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen.

            Da gibt es auf jeden Fall grüne Fanatiker, die die wirtschaftlichen Zusammenhänge besser erklären können.

          9. Sehr geehrter Herr Fugmann,
            auch wenn das Emsland nur etwa so „dünn“ besiedelt ist wie Niederbayern, wo es keinen Platz für Windräder gibt, verhält sich die Bevölkerungsdichte zu den amerikanischen oder kanadischen Fracking-Staaten wie ein Volksfest in der Innenstadt zu einem dörflichen Fußballtraining auf dem Sportplatz.

            LNG-Terminals bedürfen keiner Erkundungen und Probebohrungen, Fracking allerdings schon. Sie können sich nicht einfach irgendwo hinstellen und eine Bohrung beginnen, in der Hoffnung, dass dort schon Gas zu finden sein wird und in entsprechender Menge wirtschaftlich gefördert werden kann. Experten sprechen von mindestens zwei bis vier Jahren, da beißt die Maus keinen Faden ab. Nach Schätzungen des Bundesverbandes Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) könnten Schiefergasvorkommen 20 Prozent des derzeitigen Bedarfs decken. Davon ist etwa die Hälfte wirtschaftlich sinnvoll, etwa wegen der hohen Kosten für die Bohrinfrastruktur.
            https://www.focus.de/finanzen/fracking-in-der-nordsee-deutschlands-gigantischer-gas-vorrat-und-warum-wir-ihn-so-schwer-anzapfen-koennen_id_107995284.html

            Was die Strompreise angeht, liegen meiner Meinung nach Sie doppelt falsch:
            Die Börsenstrompreise sind 2021 exakt mit den Gaspreisen gestiegen und verlaufen im Chart auch weiterhin in eindeutiger Korrelation. Nach der Abschaltung der ersten drei AKW Ende 2021 ist der Strompreis sogar um 80% gefallen. Warum? Weil auch der Gaspreis um 70% gefallen war. Und dann kam Putins Krieg, und beide Charts schießen parallel nach oben.
            Mit Einpreisen wegen geplanter Abschaltungen hat das gar nichts zu tun. Wie auch? An der Strombörse zocken im Gegensatz zu Rohstoffbörsen keine bzw. kaum Spekulanten. Überwiegend aktiv sind Energieunternehmen und Stromhändler, Versorgungsunternehmen, einige Industriekonzerne mit hohem Strombedarf sowie Banken und Fonds.
            Wirtschaftlich sinnvoll ist der Stromhandel an der Börse nur für sehr große Unternehmen, welche die folgenden Anforderungen erfüllen:
            – Zulassung der Börse
            – Zulassung des Clearinghauses ECC
            – Mitarbeiter, die eine EEX-Händlerprüfung nachweisen können

            Energieerzeuger bieten zu den Grenzkosten an, also den Kosten, zu denen mit der jeweiligen Kraftwerkstechnik gerade noch kostendeckend produziert werden kann. Das sind z.B. 3 bis 10 Cent bei Erneuerbaren Energien. Die günstigsten Angebote erhalten zuerst den Zuschlag. Die Höhe des Preises ergibt sich an der Schnittstelle, an der Angebot und Nachfrage zur Deckung kommen. Das letzte Kraftwerk, dessen Gebot zur Bedienung der Nachfrage noch zum Zuge kommt – und damit das teuerste ist – bestimmt also den Börsenpreis.
            Mit Einpreisen von Zukunftserwartungen hat das nicht das Geringste zu tun.
            Es ist völlig irrelevant, wie viel Gas verstromt wird, solange auch nur ein einziges Gaskraftwerk zum Zug kommt. Und um das zu verhindern, reichen keine drei und auch keine sechs Kernkraftwerke aus, wie der Blick auf 2021 zeigt:
            https://www.energy-charts.info/charts/energy/chart.htm?l=de&c=DE&chartColumnSorting=default&interval=month&month=-1&year=2021

            Und ja, in Deutschland herrscht kein Strommangel. Denn Mangel bedeutet, es kann nicht so viel Strom produziert werden, wie es die Last erfordert. Etwa so, wie es in Frankreich der Fall ist. Deutschland hingegen exportiert fast 60% mehr Strom, als es importiert.

            Ist das so schwer zu verstehen?

            Apropos Frankreich:
            https://www.n-tv.de/wirtschaft/Betreiber-zwingt-Franzosen-zum-Stromsparen-mit-Erfolg-article23725380.html

          10. @ Dieter

            Ihrem Weltbild vom Strommarkt zu Folge müsste Deutschland ein stromreiches Land sein mit den günstigsten Strompreisen auf der Welt.

            Leider ist aber genau das Gegenteil der Fall und wir haben die höchsten Strompreise auf der Welt!

            Wobei aufs Jahr gesehen Sie ja auch Recht haben, dass wir Strom exportieren können, wenn mal zufällig durchs Wetter bestimmt viel Strom produziert wird.

            In Ihrem Weltbild vom Strommarkt fehlt nur eine realistische Zeitbetrachtung und die Einsicht, dass wir keine realistische Möglichkeit zur Speicherung der benötigten Energie in ausreichender Menge haben. Selbst wenn wir noch 1 Millionen Winräder bauen, löst das nicht das Problem.

            Niemand würde Kohle oder Erdgas verstromen, wenn es nicht nötig wäre.

            Das alles würde schon tausend mal Besprochen aber wenn jemand die Realität leugnet, ist das Sinnlos.

          11. @Atomkraft
            man sollte Gespräche nicht gleich mit negativ behafteten Begriffen wie „Weltbild“ beginnen, mit „Deppen“ und „grünen Fanatikern“ spicken, um sie dann mit „Realitätsleugnung“ und „sinnlos“ zu beenden. Das ist destruktiv, negativ und schafft von vornherein Antipathien und Widerstände.

            Sie schreiben: „aber wenn jemand die Realität leugnet, ist das Sinnlos.“
            Da stimme ich Ihnen grundsätzlich natürlich voll und ganz zu. Nur, wer tut das? Ich sicherlich nicht. Und weil ich ein geduldiger und freundlicher Zeitgenosse bin, wiederhole ich gerne nochmal ein paar Aussagen, die Sie im Eifer des Gefechts und in Ihrer Aufregung sicherlich überlesen haben.

            Die Höhe des Preises ergibt sich an der Schnittstelle, an der Angebot und Nachfrage zur Deckung kommen. Das letzte Kraftwerk, dessen Gebot zur Bedienung der Nachfrage noch zum Zuge kommt – und damit das teuerste ist – bestimmt den Börsenpreis. Es ist also völlig irrelevant, wie viel oder wenig Gas verstromt wird, solange auch nur ein einziges Gaskraftwerk zum Zug kommt.

            In dem Zusammenhang kommt erschwerend hinzu, dass Deutschland heuer ungewöhnlich viel Strom ins EU-Ausland exportieren musste, um „prekären“ Ländern wie Österreich, Schweiz und Frankreich zu helfen, aufgrund maroder Atomkraft und/oder der Trockenheit mit einhergehenden niedrigen Wasserpegeln Blackouts zu vermeiden. Je mehr Nachfrage aus dem Ausland, desto weiter verschiebt sich die Merit-Order nach rechts, desto mehr Gaskraftwerke kommen somit zum Zug. Und voilà, schon ergeben sich in Deutschland mit die höchsten Börsenpreise Europas.
            https://euenergy.live/?date=2022-08-18

            Nachdem sich die Lage bei der Wasserkraft/AKW-Kühlung wieder entspannt hat, wie auch schon vor dieser Phase, verhält es sich im Vergleich zu anderen Ländern dagegen deutlich anders:
            https://euenergy.live/?date=2022-06-18
            https://euenergy.live/?date=2022-07-18
            https://euenergy.live/?date=2022-09-18
            https://euenergy.live/?date=2022-10-18
            https://euenergy.live/?date=2022-11-18

            Sie argumentieren: „…dass wir Strom exportieren können, wenn mal zufällig durchs Wetter bestimmt viel Strom produziert wird … Niemand würde Kohle oder Erdgas verstromen, wenn es nicht nötig wäre.“
            Dieser Gedankengang ist aus verschiedenen Gründen halbgar, inkonsistent, nicht zu Ende gedacht.
            Stand heute waren es 212 Tage im laufenden Jahr, an denen Deutschland Strom exportierte. Das entspricht zwei Dritteln der Zeit und dürfte etwas mehr als nur „Zufall“ sein.
            Es gibt am durchaus zu den verschiedensten Jahreszeiten Phasen, an denen die Stromerzeugung 10 bis 24 Stunden lang so weit über der Last liegt, dass ein Betrieb der Gaskraftwerke für den inländischen Verbrauch nicht nötig wäre.

            Winter:
            https://www.smard.de/home/marktdaten?marketDataAttributes=%7B%22resolution%22:%22hour%22,%22from%22:1644633648446,%22to%22:1645843248445,%22moduleIds%22:%5B1004066,1001226,1001225,1004067,1004068,1001228,1001224,1001223,1004069,1004071,1004070,1001227,5000410%5D,%22selectedCategory%22:null,%22activeChart%22:true,%22style%22:%22color%22,%22categoriesModuleOrder%22:%7B%7D,%22region%22:%22DE%22%7D

            Frühjahr:
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            Sommer:
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            Bezieht man all diese Fakten in seine Erwägungen mit ein, drängen sich doch sehr die von mir genannte Argumente und Schlussfolgerungen auf: Die hohen deutschen „Nebenkosten“ wie Steuern, Netzentgelte usw. sind neben den sozialistischen Subventions- und Deckelungsmaßnahmen anderer Länder Hauptverursacher für die im Ländervergleich hohen Verbraucher-Strompreise. Verstärkt wird dies durch die erhöhte Nachfrage aus dem europäischen Ausland, die zu prinzipiell unnötigen Zeiten den Einsatz von (mehr) Gaskraftwerken erzwingt.
            Ein hoher Anteil erneuerbarer Energien – sichtbar nicht nur an Deutschland – ist nicht ansatzweise Teil des Problems. Er führt ganz im Gegenteil im Ländervergleich zu moderaten, eher unterdurchschnittlichen Börsenstrompreisen.

            Sie sehen also, ich versuche zumindest, Zahlen und Fakten in meine Überlegungen einfließen zu lassen, ohne natürlich einen Anspruch auf Vollständigkeit und völlige Korrektheit zu erheben. Betrachtet man das Thema weniger voreingenommen, wie Sie es tun, nicht so krampfhaft fixiert auf ein fast schon ideologisches Ziel und Feindbild, das unbedingt „bewiesen“ werden soll, ergeben sich völlig andere, nicht von der Hand zu weisende Schlussfolgerungen.
            Diese gilt es nach bestem Wissen und Gewissen zu belegen bzw. auf Daten zu stützen. Ich habe das zur Genüge getan, nun sind Sie an der Reihe.

            Damit meine ich kein krampfhaft-verbissenes destruktives Zerpflücken von Teilen meiner Argumentation mittels wischiwaschi formulierter Allgemeinplätze. Ich denke dabei vielmehr an die Präsentation eigener Thesen, Daten und Fakten, warum ausgerechnet die günstigste Art der Energieerzeugung verantwortlich für die hohen Verbraucherpreise sein soll, speziell nachdem nun auch noch die verpönte EEG-Umlage entfallen ist.

          12. Lieber Herr Stubenvoll,

            ganz herzlichen Dank für den Link zu euenergy.live! Eine Seite, die auf einen Blick die verschiedenen Börsenpreise in Europa zeigt, suche ich schon seit geraumer Zeit. So etwas hätte ich zwar weniger von einem Leser und eher von einem Autor oder der Redaktion erwartet. Doch die scheint seit einem Jahr in Teilen eher damit beschäftigt, hinterfragenden, kritischen, nichtkonformen Lesern eine religiöse Klima-Apokalyptik zu unterstellen und verbal auf einem ausgesuchten Teil der Koalition sowie auf Energiewende und Erneuerbaren herumzuhacken. Ich hoffe, Ihr erhellender Link kann auch ein wenig vom Licht der Erkenntnis dorthin abstrahlen.

            Dem allseitigen Geplapper und unbelegten Behauptungen kann ich künftig nur mehr mit einem hübschen Lächeln begegnen. Denn genau dieses Thema hat sich mit Ihrem Link nun für mich endgültig erledigt. Beweist er doch, dass gerade Länder, die auf Atom- oder Kohlekraft setzen, keine günstigeren Börsenpreise zu bieten haben. Ganz im Gegenteil zeigt sich im internationalen Vergleich, dass Staaten mit relativ hohem Anteil Erneuerbarer – etwa Norwegen, Schweden, Portugal, Spanien, Deutschland – tendenziell bis überdeutlich in der unteren Hälfte der Preisspanne anzusiedeln sind. Vor allem an Norwegen und Schweden mit ihren verschiedenen Tarifregionen wird klar ersichtlich, dass nicht, wie ständig fälschlicherweise behauptet, die Erneuerbaren oder eine Energiewende an sich ein enorm preistreibender Faktor sind – es ist vielmehr die Nachfrage aus den Nachbarländern, die nur unzureichend auf Erneuerbare setzen.
            https://euenergy.live/?date=2022-09-16
            https://euenergy.live/?date=2022-09-19

            Umgekehrt verhält es sich in Spanien. Durch den kräftigen Ausbau erneuerbarer Energien bei gleichzeitig hohem Anteil an Kernkraft existiert dort das zweifelhafte „Glück“ eines völlig sinnlosen Überangebots bei geringer Nachfrage. Während halb Europa an den Zitzen grüner deutscher Stromquellen saugt, als gäbe es kein morgen mehr, versorgt Spanien gerade mal zwei Länder, mutmaßlich wegen fehlender leistungsfähiger Stromtrassen.
            https://www.energy-charts.info/charts/import_export/chart.htm?l=de&c=DE&flow=physical_flows_all
            https://euenergy.live/?date=2022-08-19

            Nun wird natürlich wieder die niemals endende Spirale beginnen: Warum haben wir dann den teuersten Strom weltweit? Warum ist der Strom in Frankreich trotz deutlich höherer Börsenpreise so günstig?
            Gegenfrage: Wie können in Frankreich oder Griechenland Energieversorger überleben, die trotz zu entrichtender Netzentgelte dennoch den Strom 50% und mehr unter Einkaufspreis verramschen? Sozialismus? Staatsverschuldung? Subvention durch Steuergelder? Linke Tasche, rechte Tasche?

            Am „günstigen“ Atomstrom kann es laut dem Schweizer Atom-Lobbyisten und Axpo-Chef Christoph Brand jedenfalls nicht liegen. Der lässt sogar die Träume vom billigen Atomstrom aus neuen, kleinen AKW platzen. „Die Produktionskosten für den Strom, den neue Kernkraftwerke liefern, seien gegenwärtig etwa doppelt so hoch wie jene von grösseren Wind- und Solaranlagen, so Brand. Egal, wie man die Risiken der Kernkraft einschätze, es sei schlicht nicht wirtschaftlich, auf neue AKW zu setzen“, so Brand in der atomfreundlichen NZZ am 21.10.2021.
            https://www.nzz.ch/schweiz/so-will-die-axpo-verhindern-dass-der-schweiz-der-strom-ausgeht-ld.1651482

            Interessant in dem Zusammenhang ist auch:
            https://www.klimareporter.de/strom/wer-hohe-strompreise-in-deutschland-verstehen-will-muss-eher-nach-frankreich-schauen-als-nach-russland
            https://www.focus.de/finanzen/news/analyse-merci-monsieur-macron-wie-frankreich-unsere-strompreise-explodieren-laesst_id_136996417.html

    2. Apokalypse und Grünenbashing verkauft sich derzeit einfach besser…
      Jaja, die Industrie in Deutschland steht am Abgrund 😂

      Siemens rauscht kraftvoll ins neue Jahr
      Siemens erwirtschaftet inmitten zahlreicher Krisen ein Rekordergebnis. Das Ergebnis aus dem Industriegeschäft steigt um 17 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro. Grund für das gute Ergebnis sei auch die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern, erläutert Vorstandschef Roland Busch. Und den Strom, den wir in Europa einkaufen, kaufe man fast komplett grün ein, so der Vorstandschef.

      Thyssenkrupp überrascht sich selbst
      Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp hat im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 seine selbstgesteckten Ziele übertroffen. Im nun abgeschlossenen Geschäftsjahr steht unterm Strich ein Überschuss von 1,2 Milliarden Euro.
      Vorstandschefin Martina Merz äußerte sich zufrieden: „Wir haben Widerstandskraft und Substanz aufgebaut und sind heute in den Geschäften besser in der Lage, angemessen und zielsicher auf Krisen zu reagieren“, sagte sie laut einer Mitteilung. Das Unternehmen habe sich in einem herausfordernden Marktumfeld gut behauptet und alle zuletzt ausgegebenen Finanzziele erreichen oder übertreffen können.

      Oder steht wieder einmal die Apokalypse vor dem eigenen Untergang? 😅

      Die Rohstoffhändler versuchen derweil, die Rendite der insgesamt 2 Milliarden Dollar teuren Fracht vor den Küsten Europas zu maximieren. Warten lohnt. Wenn Händler zocken, ihre Frachter lieber als schwimmende Lager nutzen, um auf höhere Spotpreise zu warten, bedeutet das, der Markt ist satt.
      Nach heutigem Stand werden die Gasflammen nicht so schnell erlöschen, es wird keinen schnellen Blackout geben und niemand muss wegen Gasmangels auf eine warme Dusche oder Heizung verzichten. Ersatz für russisches Gas ist gefunden. „Es wird ein weniger angenehmer Winter als sonst in Deutschland, aber die Haushalte werden nicht frieren und die Industrie nicht zusammenbrechen. Die Realität ist besser als die Wahrnehmung“, so Rui Soares von Frankfurt Asset Management.
      Ciaran Roe, Global Director für LNG beim Finanzdienstleistungsunternehmen S&P Global hält es nicht für ausgeschlossen, dass die Gaspreise mit Russlands Abkehr vom europäischen Markt noch weiter purzeln werden, irgendwann sogar „auf den Kopf gestellt“ werden könnten. „Wir sehen den beispiellosen Boom der Gaspreise“, sagte er. „Und wir alle wissen, was dem Allzeit-Boom oft folgt“, sagte er der „NYT“. Die Blase platzt.

      1. „… aber die Haushalte werden nicht frieren und die Industrie nicht zusammenbrechen. Die Realität ist besser als die Wahrnehmung…“

        Aber wie kann das sein? Es soll doch diesen Winter Hunderte von Erfrorenen und Verhungerten in deutschen Wohnungen geben, oder?
        Und wenn die Industrie nicht zusammenbricht, was ist dann mit den Bankenpleiten?
        Gibt es keine Bankenpleiten, bricht womöglich der Euro gar nicht auseinander!
        Ein Schreckensszenario…in der Tat.

        1. @Columbo
          Für Apokalyptiker in der Tat ein Schreckensszenario, standen sie doch dieses Mal so dicht vor ihrem größten Traum, wie nie zuvor! Und nun schon wieder dieses Große Scheitern, das weitere Warten mit Krall auf den Knall 😥

      2. Die Gewinne der Vergangenheit zweier international aufgestellter „deutscher“ Unternehmen als Beleg für eine starke deutsche Wirtschaft zu verwenden ist wirklich klug. Daraus kann (klug) mann dann ableiten, das alles bestens in Deutschland ist.

        Zum Thema Rohstoffe.

        Einfach mal „Schweinezyklus“ Googeln 👍

  6. Ich glaube nicht das dies der Grund ist (letzter Satz Fugi). Zumindest bei mir nicht. Aber ich hab auch den Beginn und die 1/2 meines Berufslebens in der freien Wirtschaft verbracht….
    Deshalb muss ich jeden tag den kopf schütteln. Aber was solls BAL, jeder ist seines Glückes Schmied ;-)

  7. @ Unklugmann, ca. 90% des BIP komme von den mittleren und kleinen Unternehmen, wenn jetzt 2 grosse Konzerne gut dastehen heisst das noch nichts.Übrigens die Zahlen von 2021/ 22 sind nicht massgebend für die kommende rezessive Zeit. Die GROSSEN sind flexibel und werden eh zum lieben Onkel nach USA auswandern wo die Energie billiger ist.Wenn sie Augen und Ohren offen halten werden sie bald merken dass auch in ihrem Umfeld grössere Probleme auftauchen.Es gibt viele Leute, die es jetzt schon merken oder sind sie in einer geschlosseneren Anstalt als Bürotäter weitab von der Realität?

    1. @Superschlaui
      Wenn Fugmann und Klugmann von Industrie sprechen, interessieren die KMU nicht ansatzweise. Bleiben Sie einfach beim Thema, fantasieren Sie nicht irgendwas in die Zukunft und werden Sie nicht beleidigend.
      Das sind meine drei Wünsche zu Weihnachten nicht nur an Sie in dieser Kommentarspalte.

      1. Also wenn ich recht verstehe haben die KMÙˋ,die auch etwa 90% aller Arbeitsplätze stellen nichts mit der Industrie zu tun. Wo kann man sowas lernen?

      2. https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/droht-eine-pleitewelle-die-angst-des-mittelstands-in-der-t%C3%B6dlichen-energiekrise/ar-AA14dOch?rc=1&ocid=winp1taskbar&cvid=31aa22a1bf2b46b1b9778fa242d260b4

        Vielleicht sollte sich der Mittelstand in Deutschland besser als „Letzte Generation“ bezeichnen ;-)

        Wenn Klugmann von Industrie spricht scheint er nicht zu wissen, welche Unternehmen vom IFO dazu gezählt werden. Denn Herr Fugmann hat einen Tweet verlinkt, der den IFO Geschäftsklimaindex beinhaltet. Industrie ist nicht nur Großindustrie und der IFO Geschäftsklimaindex beinhaltet natürlich und Zahlenmäßig im Wesentlichen auch Unternehmen des Mittelstandes bzw. KMU’s (Kleine und mittlere Unternehmen).

        IFO Geschäftsklimaindex:

        „Das ifo Geschäftsklima basiert auf ca. 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, des Handels und des Bauhauptgewerbes. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen….“

    2. richtig, und China soll ja auch noch sanktioniert werden. Die Politik bemäkelt ja auch hier die Abhängigkeit.
      Wir sind ein Handelsland und das ist nun mal abhängig von denen die kaufen wollen ebsno wie die Produzenten und Rohstoffverkäufer die verkaufen wollen und sich damit auch abhängig machen.
      Auch Russland hat sich abhängig gemacht, indem es seine fossilen Rohstoffe an nun doch unzuverlässige Länder geliefert hat und sich um neue kümmern muss, ebenso was die Einfuhr von Westautos betrifft und so ziemlich die komplette Abhängigkeit im zivilen Luftverkehr an Boeing und Airbus. Und die Abhängigkeit vom Swift System und das deponierte Geld auf Westbanken. Und die Abhängigkeit von westl. Versicherungsgesellschaften z.B. für den Schiffsverkehr.
      Möglicherweise werden Putins Gegner ihm auch sagen „Wladi du bist dumm gewesen dich nur auf den Westen zu verlassen.“
      Mal sehen was andere Länder bzw. der große Rest der Welt daraus lernt.

  8. @ Dieter, ihre Frage welche Firmen wohin ziehen kommt zu früh.International tätige Firmen schauen bei grösseren Investitionen immer auf die Vorteile des Standortes. Da sich die Standortqualität von De gerade extrem verschlechtert ( Steuern,Energiekosten) wird man die Auswirkungen erst in 2 bis 3 Jahren erkennen.Die Amis geben sich gerade grosse Mühe die von der Energiekrise gebeutelten EU- Firmen zu sich zu holen.Böse Zungen behaupten,dass die Amis mit der Spaltung EU/ Russland an der Energiekrise mitschuldig sind und doppelt profitieren.Das verschmähte Russland war doch jahrzehntelang ein verlässlicher Energielieferant und ein Grund für den Erfolg des Exportweltmeisters De.

    1. Böse Zungen ?? eher realistische Zungen

  9. Ja gerade im TV gesehen, der CH Zulieferer einer Werkzeugfirma hat gerade 30% weniger Aufträge aus De. Einige werden noch staunen wie brutal die Rezession bald hereinbricht.Oder haben wir wieder ein neues Leugnerthema ? nach Pandemieleugner, Inflationsleugner nun REZESSIONSLEUGNER.

    1. „…werden noch staunen wie brutal die Rezession bald hereinbricht…“

      Seit Jahren (vielmehr Jahrzehnten?) bricht irgendwas Schlimmes BALD auf uns herein. Aber wann ist endlich dieses BALD? Morgen, übermorgen oder erst in fünfzehn Jahren?
      Warum erzählen mir alle von diesem BALD und niemand sagt mir, wann BALD ist?
      Ich hab so auf Markus Krall gehofft, als er mir einen genauen Fahrplan präsentierte, auf dem stand, wann bald sei.
      Und wieder große Enttäuschung: Es war kein BALD, kein gleich, kein sofort, sondern wieder einfach nur nichts…er gab zu, sich etwas „zeitlich“ getäuscht zu haben, aber trotzdem und ganz sicher BALD…
      Und dann mein anderer Freund, der Friedrich, den Marc mein ich.
      Er hatte in Argentinien ja einiges erlebt und mir tausendmal versichert, dass es BALD auch bei uns so weit sein würde. Ich verließ mich total auf ihn, kaufte ihm etwas Whisky ab, der leider nicht spurlos an mir vorüberging und warte und warte und warte…
      Dann ging es Schlag auf Schlag, zuerst Corona und dann Putin. Jetzt aber ist aus dem BALD ein JETZT geworden, dachte ich.
      Aber nein, voll daneben, wieder nichts! Corona ging vorbei und in der Ukraine leben immer noch Ukrainer.
      Inzwischen haben Bekannte, Freunde, Verwandte unmenschlich viel Geld an den Aktienmärkten gemacht, während ich neidisch wartete…auf das BALD!
      Aber wehe wenn das BALD da ist. Dann kaufe ich mit meinen drei Golddukaten meine ganze Heimatstadt auf…haha.

      1. Ich finde an der Weltsituation nichts worüber man sich lustig machen könnte.

  10. Da verlangt der Medizinmann hinter den Bergen genaue Zeitangaben von M.Krall. Die Frage ist doch eher wie lange die Löcherstopfer das Debakel noch hinausschieben und verschlimmern können.Als Schönredner hat er wieder ein neues Thema gefunden.Ich kann mich erinnern dass der Krallkritiker mit seinen Einschätzungen oft ( Inflation u.s.w) meilenweit danebenlag obwohl er sich als Gebildeter sehr gerne abheben möchte.

    1. „Da verlangt der Medizinmann hinter den Bergen genaue Zeitangaben von M.Krall.“

      Krall war so forsch, das von sich aus zu machen. Ich will hier eigentlich nichts schlechtes über ihn sagen, denn Krall ist smart und eloquent; wäre er Politiker, dann wäre er eine Art Gysi, rechts der Mitte, aber er ist auch forsch und legt sich fest, wo das keiner von ihm erwartet.

  11. @ Superklugi, vielen Dank für die Aufklärung.Somit haben sie den KLUGMANN endgültig zum TRUGMANN degradiert. Er wird sich vorbereiten und eine Stelle bei Thyssen oder Siemens in einem Billiglohnland mit günstiger Energie und rauchenden Kohlekaminen suchen.

    1. @ Columbo, da sind ihre Freunde und Bekannten alles Genies und haben am Hoch verkauft.Den Rückgang von 10 bis über 30% bei den Indices und bei Einzelaktien bis 70% haben sie somit nicht mitgemacht. Gratulation, sämtliche Fonds der meisten Banken verloren seit Anfang 2022 10bis 30%. Ich kenne Einige die froh wären und das angekündigte Ende der Geldschwemme ernst genommen hätten.

      1. Vorsicht! @Pessi-Mist
        Meine Kommentare könnten Ironie enthalten!

  12. Niemand hier hat eine Glaskugel um genau zu wissen, was kommen wird. Wer das behauptet, den nenne ich ab sofort „Marc Friedrich“ (mein äähhmmm 2.bester Freund :-)))
    Warum also immer so dogmatisch argumentieren?

    Es gilt die Zeichen zu erkennen und richtig zu interpretieren. Und darüber kann man diskutieren.

    Fakt ist, daß wir in Deutschland, dem viertgrößten Wirtschaftsland der Welt, tatsächlich plötzlich Probleme mit der Energieversorgung haben bzw. mit den Preisen für Energie. Letztlich ausgelöst durch das fehlende, billige Russengas. Ein weiterer Fakt ist, daß die großen „Gasersparnisse“ in diesem Jahr für diesen Winter hauptsächlich durch die energieintensive Industrie erfolgt ist. Das wird dieser Industrie heftig zu denken geben, was auch logisch und nachvollziehbar ist. Der Energiedeckel als Schutzschirm verdeutlicht für die Industrie nur noch mehr die Abhängigkeiten vom Goodwill der Politik. Neee, das will keiner !!
    BASF hat es eigentlich klar und deutlich bei seinen Q3-Zahlen gesagt. Punkt

    Fakt ist, daß Deutschland nie in der Lage sein wird, seinen Energiebedarf durch erneuerbare Energien zu decken. Schon alleine der Strombedarf in Höhe von über 600TW können bei guter Lage nur zu 40-50% durch die Erneuerbaren abgedeckt werden. Allerdings wird sich der Bedarf durch die Transmission deutlich erhöhen. In einer schlaflosen Nacht habe ich mir mit Hilfe von Google-Zahlen aus 2021 das mal ausgerechnet. Unterstellt, alle PKW (nur PKW) in Deutschland würden E-Autos mit normalen Durchschnittskilometern sein, würden alle aktuell betriebenen Windkraftanlagen (onshore) gerade so den Strombedarf decken können (ohne Beachtung von Windflauten). Ich habe mir danach die Frage gestellt, wer zur Hölle hat das berechnet, als es um die Frage der Energiewende ging?
    Witzig dazu auch meine zufällige Erkenntnis über die in Berlin von Greenpeace gegründete Stromfirma (aktuell Green Energy – nur grüner Strom). Mit ihren aufgebauten Ressourcen können die knapp 50% des Stromes für ihre Kunden decken. Den Rest „importieren“ sie aus Österreich (Wasserkraft). Also lt. eigenen Angaben. Natürlich ist das nur eine Art Verrechnung, denn die lassen sich den Strom ja nicht mit LKW aus Österreich liefern. Im Frühjahr, als der Strompreis durch die Decke ging, sah ich auf deren Stromseite, daß sie aktuell keine neuen Kunden mehr nehmen würden. Natürlich, weil sie den Strom ebenso am Spotmarkt kaufen müssen. Und damit waren die schon genug beschäftigt. Will heißen, deren Versorgung ist sehr begrenzt und wer zu spät kommt, der geht halt ohne Strom nach Hause. Und das kann man in einem Dorf machen, aber eben nicht in einem großen Industrieland.
    Folglich muß das Interesse Deutschlands vornehmlich sein, mehr als genug Energie zur Verfügung zu haben, also das Angebot deutlich zu vergrößern und nicht auf mildes Wetter oder sonstige günstige Faktoren zu hoffen. Jedes Windrad, was hier gebaut wird, kostet nicht nur 4,5 Millionen Euro, sondern benötigt auch einen teuren Backup.
    Grüner Wasserstoff. Für Deutschland nur als Import eine Alternative. Teuer und weltweit reichen die Produktionskapazitäten selbst nur für Deutschland bei weitem nicht aus.
    Aus meiner Sicht ist das alles ein Zwangsprojekt mit ungewissem Ausgang. Das wird sich die Industrie nicht geben wollen. Meine Meindung.

    Fakt ist, daß ein großes Standbein unseres Wohlstandes, die Autoindustrie, zunehmend an Bedeutung verliert. Zugegeben, auch teilweise selbst verschuldet (Dieselgate). Mit der jüngsten Entscheidung der EU-Kommission ist das auch unwiderruflich. Das wird Deutschland auch noch sehr weh tun.

    1. P. s. Ich war im öffentlichen Dienst tätig :-) Mein Vater sagte damals immer: Du hast das Gelübde der ewigen Armut unterschrieben.

      1. Mit den höchsten Altersbezügen

        1. @ Columbo, sie verwirren, jetzt spielen sie plötzlich den Spassvogel, für mich eher ein komischer Vogel ?

          1. Pessi-Mist

            Den gefährlichsten und fanatischsten Politikern und Führern in der Weltgeschichte fehlte es an Humor und besonders an der Fähigkeit zur Selbstironie und zur Selbstkritik..
            Die Unfähigkeit, die eigenen Worte und das eigene Handeln kritisch und ironisch zu sehen, stürzte die Welt häufig ins Unglück. Das letzte Mal vor 80 Jahren.
            In unserer kleinen Kommentatorenwelt findet man sie ebenfalls, die humorlosen, fanatischen zur Selbstironie und Reflexion unfähigen Schreiberlinge.
            Man erkennt sie am sturen, unkritischen, monoton wiederholten, unreflektierten Festhalten an immer gleichen Meinungen und Glaubenssätzen.
            Und typisch, sie erkennen nie Ironie…

    2. Aber aber, wer wird denn gegen die allseits(fast) anerkannte grüne Ideologie wettern ?
      O.K.
      E- Fahrzeuge : Da muss man sich die Frage stellen ob es überhaupt angedacht ist, daß jeder Bürger, jede Familie ein Auto hat oder sogar 2 ? (vielleicht vom Impfausweis mit abhängig ?)
      Dann müsste man noch die ganzen LKW und 40 to LKW rein rechnen und die bieten erst ein Problem. Jetzt können die dicken LKW so 1200 bis 1500 l Liter tanken, das reicht bei einem Verbrauch von 30l/100 km gut 3 bis 4.000 km. Das ist mit Akkus illusorisch Und wie lange müssten die dann warten bis der Akku wieder aufgeladen ist 1 Tag ? und dabei Däumchen drehen ? Hat sich an dieses Thema bisher ein Grüner ran getraut ?
      Und Wohnungen mit Strom heizen, zwangsläufig wenn die fossile Energie wegfällt. Dann müssen die eben kleiner werden und kühler.
      Wer das berechnet hat ?? können Grüne denn rechnen ? bisher hab ich keinen Beweis gefunden.
      Russengas ? die Grünen wollten es doch haben als Übergangstechnologie, das war doch der große Renner für die. Denen müssten die Vorwürfe für Abhängigkeit gemacht werden.
      Greenpeace ist längst ein Geschäftsunternehmen geworden. Deswegen ist auch der Mitbegründer Patrick Moore schon vor Jahren aus dem Geschäftsunternehmen ausgestiegen weil denen die Umwelt nicht mehr das Wichtigste war.. In Deutschland hat Greenpeace den größten Rückhalt.
      Auch in der Industrie herrscht Heuchelei. So hatte RWE hier mächtig Werbung für die Erneuerbaren gemacht. „Wir marschieren voran“ tönten sie, oder tönen immer noch. Parallel dazu hat ihr oberster Chef in Texas, – RWE ist auch in den USA vertreten – vor ein paar Jahren dann die Energiepolitik in Deutschland die auf Wind und Sonne basieren sollen angegriffen bzw. sich vor den US Investoren lustig gemacht.
      Nicht anders Jo Kaeser, ehemaliger CEO von Siemens. Hier nahm er Abschied von Energie aus Gaskraftwerken, den hocheffizienten GuD Kraftwerken, die sogar neu erstellt stillgelegt wurden (einfach so Millionen in den Sand gesetzt) und begann mit Erneuerbaren. Es war egal, wie er verlautbaren ließ mit was er sein Geld für Siemens verdient. Man sieht darauf kommt es an. Aber Kaeser mokierte sich auch über die Alternativenergiepolitik mit seiner Feststellung „das erneuerbare Energien in einem Deutschland mit der Sonneneinstrahlung von Alaska genauso effizient sei wie Ananas in Alaska anbauen.“

      1. Ananas in Alaska könnten schneller Realität sein, als uns lieb ist.

      2. Ottonorma, wie schon oben dargelegt, geht es mir nicht um Dogmen oder Grünen-Bashing oder Ideologien. Wie auch erwähnt, hilft weder dieses unbegründete Bashing noch irgendein Hinweis auf eine angebliche Äußerung eines Menschen irgendwann und irgendwo.
        Das sollte doch verständlich sein.
        Im Übrigen hat die Regierung Merkel die Energiewende nach Fokushima eingeleitet. Kurz vorher noch hat sie voll auf Kernkraft gesetzt. Fokushima ist ihr persönlich nur ganz heftig in die Knochen gefahren.
        Und wie oben auch schon erwähnt, hatten die Grünen mit dem Gas aus Russland nix zu tun. Die haben das erst mit der Regierungsverantwortung übernommen.

        Aber genauso wenig hilft das ewige Bekenntnis zum überaus großen Stromland Deutschland, das angeblich große Mengen Strom exportiert, weil sie einfach zu viel davon haben. Dieser Export ist heuer einfach eine Folge der volatilen erneuerbaren Energien. Das hiesige Stromnetz wurde einfach zur Stabilität auf Frankreich und andere Nachbarn ausgeweitet (@ Dieter Stubenvoll). Wie sagte Prof. W. Sinn: „Man hätte natürlich mit dem überschüssigen Strom auch die Elbe aufheizen können“.

        Wenn ich mal die Klimaleugner außen vor lasse, so ist es doch Fakt, daß die Welt zunehmend ein Problem hat/bekommt. Ein Dagegenhalten ist gemeinsam daher sinnvoll. Die Erneuerbaren sind damit auch sinnvoll. Die Erneuerbaren sind aber auch teuer, insbesondere mit ihrem nötigen Backup. Da das billige Gas aus Russland als Brücke zukünftig ausfällt, bedarf es also neuer, konstruktiver und vor allem bezahlbarer Alternativen/Denkmodellen. Die Kohle kann diese Lösung jedenfalls nicht sein. Obwohl, ich schließe es ehrlich nicht mehr aus, daß wir bald wieder im Ruhrgebiet Kohle fördern. Oberhausen würde sich freuen :-)

        1. @jumpin1
          „Dieser Export ist heuer einfach eine Folge der volatilen erneuerbaren Energien.“
          Dass diese nur heuer der Fall sein soll, ist angesichts der Fakten schwer nachzuvollziehen:
          https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153533/umfrage/stromimportsaldo-von-deutschland-seit-1990/

          1. In der Tat ein verwirrende Statistik.
            Im Abgleich mit den Zeitpunkten zum Atomausstieg ergibt sich dann folgende Analyse:
            Bis 2002 ungefähr genug Strom in Deutschland produziert (inkl.der Atommeiler).
            Ab 2002 wurde der Atomausstieg beschlossen und die ersten Atommeiler gingen direkt vom Netz.
            Deutschland entwickelte sich ab da zum Nettoexporteur für Strom. Verwunderlich.
            Es sei denn, die Gasverstromung wurde ab da erst richtig hochgefeuert. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, daß mit billigem russischem Gas mehr Strom produziert und teuer exportiert wurde.
            Ich kann mich jetzt nicht erinnern, daß bedeutend mehr Kohle verstromt worden sein soll. Eher Kohle exportiert wurde.
            2010 kam durch Merkel das Bekenntnis zum Atomstrom und die Laufzeitverlängerung, während der Stromexport in diesem Zeitraum geringer wurde (politisches Kalkül ?).
            2011 mit Fokuschima dann die Wende und der neue, stärkere Export (Geschäftsmodell Erdgas?).
            2017/2018 dann die deutliche Wende. Kann eigentlich nur der Kohleausstieg dann der Grund sein. Der kam aber erst 2020.
            Interessant ist der Abgleich der Daten mit dem deutschen Stromexport nach Frankreich. Ungefähr gleiche Kurven, allerdings bezog Frankreich nur 3 TW durchschnittlich.

          2. @jumpin1
            So verwirrend ist das gar nicht, wenn man statt reiner Vermutungen auch noch andere Daten betrachtet. Seit 2003 begann der stetige Ausbau der Erneuerbaren inkl. Biomasse. Bis zum Jahr 2019 war die Stromerzeugung wegen der unflexiblen Zwangs-Grundlast-Kraftwerke deutlich höher als die Last (leider stehen in meinen nachfolgenden Links die Lastdaten erst ab 2015 zur Verfügung). Nachdem dann ab dem 2. Halbjahr 2019 in der Summe endlich Kernkraft und Kohle auf ein vernünftiges Maß zurückgefahren wurden, begann sich dieses überflüssige Missverhältnis langsam aufzulösen.

            Der erste Rückgang von Kernenergie war übrigens 2007, nicht 2002. Der zweite Schritt erfolgte dann 2011.
            Daraus erklärt sich auch die Spitze in 2011 (Rückgang von 31 TWh aus AKWs, die in dem Jahr durch Erneuerbare nicht kompensiert werden konnten – und auch nicht mussten).

            https://www.energy-charts.info/charts/energy/chart.htm?l=de&c=DE&chartColumnSorting=default&interval=year&year=-1&legendItems=001111111111011111111
            https://www.energy-charts.info/charts/renewable_share/chart.htm?l=de&c=DE&interval=year

            Ich hoffe, mit diesen Erklärungen haben sich Ihre Spekulationen zum Wie und Warum erledigt. Manchmal liegen die Dinge viel einfacher, als man denkt 😉

        2. @jumpin1
          und ob solche Aussagen was ausagen, nämlich die Unehrlichkeit unserer Energiemanager. Somit sehe ich dies als belügen des Volkes an, wenn sie in anderen Ländern das Gegenteil erzählen wie hier..
          Und Merkel hatte den Kernkraftausstieg eher aus parteipolitischen Erwägungen 2011 gemacht. Mit den Grünen hatte sie eine Verbindung und hofierte sie. Auch wenn die Grünen nicht in der Regierung waren so sollte das Gas die Kohle ersetzen, für die Wind und Sonnenpläne der Grünen. Und Gas bekommen wir seit 52 Jahren aus Russland. Der Import wurde seit dem immer erweitert, also war NS1 (bei Schröder) und NS2 nur die logische Folge. Jetzt nachdem man sich mit den Sanktionen selbst ins Knie schießt zu sagen es war falsch auf Russland zu vertrauen und Merkel die Schuld gibt, ist heuchlerisch. Übrigens Merkel hatte ich nur 2005 gewählt und dann nicht mehr ! Sie war nicht gut für Deutschland, aber nicht wegen dem Gas, dies war gut für uns

          1. Also erstmal Respekt für dieses Diskussionsforum und die Kommentare! Herr Fugmann macht vieles recht, betrachtet man seine Zuhörerschaft! Danke dafür! Wenn ich dem so folge und immer wieder höre, Gas aus Russland war gut für Deutschland, dann frage ich mich, ob das nicht auch der simple Aufbau einer riesen Blase war? Gut für Deutschlands energiehungrige Industrie! Damit konnte die Produktion billig gehalten werden, zusammen mit jahrelangem Lohndumping. Hohe Qualität zu billigem Preis! Das machte uns zum Exportweltmeister! Aber hätte man das Risiko dahinter nicht immer sehen müssen? Was ist der Unterschied zu Fugis x-bester Freundin Cathy Woods, die genauso ein Blasendepot aufbaut und dafür, auch von Herrn Fugmann, kritisiert wird? Müssen wir nicht in unseren Depots diversifizieren um das Risiko einigermaßen im Rahmen zu halten? Mit Gas für eine riesige Industrienation immer mehr auf einen Lieferanten zu setzen war zu riskant. Selbst wenn er bis vor kurzem zuverlässig war!
            Wenn schon billig Gas als Brückentechnologie, wo blieben dann die Pfeiler der Brücke? War nicht der noch größere Fehler die nachhaltigen Energieen nicht auszubauen in der Zeit, die man durch das billige Gas aus Russland gewann? Sozusagen sehenden Auges in eine Sackgasse. Aber, und da stimme ich Vorrednern ausdrücklich zu, die Merkelregierung, hat nicht nur das versäumt! In Jahren, in denen Deutschland sogar Geld erhalten hätte, hätte man es ausgegeben für Infrastruktur (Brückensanierung, Bahn, Schulen), Digitalisierung, mehr Gelder für Wissenschaft……nichts! Das hohe Lied der schwarzen Null wurde gesungen. Deutschland wurde nicht zukunftsfähig gemacht. Das ist für mich das wahre Problem. Und auch manche Unternehmer haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt und immer versucht, die Politik auf ihren Schlafzug zu ziehen. Es war so schön gemütlich in Deutschland! Als Exportweltmeister zu Lasten von wem auch immer!

  13. @ Anna Luisa

    Ihre Argumentation in Sachen Kernkraft ist nicht tragfähig. Warum?
    Nun die Fa. Axpo in der Schweiz mit ihrem CEO Brand ist ein großer Betreiber für Erneuerbare Energien, vornehmlich Wasserkraft, aber immer stärker Photovoltaik. Dieses Unternehmen macht gute Gewinne, geriet gleichwohl im Rahmen der Strompreistubolenzen in Schwierigkeiten und mußte ähnlich Uniper vom Staat mit einer hohen Kreditlinie gestützt werden. Aber Kleinkram.
    Brandt argumentiert in dem von Ihnen verlinkten Bericht aus meiner Sicht sachgerecht, was den zukünftigen Stromverbrauch angeht. Ich denke, der würde sogar noch größer ausfallen. Er kritisiert die Schweizer Regierung, weil sie diese Zuwächse als viel kleiner erwartet und somit Probleme vorprogrammiert sind.
    Er hat m.E. auch recht, daß der Ausbau der Wasserkraft in der Schweiz kaum mehr rentabel möglich ist. Um den ganzen Strommehrbedarf zu decken, bleiben also doch nur weniger Möglichkeiten:
    1. Mehr Strom aus Europa importieren (Schwerpunkt Deutschland)
    Tja, riskant, wenn man sieht, wie Deutschland gerade da in der Krise zu sein scheint. Auch die Abhängigkeit muß bedacht werden. Man ist dann auch sehr abhängig, wie aktuell, von der Preisentwicklung in anderen Ländern.
    2. Mehr Erdgaskraftwerke
    Auch hier sieht man ja aktuell die Probleme der Versorgung mit Gas und der Preisentwicklung. Auch klimatechnisch nicht der Wunsch Nr. 1
    3. Erneuerbare Eneregien
    Die Windkraft spielt dort eine untergeordnete Rolle.
    Biogasanlagen können auch nur begrenz ausgebaut werden, denn sie benötigen ja entsprechende Rohstoffe. Die Schweiz hat viele Berge, aber nicht so viele Anbauflächen für Mais, Raps oder ähnliche Materialien.
    Die Photovoltaik ist da die beste Möglichkeit, zumal die Schweiz im Sommerhalbjahr ja sehr mit Sonnenstunden verwöhnt wird (denke ich). Da bestehen die Probleme der Flächennutzung. Man kann natürlich die Berghänge damit zuhängen, aber ob so etwas gewollt ist? Zudem bestehen gerade hier die Probleme der Dunkelstunden (nachts u bei Bewölkung). Dafür muß ausreichende Ersatzproduktion bereit gestellt werden. Teuer.
    Insgesamt gebe ich zu bedenken, daß Brand natürlich im Sinne seiner Firma argumentiert. Insbesondere was die Kosten von Atomstrom angeht.
    4. Atomstrom
    Die Nachteile sind ja allen hinlänglich bekannt. Vorteile sollte man aber nicht von vornherein verneinen. Sie sind absolut grundlastfähig, der Brennstoff ist günstig und in erheblichem Maße weltweit vorhanden. Die Entsorgung/Lagerung ist das große Problem und teuer.
    Gleichwohl ist Atomstrom immer der billigste Strom. Es hängt natürlich insgesamt von der Laufzeit der Kraftwerke ab. Hier ein Link zu den Gestehungs- und Produktionskosten inkl. Entsorgung und Stilllegung.
    https://www.kernenergie.ch/de/zahlen-und-fakten-_content—1–1079.html

    Ich glaube, alle sind letztlich für Strom aus Erneuerbaren. Aber es sind damit noch ungelöste Probleme verbunden. Und es geht ja nicht nur um Strom, sondern um die Gesamtenergieversorgung. Der Wunsch, alles in ein paar Jahren auf Erneuerbare umzustellen, ist unrealistisch, Wunschdenken, Schwachsinn. Da hilft auch das Festkleben an Bildern nix. Die Brückenlösung Erdgas hat nicht so gut funktioniert. Also wird im Moment global neu taxiert. Ich selber bin bisher damit zufrieden, daß der Weg zu den Erneuerbaren beschritten wurde. Nun geht es an Ausbauen zu einem vernünftigen Preis und ohne dauernden Warnungen vor Strommangel. Das ist das, was Herr Fugmann immer wieder zum Ausdruck bringt. Da bin ich ganz auf seiner Linie.

    1. Entsorgt werden sollte der große Rest des Kernbrennstoffes nicht. Bisher werden nur ca. 1,5% Uran genutzt den Riesenrest erklärt man zum Müll, dabei lässt er sich mit entsprechender Technik bis mind. 85% verwenden. Die Russen haben schon längst damit angefangen. Im Schnellen Brüter. Die Chinesen haben jetzt sogar ihr erstes Eigenprojekt gestartet. Einen Thoriumreaktor.
      Und hier tarockt man nach und erklärt die Gaspolitik der letzten 50 Jahre als Fehler.
      Es drängeln sich im Nachhinein die Superschlauen. Dabei beruht das fehlende Gas jetzt auf den Sanktionen – und daran sind wir selbst schuld.
      Jetzt soll schnellstmöglich LNG her – aber ohne Terminal. Deswegen wird ein schwimmendes angeschafft. Für 3 Mrd. €. Soeben meldete der Spiegel daß dieses Teminal 3,5 Mrd. € mehr !! kosten wird. Man hatte wieder falsch gerechnet (können Grüne rechnen muss man da wieder fragen ?) und auch nicht bedacht, daß andere auch ein Terminal wollen und jetzt die Preise wegen Mangel für die Komponenten nach oben gehen. Aber gut, wir haben´s ja – so denkt man immer noch.
      Nachteile für Kernreaktoren ? Aber nur in Deutschland.

    2. @jumpin1
      swissnuclear ist der Branchenverband der Schweizer Kernkraftwerksbetreiber. Diesen als objektive Quelle für die Vor- und Nachteile oder Gestehungskosten der Atomkraft anzuführen, entspricht eigentlich nicht Ihrem gewohnten Niveau. Stickpunkt: Quellenkritik.

      Ansonsten weiß ich nun wirklich nicht, was Sie mit nicht „tragfähiger Argumentation in Sachen Kernkraft“ meinen. Darin geht es doch ausschließlich um NEUE Kernkraftwerke, also um den Neu- und Zubau. Flamanville, Olkiluoto und Hinkley Point führen doch mehr als deutlich vor Augen, wo die Baukosten und Bauzeiten anzusiedeln sind.
      Herr Brand sagt unmissverständlich: „Die Produktionskosten für den Strom, den neue Kernkraftwerke liefern, seien gegenwärtig etwa doppelt so hoch wie jene von grösseren Wind- und Solaranlagen“.

      1. @Anna, aber bei den Kosten der Wind- und Solaranlagen müssen Sie die Kosten der unbedingt erforderlichen Parallel-Struktur (Gas oder Kohle wenn kein Wind oder Sonne) eben mitrechnen, alles andere ist Augenwischerei..

        1. Lieber Herr Fugmann,
          das ist mir schon klar, ich sehe mit klaren Augen und wische nicht. Die Frage ist eher, wie hoch die installierte Leistung der unbedingt erforderlichen Parallel-Struktur sein muss. Ich habe ja heute an anderer Stelle bereits dargelegt, dass sich die sog. „Grundlast“ schon aktuell deutlich reduzieren ließe.

          Das Problem ist einfach ein zeitliches. Nämlich, dass wir uns derzeit an einem Punkt befinden, an dem es bei günstigen Witterungsbedingungen schon zu Überkapazitäten kommen kann; bei ungünstigen Bedingungen benötigen wir aber noch relativ viel Parallelstruktur (in 2022 mit Lastmanagement bis zu 65% der erzeugten Strommenge). Das ist eine Umbau- und Übergangsphase, die notgedrungen mit relativ hohen Energiepreisen einhergeht. In einer Umbau- und Übergangsphase kann man wieder umdrehen, und alles war umsonst. Oder man geht weiter, und nimmt die etwas höheren Kosten in Kauf.
          Doch wie es der Teufel (aus Moskau 😉) will, kamen genau in dieser Phase der russische Angriffskrieg mit dem ganzen Gas-Brimborium und vorher schon die Folgewirkungen der Corona-Krise erschwerend hinzu.

          Bevor die Gaspreise in 2021 stark zu steigen begannen, hatten wir Verbraucher-Strompreise um die 30 Cent/kWh. Und das trotz der hohen staatlichen Abgaben inkl. Doppelbesteuerung (Strom- und Mehrwertsteuer) in Höhe von 50% und mehr. Mit einem solchen Preis konnte man gut leben, auch die Industrie mit ihren 18 Cent bzw. 10 bis 11 Cent für EEG-befreite Unternehmen.
          https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/bdew-strompreisanalyse/

          Ich hoffe, wir sind uns einig, dass die aktuell extrem hohen Preise einzig und allein auf die hohen Beschaffungskosten von Gas und Kohle zurückzuführen sind? Denn vorher, bei niedrigerem Ausbaustand Erneuerbarer, bedurfte es natürlich einer höheren Parallelstruktur, und dennoch lag das Preisniveau um Welten tiefer.

          Wie ich heute ebenfalls schon erwähnte, drehen wir uns im Kreis, wenn wir täglich über dieselben Dinge diskutieren.
          Entweder, wir nehmen uns die nötige Zeit und gehen den Weg weiter, oder wir lassen es bleiben und kehren zurück zu überwiegend Fossilen und Atomkraft. Mit welchen Marktpreisen dies einhergeht, hat der Link zu den verschiedenen Börsenpreisen europäischer Staaten von Herrn Stubenvoll gestern eindrucksvoll gezeigt.

          1. Also, wir sind uns einig, daß die horrenden Strompreise dem Ukrainekrieg geschuldet sind.

            Das meinen wir aber nicht. In Ihrem Link ist es auch deutlich zu erkennen, wie hoch die Kosten alleine für die Erneuerbaren Energien sind pro KWh. Das haben die Verbraucher im Sinne der Energiewende ja auch mehr oder weniger gerne hingenommen.
            Die relativ niedrigen Stromkosten in den letzten Jahren waren aber doch nur durch das billige Gas als Brücke und billige Kohle als Standard gegeben. Der Anteil an Atomstrom wurde ja immer geringer. Das Gas wird nicht mehr billig. Das sollte klar sein. Die Kohle soll weg. Woher und mit welchen Mitteln soll der neue Strom dann kommen? Und welchen Preis werden wir dafür bezahlen müssen? Das sind die wesentlichen Fragen.
            Und natürlich die gesicherte Versorgung. Aber letztlich werden wir es nicht entscheiden und daher müssen wir der weiteren Entwicklung entgegen sehen.

          2. @jumpin1
            Die relativ hohen Kosten durch Subvention der Erneuerbaren sind aber durch technologische Fortschritte, Skalierungseffekte, günstigere Produktion und höhere Nachfrage inzwischen längst Vergangenheit. Die garantierte hohe Einspeisevergütung für ältere, teure Investitionen läuft mehr und mehr aus. Die EEG-Umlage wurde ohnehin abgeschafft. Und die Gestehungskosten für Erneuerbare sind schon längst konkurrenzfähig, Gas war in der Stromproduktion schon immer vergleichsweise teuer, auch lange vor dem Krieg:
            https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/studien/studie-stromgestehungskosten-erneuerbare-energien/jcr:content/contentPar/sectioncomponent/sectionParsys/textwithinlinedimage/imageComponent1/image.img.4col.large.jpg/1627979908410/Abb1-LCOE2021-web.jpg
            https://www.quarks.de/technik/energie/welche-art-von-strom-ist-am-guenstigsten/

            Ich weiß jetzt nicht, auf was Sie anspielen. In meinem Link sehe ich nichts von hohen Kosten für die Erneuerbaren. Es sei denn, Sie meinen die EEG-Umlage? Dahingehend sollten Sie aber auch das EEG-Paradoxon nicht außer Acht lassen, was eher auf eine Fehlkonstruktion des Marktes mit seiner Merit-Order, als auf die Technologie an sich zurückzuführen ist.

  14. Deutschland wird den wirtschaftlichen Klima- Märtyrertod sterben.

    Die Chinesen werden freundlich grinsen.
    Die Amerikaner werden unsere Industrie abwerben.
    Den Indern interessiert das alles nicht.

    Und unsere aktiven Klimamärtyrer werden dann nicht verstehen, warum der Klimawandel nicht aufgehalten werden konnte egal was in Deutschland unternommen wurde.

    Das wird Lustig!

  15. @ jumpin 1

    Sehr gute und bodenständige Zusammenfassung und Sicht der Dinge.

    https://seekingalpha.com/article/4558736-going-nuclear-with-cameco-and-energy-fuels

    Vielleicht eine der Möglichkeiten nicht den Weg in die Armut mitzugehen ;-)

    Und obwohl ich dem Autor bei seekingalpha nicht in allen Punkten zu seiner Sicht auf Solar und Windkraft zustimme, so hat er doch einige Punkte die zutreffend sind.

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