Bitcoin

Was ist Bitcoin? Die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick

Symbolisches Foto von nicht existierenden Bitcoin Münzen

Bitcoin ist das erfolgreichste Asset der vergangenen Dekade. Die enorme Kurssteigerung von mehreren zehntausend Prozent im letzten Jahrzehnt, hat zu einem starken Interesse an Kryptowährungen und Blockchain geführt. Noch vor wenigen Jahren galt die weltweit bekannteste Kryptowährung als die Währung für Kriminelle, um im Darknet für illegale Güter oder Dienstleistungen zu zahlen. Durch das steigende Interesse von institutionellen Investoren wird BTC immer mehr zu einem etablierten Finanzprodukt. Das Narrativ von Bitcoin hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Mittlerweile gilt BTC in Fachkreisen und bei institutionellen Investoren als das Digitale Gold des 21. Jahrhundert. Dabei wird vor allem die hohe Transparenz, die begrenzte Anzahl und die Sicherheit des Netzwerks geschätzt.

Werbung

Was ist Bitcoin?

Bitcoin wurde erstmals am 31.10.2008 in dem sogenannten Whitepaper veröffentlicht. Hinter dem grundlegenden Konzept verbirgt sich das Pseudonym Satoshi Nakamoto, der unbekannte Erfinder von BTC. Bei einem Whitepaper handelt es sich um eine meist wissenschaftliche Arbeit, die nähere Erläuterungen zum Konzept sowie zur Funktion einer gewissen Thematik liefert. Der Titel des Whitepapers lautet: Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System.

Bei BTC handelt es sich also um elektronisches Geld, das auf der Peer-to-Peer Technologie basiert. Im Kern ist Bitcoin ein dezentral organisiertes Buchungssystem, das jede einzelne Transaktion im Netzwerk verifiziert, in einem Block für immer verewigt und mit dem Rest des Netzwerks abgleicht und aktualisiert. Nach jedem Block gibt es einen neuen Status Quo, der mit allen Teilnehmern im Netzwerk geteilt wird. Damit weiß jeder Teilnehmer im Netzwerk jederzeit über den aktuellen Status des Netzwerks Bescheid. Diese Technologie wird im Englischen als Distributed-Ledger-Technologie bezeichnet. Bitcoin ist somit die erste digitale und komplett dezentrale Kryptowährung. Hierbei geht es vor allem um die Übertragung von Werten.

Weitere Usecases

Es gibt aber über den Wertetransfer hinaus weitere Eigenschaften von Bitcoin, die das Konstrukt so besonders machen. Unter anderem die Eigenschaft eines Wertaufbewahrungsmittels. Investoren nutzen die Kryptowährung BTC, um einen Teil ihres vorhandenen Kapitals zu sichern. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass das investierte Kapital nicht nur wertstabil gesichert wurde, sondern auch effektiv an Wert gewann. Das Netzwerk von Bitcoin kann zudem auch für andere Anwendungen genutzt werden. Ein Beispiel hierfür sind digitale Identitäten, an denen gerade Microsoft arbeitet. Die Währung Bitcoin stellt also nur die erste und fundamentalste Anwendung auf der Blockchain dar.

Die wichtigsten Eigenschaften von Bitcoin

Was sind die Besonderheiten von Bitcoin und welche Eigenschaften stechen hervor? Das revolutionäre Konzept hinter Bitcoin ist oft auf den ersten Blick für Außenstehende nicht zu erkennen. Erst ein genauer Blick auf die fundamentalen Eigenschaften gibt einen ersten Eindruck, warum sich die Kryptowährung seit Jahren immer mehr durchsetzt.

Knappheit

Die maximal verfügbare Anzahl an Bitcoin ist auf 21.000.000 begrenzt. Diese Begrenzung im offenen Quellcode (engl. open source code) von BTC festgelegt und unveränderbar. Somit wird es niemals mehr als 21 Millionen BTC geben. Mit Bitcoin wurde es möglich die erste und reinste Form der digitalen Knappheit darzustellen. Knappheit gilt als die Basis jedes Wertaufbewahrungsmittels, das eine der drei Hauptfunktionen von Geld darstellt. Insbesondere wird Knappheit in der Volkswirtschaftslehre als einer der wichtigsten Faktoren für die Wertentwicklung und -stabilität eines Gutes betrachtet. Auf diesen Durchbruch haben viele Experten und Kryptographen jahrzehntelang geforscht. Bitcoin war nämlich nicht der erste Versuch dezentrales Geld zu erschaffen. Zuvor gab es etliche Versuche, die nach kurzer Zeit ohne sichtlichen Erfolg scheiterten.

Dezentralität

Die Dezentralität bei Bitcoin ist eine der wichtigsten Besonderheiten. Die Kryptowährung wird von niemandem und gleichzeitig von allen im Netzwerk kontrolliert. Es gibt keine Mittelsmänner oder eine zentrale Instanz, die über das Netzwerk und die Regeln herrscht. Das Netzwerk ist offen und kann von jedem auf der Welt uneingeschränkt genutzt werden. Das wird vor allem durch das spieltheoretisch Konzept hinter Bitcoin erreicht. Jeder Teilnehmer wird im Netzwerk ausreichend incentiviert, um sich an die Spielregeln zu halten. Jeder Versuch das Netzwerk zu betrügen, wird vom Rest des Netzwerks bestraft. BTC ist sozusagen ein lebender Organismus, der sich selbst reguliert und seit nun über 11 Jahren funktioniert. Ein fundamentaler Aspekt zur Bewertung von Bitcoin kann hierbei gemäß des Metcalfeschen Gesetzes bereits die Netzwerkgröße der Blockchain sein. Bei dem Gesetz handelt es sich um einen klassischen Effekt aus der Netzwerk- bzw. Graphentheorie. Ab einer gewissen Größe entstehen hier sogenannte Skaleneffekte, die den Nutzen eines Netzwerks quadratisch zur Nutzeranzahl steigen lassen.

Neutralität und Zensurresistenz

Die erste Kryptowährung wird oft mit dem Internet verglichen. Viele bezeichnen es als das Internet des Geldes. Es erfüllt nämlich ähnliche Eigenschaften und erweitert das Internet mit digitalem Geld. Das Netzwerk ist stets neutral und zensurresistent. Dies wird durch den hohen Grad der Dezentralität erreicht. Jede Transaktion im Netzwerk ist gleichgestellt. Es gibt keine Diskriminierung. Es spielt keine Rolle für welchen Zweck die Transaktion am Ende gedacht ist. Das Internet unterscheidet auch nicht zwischen guten und schlechten Nutzern. Es bleibt ebenfalls stets neutral.

Transparenz

Das Netzwerk von Bitcoin ist offen und transparent. Für jeden Nutzer ist es jederzeit möglich den Status Quo im Netzwerk zu überprüfen. Dadurch ist für alle Nutzer immer bekannt, wie viele Bitcoins sich bereits in Umlauf befinden, wie sie verteilt sind und wie viele neue BTC neu entstehen. Es ist dadurch unmöglich Bitcoin aus dem Nichts zu erschaffen, ohne dass der Rest des Netzwerks es mitbekommt. Genau diese Eigenschaft macht BTC in der Theorie zu einem perfekten Wertaufbewahrungsmittel. Damit geht aber auch einher, dass die Teilnehmer im Netzwerk nicht anonym, sondern pseudonym sind. Die Guthaben der einzelnen Wallets sind bekannt aber nicht die Halter.

Sicherheit

Bitcoin ist das aktuell sicherste dezentrale Netzwerk weltweit. Für die Sicherheit sorgen in erster Linie die sogenannten Miner, die Ihre Ressourcen dem Netzwerk zur Verfügung stellen, um neue Blöcke zu suchen und an die Blockchain anzuhängen. Der enorme Energieaufwand und die hohen Investitionskosten in Form von Infrastruktur, Hardware und Arbeitskraft gewährleisten die hohe Sicherheit des Netzwerks. Zudem lässt sich die Sicherheit problemlos skalieren. Das Prinzip lässt sich mit dem Abbau von Gold vergleichen. Um die Miner ausreichend zu incentivieren, sind in jedem neuen Block Bitcoins enthalten, die der Finder erhält. Es handelt sich also um eine Belohnung für die erbrachte Leistung und Bereitstellung von Ressourcen. Daher spricht man bei Bitcoin auch von einem Proof-of-Work Algorithmus. Der Prozess des Bitcoin Mining wird dem inneren Wert von Bitcoin zugeschrieben – sozusagen die Produktionskosten eines BTC.

Halving

Eine der spannendsten Besonderheiten ist das Bitcoin Halving. Alle 210.000 Blöcke (ca. 4 Jahre) werden die Belohnungen für die Miner pro Block halbiert. Dadurch wird die Produktionsmenge an neuen Bitcoins immer wieder halbiert und das Angebot verknappt. Aktuell sind es 6,25 BTC pro Block. Im Durchschnitt entsteht jede 10 Minuten ein Block. Demzufolge entsteht am Tag ca. 900 neue BTC. Nach dem nächsten Halving entstehen nur noch ca. 450 BTC pro Tag. Dieser Prozess wird solange andauern bis die maximale Anzahl von 21 Millionen BTC im Jahr 2140 erreicht wurde. Das Bitcoin Halving hat in der Vergangenheit immer wieder für einen enormen Kursanstieg gesorgt, da es mittelfristig zu einem Angebotsschock kam. Dieser hat sich aber erst Monate bis Jahre nach dem jeweiligen Halving gezeigt.

Das nächste Halving findet im Jahr 2024 statt. Ab diesem Zeitpunkt wird Bitcoin offiziell härter sein als Gold. Härte misst dabei wie stark die Produktionsmenge den jeweiligen Bestand eines Gutes verwässert. Bei Gold und Bitcoin wird dieses Verhältnis im sogenannten Stock-to-Flow gemessen. Eine weitere Besonderheit ist die unveränderbare Produktionsrate. Die Produktion neuer Bitcoins ist unabhängig von der eingesetzten Energie, die für die Suche nach neuen Blöcken ins Netzwerk fließt. Bei Gold kann hingegen die Produktionsmenge je nach Nachfrage angepasst werden.

Fazit

Bitcoin ist nicht nur revolutionär, sondern löst ein Problem, mit dem bereits unsere Vorfahren Jahrhunderte zu kämpfen hatten: unabhängiges, knappes, freies und zensurresistentes Geld. Das dezentrale Netzwerk von Bitcoin bietet damit nicht nur ein Zahlungssystem, um weltweit innerhalb von Minuten Werte zu versenden, sondern auch eine natürlich Knappheit, die BTC zu einem digitalen Wertaufbewahrungsmittel macht. Es erweitert das Internet mit digitalem Geld, dass unser Verständnis von einem Zahlungsmittel in den nächsten Jahren komplett auf den Kopf stellen kann. Es gibt noch weitaus mehr bei Bitcoin zu entdecken und zu verstehen. Doch das würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Wir haben gerade erst an der Oberfläche gekratzt. Wenn du dich näher mit der Frage “Was ist Bitcoin” beschäftigen willst, empfehlen wir dir den hinterlegten Artikel.

Mirco Recksiek ist Gastautor und Bitcoin-Experte. Der Inhalt dieses Artikels repräsentiert nicht zwingend die Meinung der Redaktion von finanzmarktwelt.de

Disclaimer / Haftungsausschluss: 

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

4 Kommentare

  1. Von 10 auf 20.000 $ hat der BTC ca. zwei Monate gebraucht. Mal sehen wielange er für die 30.000 $ brauchen wird. Ich hoffe die Robin Hooder merken woher der Wind weht. :-)

  2. und mit den Quanten-Computer wird bald der Quanten-Coin kommen! ;-)

  3. Nicht Alle sind von dieser Kryptogeschichte so begeistert. Und ohne Strom funktioniert dieses Wunderding nicht. Mit 1000 Tesla Autos und 100 Mio. Bitcoin verhungert man bei einem längeren Stromunterbruch.Ein alter VW Golf und 1unze Gold wäre im Kathastrophenfall mehr wert.
    Googeln: BITCOIN: WERTLOSER DIGITALSCHROTT, noch zu sagen ,der Verfasser ist sonst eher ein Bulle.

  4. Strom wird aber nicht für immer abgestellt bleiben, insofern ist das auch ein Stückweit realitätsfremd, da kann ich auch behaupten, wer nicht Jagen kann wird mit seinem Gold verhungern wenn den Supermärkten der Strom ausgeht, kannst du dort nicht mehr sehr lange was essbares erwerben….

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage

Exit mobile version
Capital.com CFD Handels App
Kostenfrei
Jetzt handeln Jetzt handeln

78,1% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld.