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Im Gefolge von Corona waren Container ein Mangel-Gut Weltwirtschaft schwach: Container-Produktion auf 14-Jahres-Tief

Ein wichtiger Indikator

Weltwirtschaft und Container

Im Gefolge von Corona waren Container ein Mangel-Gut, das der Erholung der Weltwirtschaft entgegenstand. Prinzipiell waren zwar auch in den letzten drei Jahren genügend Container vorhanden, doch sie standen meist dort, wo man sie nicht brauchte: In den Häfen von Los Angeles, Rotterdam oder Hamburg. In China hingegen war es ein Glücksspiel, wann man einen bekam, damit Waren von Asien in die Welt transportiert werden konnten.

Die Frachtraten machten es unattraktiv, sie zurück nach China zu schicken. In China selber wurden einerseits nicht genügend produziert, zum anderen konnten Inspekteure nicht in das Land, um die Container zu zertifizieren. Aufgrund des stagnierenden Handels kommt es nun zu einem zunehmenden Überschuss an leeren Containern in und um Chinas Häfen.

Indikator für Weltwirtschaft: Produktion von neuen Containern auf 14-Jahres-Tief

Laut Drewry wird die Produktion neuer Container drastisch einbrechen und voraussichtlich den niedrigsten Stand seit 14 Jahren erreichen. Die weltweite Produktion von Containern im ersten Quartal 2023 ist nach Schätzungen um 71% auf 306.000 20-Fuss-Container-Equivalent (TEU) zurückgegangen und damit den niedrigsten Stand seit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2010 erreicht hat. Auch wenn für den Rest des Jahres eine gewisse Erholung erwartet wird, dürfte die Gesamtjahresproduktion nicht über 1,8 Millionen TEU liegen, dem niedrigsten Stand seit dem von einer Rezession geprägten Jahr 2009.

Derzeit sind mehrere Container-Fabriken in China entweder geschlossen oder arbeiten mit deutlich reduzierten Arbeitszeiten, wobei die Produktion in vollem Umfang voraussichtlich im Juni wieder anlaufen wird. In der Zwischenzeit wird die kommerzielle Produktion in zwei neuen Fabriken in Vietnam voraussichtlich nicht vor dem dritten Quartal 23 anlaufen, wobei die Produktion gegenüber den ursprünglichen Erwartungen reduziert wurde. Bis 2026 sollen beide Werke zusammen über eine Produktionskapazität von 600.000 TEU pro Jahr verfügen.

Container: Rekordzahl wird an Leasingfirmen zurückgegeben

In diesem Jahr wurde eine Rekordzahl von Containern an Leasingfirmen zurückgegeben, während sich die Spediteure eifrig von alternden und überschüssigen Containern in ihren eigenen Flotten getrennt haben. Für die meisten Containereigner besteht die Priorität derzeit darin, ihre Ausrüstungspools so anzupassen, dass sie besser zu den aktuellen Handels- und Schiffsversorgungsparametern passen, und alternde oder beschädigte Boxen zu entfernen, die sich als Folge der Überlastung der Lieferkette während der Pandemie angesammelt haben.

Voraussichtlich wird die Ausmusterung von rund 2,8 Millionen TEU an Containern im Jahr 2023 etwa auf demselben Niveau wie im Vorjahr bleiben. Trotz hoher Abgänge auf dem Sekundärmarkt haben sich die Preise für gebrauchte Trockenfrachtcontainer gut gehalten und werden damit voraussichtlich stabil bleiben. Dadurch wird die weltweite Containerflotte voraussichtlich um 2% auf 49,9 Millionen TEU schrumpfen, was den ersten Rückgang seit 14 Jahren darstellt.

Weltwirtschaft: Containerschiffsverkehr 2023 wird nur um 1% wachsen

Der Containerschiffsverkehr wird voraussichtlich schwach bleiben und im Jahr 2023 nur um 1% zunehmen. Jedoch wird in den Folgejahren eine Erholung der Frachtnachfrage erwartet, da die Weltwirtschaft – so die Hoffnung – wieder an Fahrt gewinnen soll. Dies, zusammen mit einer wachsenden Schiffsflotte, würde die Nachfrage nach neuen Containern steigern. Nach aktuellen Schätzungen wird die Produktion laut Vorhersagen im nächsten Jahr mehr als verdoppelt. Dies wird dazu führen, dass die weltweite Containerflotte bis 2027 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 2,9% bescheiden wachsen wird.

Allerdings zeigen die Zahlen von großen Reedereien wie Maersk, dass die Weltwirtschaft vor schweren Zeiten stehen könnte..



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