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Wer ist Sergej Lawrow, der Mann an Putins Seite?

Das Weltbild des russischen Aussenministers

Sergej Lawrow, der Ukraine-Krieg und Putin

Wer ist eigentlich Sergej Lawrow, der Mann an Putins Seite – und welche Rolle spielt er im Ukraine-Krieg?

Die Pressekonferenz von Sergej Laweow zum Ukraine-Krieg

Während gepanzerte russische Einheiten immer tiefer in die Ukraine vorstoßen, sitzt der russische Außenminister Sergej Lawrow gefasst am Verhandlungstisch und beantwortet die Fragen internationaler Journalisten. Wer ist dieser Mann an Putins Seite?

Am 3. März 2022 übertrug der

target="_blank" rel="noopener">TV-Sender Phoenix eine einstündige Pressekonferenz mit Sergej Lawrow, der Außenminister der Russischen Föderation. Im Anschluss an diese Pressekonferenz analysierte der Politikwissenschaftler Professor Thomas Jäger, Universität zu Köln, als Experte das Gespräch. Er kam allerdings lapidar zu dem Ergebnis, dass „das einzige, was faktisch gestimmt hat, ein Zitat von John Mearsheimer war.“ Ist dem wirklich so?

Sergej Lawrow – Lebenslauf

Sergej Lawrow wurde am 21. März 1950 in Moskau geboren. Nach seinem Studium am Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO) trat Lawrow seine erste Stelle als Diplomat in der sowjetischen Botschaft Sri Lanka an. Vier Jahre später kehrte er nach Moskau zurück, arbeitete dort im sowjetischen Außenministerium, bis er 1981 für sieben Jahre zur ständigen Vertretung der Sowjetunion bei den Vereinten Nationen in New York entsandt wurde. 1988 kehrte er nach Moskau zurück und arbeitete im sowjetischen Außenministerium als Leiter der Abteilung für internationale Wirtschaftsbeziehungen und später als Direktor der Abteilung für internationale Organisationen und Globale Probleme des sowjetischen Außenministeriums. In dieser Position hatte er einen so tiefen Einblick in internationale wirtschaftliche Verflechtungen wie wohl sonst kaum ein anderer.

1992 wurde er zum stellvertretenden Außenminister der Russischen Föderation ernannt, aber bereits 1994 schickte ihn sein Ministerium zurück nach New York. Er wurde ständiger Repräsentant Russlands bei der UN und Vertreter Russlands im UN-Sicherheitsrat. Diese Funktion wird Sergej Lawrow geprägt haben, denn er nahm an Sitzungen teil, die sich mit den Kriegen in Jugoslawien, dem Irak, dem Nahen-Osten, Afghanistan und dem sogenannten Krieg gegen den Terror als Folge der Terroranschläge am 11. September 2011 befassten. Sie zeugt auch davon, welch hohes Vertrauen seine Vorgesetzten in ihn und seine Fähigkeiten hatten.

Am 9. März 2004 ernannte ihn der damalige russische Staatspräsident Wladimir Putin zum Außenminister der Russischen Föderation. Dieses Amt bekleidet Sergej Lawrow seitdem durchgängig bis heute. Er war Mitglied in sieben Regierungen. Neben Putin ist er einer der erfahrensten und ältesten amtierenden Politiker dieser Tage. Wie Putin hat er die Blüte der Sowjetrepublik, den Zerfall und die Konsolidierung des neuen Russlands seit 1992 hautnah miterlebt. Dieser Lebenslauf macht Lawrow zu einem Experten in internationaler Politik. Er hat über Jahre hinweg in den wichtigsten internationalen Organisationen maßgeblich die russische Politik gegenüber dem Westen vertreten. Er kennt alle westlichen Akteure und ist ihnen möglicherweise aufgrund seines Alters und seiner Erfahrung überlegen.

Lawrow und seine Sicht des Ukraine-Kriegs

In der Pressekonferenz vom 3. März 2022 wird Sergej Lawrow zur Lage in der Ukraine befragt. Seine Antworten ergeben ein Bild, das dem in unserer Presse kursierenden Lagebild völlig widerspricht:

Er zeichnet das Bild einer Marionetten-Regierung in Kiew, die ihre Anweisungen aus Washington erhält, von marodierenden Nazibanden, die seit acht Jahren durch den Donbass morden und plündern, von Fackelzügen und einer neuer Weltordnung, die von den USA bestimmt wird.

Weiter spricht er von einer hollywoodreifen Inszenierung mit den beiden Polen „absolut Gut“ gegen „absolut Böse“, von Nordstream 2 und LNG (Flüssiggas). In seiner Weltsicht sind Europa und insbesondere die EU Vasallen der Amerikaner. An Nordstream 2 hätte man gesehen, „wo ihr (gemeint ist die EU) Platz in der Weltordnung ist: Man (USA) hat sie (EU) gezwungen (zur Abschaltung) und das war`s.“

Auf die Frage nach den Atomwaffen kontert Lawrow mit der Gegenfrage, wer denn damit wohl angefangen hätte – und zitiert den Pressesprecher der NATO, Jens Stoltenberg. Außerdem hätte Selenskyj (Präsident der Ukraine) am 19. Februar 2022 mit der Revision des Beschlusses zum Verzicht der Ukraine auf Atomwaffen gedroht.

Zudem macht er Selenskyj für die Unterzeichnung einiger angeblich zutiefst rassistischer Regierungsdekrete verantwortlich, die die Ukraine spalten würden: Bereits am 7. Februar 2019 verankerte das Kiewer Parlament (Präsident damals noch Petro Poroschenko) in der Verfassung eine „strategische Orientierung der Ukraine zum vollständigen Beitritt zur EU und der NATO“. Lawrow betont immer wieder, Russland sei gesprächsbereit, aber nur auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt! Die Minimal-Ziele der Russischen Föderation sei die „Entnazifizierung“, die Entmilitarisierung und die Blockfreiheit der Ukraine. Lawrow fordert die anwesenden Journalisten immer wieder auf, endlich die Internetseite des Außenministeriums der Russischen Föderation zu besuchen. Dort würde man die Informationen finden, die das Gesagte bestätigen.

Lawrow und die Weltgeschichte der letzten 20 Jahre

Je mehr man dieser Pressekonferenz folgt, desto verwirrender wird alles. Je mehr man die Fäden aufnimmt, die Lawrow strickt, desto tiefer versinkt man in die Weltgeschichte der letzten 20 Jahre. Das berühmte „Fuck the EU“-Telefonat kommt einem wieder in den Sinn: Im Jahr 2014 wurde ein Gespräch zwischen dem amerikanischen Botschafter in Kiew, Geoffrey Pyatt und seiner Vorgesetzten, Victoria Nuland abgehört. Die beiden Diplomaten diskutierten darin die aktuelle Krise in der Ukraine und besprachen, welche Politiker der Opposition der nächsten Regierung in Kiew angehören sollten. Und wie dies durch konkrete Einflussnahme am besten im Sinne US-amerikanischer Interessen gesteuert werden könnte. Die Interessen der EU wurden mit dem Satz „Fuck the EU“ weggewischt.

Oder die Videoaufzeichnung aus der Werchowna Rada, dem Parlament in Kiew, wo ein hoher Abgeordneter von „TechCamp“ spricht, einer angeblich aus der US-Botschaft heraus geleiteten Geheimorganisation, die durch Medienmanipulation einen Bürgerkrieg in der Ukraine schüren will. Dieses Parlament ist ansonsten nur für seine häufigen Schlägereien unter verfeindeten Abgeordneten und tumultartigen Sitzungen bekannt. Das ARD-Magazin „Monitor“ hatte 2014 recherchiert, dass die USA bereits fünf Milliarden US-$ in die Ukraine gepumpt hatten. Wieso pumpen die USA fünf Milliarden US-Dollar in die Ukraine?

Auch die Vorwürfe Trumps gegen Biden im US-Wahlkampf tauchen wieder auf. Biden soll in seiner früheren Position als US-Vizepräsident von Präsident Barack Obama angeblich die Entlassung des ukrainischen Generalstaatsanwalts Wiktor Schokin veranlasst haben, um seinen Sohn Hunter, der von 2014 an im Verwaltungsrat des ukrainischen Erdgaskonzerns Burisma Holdings tätig war, vor Korruptionsermittlungen zu schützen. Wieso sitzt der Sohn eines US- Vizepräsidenten und jetzt amtierenden Präsidenten im Aufsichtsrat eines ukrainischen Erdgaskonzerns. Vor allem ohne vorher irgendeine Erfahrung im Gasgeschäft gesammelt zu haben, und das bei monatlichen Bezügen von 45.000 US-Dollar?

All das zeichnet ein hässliches Bild der Weltpolitik. Das ist nicht neu, aber aktuell sehr unverschleiert.

Wo ist die Wahrheit in Zeiten des Krieges?

Eines der in der Tagespresse am meisten benutzten Zitate in Kriegszeiten lautet sinngemäß, der erste Verlierer sei die Wahrheit. Allerdings trifft dies natürlich nur für den jeweiligen Gegner zu. Wo also liegt die „Wahrheit“?

Der Ansatz von Professor Thomas Jäger, alles als ein Luftgebilde der reinen Fantasie von Sergej Lawrow abzutun, ist sicher nicht die beste Idee. Auch wenn Lawrow dafür bekannt ist, privat durchaus gute Gedichte zu schreiben. Lawrow war live dabei, als Colin Powell am 5. Februar 2003 ein Fläschchen mit einer Flüssigkeit hochhielt, sie schüttelte und behauptete, dies seien Massenvernichtungswaffen aus dem Irak. Die Folge war eine UN-Resolution und ein verheerender Krieg im Irak, der unzählige Menschenleben gekostet hat. Das Land versinkt noch heute im Chaos. Das alles wird Lawrow sicher in seinem Verständnis und Verhalten gegenüber dem „Westen“ und insbesondere den USA geprägt haben und immer noch maßgeblich prägen.

Auch Jägers Aussage, dass der von Lawrow benutzte Ausdruck der „Ausweitung“ der NATO nach Osten nicht stimmig sei, wirft doch die eine oder andere Frage auf: Alleine im Jahre 2004 sind Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei, Slowenien und in 2009 Albanien und Kroatien der NATO beigetreten.Alle diese Länder liegen ausnahmslos östlich der alten BRD. Wenn das also keine NATO-Osterweiterung ist, was denn dann?

Wer verliert denn aktuell gerade? Sind es nicht wir Europäer, die mit explodierenden Nahrungsmittel-, Energie- und Rohstoffpreisen, unterbrochenen Lieferketten (in Bayern stehen diese Woche die ersten Betriebe still) und einer Vernichtung der europäischen Börsenwerte und des Euros zu leiden haben? Immerhin hat der DAX seit Kriegsbeginn am 24. Februar gut 2.000 Punkte verloren, während der S&P 500 sogar aktuell über seinem Eröffnungskurs vom 24. Februar notiert. Vielleicht sollten unsere Politiker doch den Dialog mit Russland suchen, aber offensichtlich versteift man sich lieber in alte, zerstörerische Denkmuster aus der Zeit des Kalten Kriegs.

Niemand bei normalen Menschenverstand möchte Krieg, aber noch weniger Kriegspropaganda. Sergej Lawrow ist sicher kein einfacher Verhandlungspartner, aber eben der Außenminister der Russischen Föderation. Eventuell ist er der Schlüssel zu Putin, damit dieser international sein Gesicht wahren kann. Der Westen sollte sich eines klar machen, einen Mann vom Format Lawrows oder Putins wird man ohne ein Zugeständnis nicht an den Verhandlungstisch bringen. Vor allem nicht, wenn gepanzerte russische Truppen tief in der Ukraine stehen.

Die Geschehnisse seit der ersten Ukraine-Krise 2014 sollten objektiv aufgearbeitet werden, dies ist vor allem in Sinne eines friedlichen Europas zwingend notwendig. Die Attacke auf die Urkaine ist ein klarer Bruch des Völkerrechts – aber die Beendigung des Kriegs kann dennoch nur am Verhandlungstisch gelingen!



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29 Kommentare

  1. Mit diesen beiden Mörder noch lange zu diskutieren bringt wirklich nichts. Einfach die Fakten als Grundlage für neue Ausrichtung heranziehen und sich auf den Weg machen, die Mörderbande weitgehend auszuschliessen. Geradezu beschämend ist, dass die Oligarchen als Nutzniesser dieser Mörder es sich im Westen frei gut gehen lassen können, ohne nun auch endlich mindestens mit ihrem gesamten Vermögen zur Verantwortung gezogen zu werden.

    1. Vielen Dank an den Autor!
      Bin überzeugt: würde man die Real-Politik im Sinne der Europa vorantreiben und von den Hysterie absehen, hätten wir auch keinen Krieg.
      Machen Sie bitte weiter ungeachtet der Cancel-Culture die leider immer excessiver in den Medien vertreten ist.

      1. Guten Tag Herr Meyer,

        vielen Dank für Ihren Kommentar, wir machen ganz bestimmt weiter!

        Grüße, Thomas Hartz

    2. Also diese Wortwahl ist doch wohl eher fehlenden Informationen geschuldet und deutet auf eine einfache Charakterstruktur hin.
      Dieses kopflose Kriegsgeheul mit der Übernahme einfacher „Putin ist böse“ Narrative, die im Westen seit Jahren geschürt werden ist nicht auszuhalten. Der „Gut-Mensch-sein“ -Wunsch ist größer als ein sachlicher Informationswunsch, man verlässt sich auf die Medien, die ja so toll berichten, wie schon über Corona…
      Abkommen, wie das Minsker, oder sonstige Vereinbarungen, wie dass sich die Nato nicht bis Russland ausweitet, werden in dem Konflikt komplett verschwiegen. Ebenso wird die Marionettenregierung in der jetzigen Form von Selenski nicht thematisiert, dieser hat Oppositionelle und Journalisten verschwinden lassen. Der russische Bevölkerungsteil wird seit 2014 (Todesopfer ca. 16000) drangsaliert, terrorisiert und ausgebeutet (erhöhte Energiekosten, Wasserknappheit, Rentenzahlungen wurden eingestellt, Russisch als Amtssprache verboten). Biden und sein Sohn haben beim Gaskonzern abgesahnt und Neonazi-Gruppierungen sind von den Amis finanziell unterstützt worden um beim damaligen Putsch beistand zu leisten. Und jetzt werden russische Mitbürger in Deutschland entlassen, enteignet und geächtet. Ich brauche wohl nicht erwähnen an was mich das erinnert? Dunkle Zeiten in Deutschland.

      1. Hmm Ihre Argumentation ist nicht schlüssig. Die Osteuropäischen Länder haben selbstständig nach Demokratie und somit eine Annäherung zum Westen angestrebt. Dies ist Putin ein Dorn im Auge, da er Angst vor demokratischen Bewegungen im eigenen Land hat. Das ist auch der Grund, weshalb die Meinungsfreiheit in Russland offensichtlich mit Füßen getreten wird. Andersdenkende werden festgenommen und ermordet. All das was sie geschrieben haben, trifft also vielmehr auf Putins Diktatur zu als auf die Ukraine. 6 setzen!

    3. @Mike Lohmann Ach Du scheisse , sie haben den Artikel tatsächlich nicht im Ansatz verstanden . Na ja , kein Wunder nach spätestens 7 Jahren völliger links-grüner Merkel-Verblendung und Propaganda .

    4. Reden Sie von der USA, wenn Sie Mörder meinen? Frage für einen Freund.

  2. Das finde ich ja toll, der Herr Mike Lohmann darf von Mördern und Enteignung reden und mein Kommentar wird gelöscht-super!

  3. Endlich mal einer der sich mit der Sicht beider Seiten befasst und nicht wie dieser Einheitsbrei in den Medien.
    Wenn Püppie Baerbook und ihre Rasselbande endlich Format zeigen würden, wäre der Krieg längst beendet.
    ABER DIE SIND ZUR ZEIT LIEBER BOCKIG UND STÜRZEN DEUTSCHLAND IN SCHLECHTERE zeiten. Gruß Frank

    1. Die machen was im Wahlprogramm steht, sie reduzieren unseren CO2 Abdruck.
      Wenn wir Pech haben sogar auf 0. Blöderweise ohne das Perpetuum Mobile erfunden zu haben.

      Den Krieg fanden die grünen schon immer toll.
      Wenn sie vernünftig wären, würden sie als erstes jedwede ausländischen Soldaten aus Deutschland entfernen.

  4. Vielen Dank für die vollständige Veröffentlichung der Pressekonferenz! Ich informier mich gern über beide Seiten. Leider wird das durch die Internetzensur von rt und sputniknews schwieriger. Ich hätte nie gedacht dass ich in Deutschland mal einen VPN Server in Asien benutzen müsste um Nachrichten zu lesen. Hab mal versucht den von Lawrow erwähnten Vorschlag Stoltenbergs, Atombomben in Osteuropa zu stationieren, zu googeln. Darüber findet man Artkel in großen deutschen Zeitungen vom 19.11.2021. Stutzig gemacht hat mich am Ende der Ergebnisseite der Hinweis dass einige Ergebnisse aufgrund eines rechtlichen Ersuchens entfernt wurden. Wenn man da weiterklickt sieht man dass Google in der EU alle Ergebnisse von rt.com und sputniknews.com blockieren muss.

  5. Nur wenn Putolf weg ist, kann es Frieden geben…

  6. Es gibt auch eine ganz andere Version als die von Lawrow/Putin, die für mich nur ein einziges Lügengebäude ist, und sowohl den Fakten wie auch jeglicher Logik widersprechen. Man muss sich nur ein bisschen belesen – z.B. beim relativ objektiven Wikipedia:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-Ukrainischer_Krieg

    1. „“““z.B. beim relativ objektiven Wikipedia““““ Ich lach mich gerade schlapp

      1. Dann schlagen Sie doch mal eine relativ objektive Quelle vor…

        1. Russia Today, Epoch Times, apolut.net, reitschuster.de …

      2. Besser hätte ich es nicht formulieren können.

        Ich hatte Lausi eigl. als kompetenten Kommentator in Erinnerung

      1. Jeder hat halt seine Quellen den er vertraut oder auch nicht. Und ich informiere mich auch über andere Sichtweisen, aber sie überzeugen mich einfach nicht – auch wenn ich die USA sehr kritisch sehe, und ihnen jede Menge schmutzige Tricks zutraue. Jeder hat halt sein Weltbild, und jeder soll glauben was er will. Ich sage auch nicht „so ist das“, sondern nur „so sehe ich das“. Die so genannten „Mainstream-Medien“ immer nur als unglaubwürdig anzusehen, ist jedenfalls nicht bei Ding. In diesem Sinne hier noch zwei weitere Artikel bzgl. Ukraine:

        https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/russland-ukraine-konflikt-krieg-luhansk-militaer?

        https://www.dw.com/de/was-%C3%BCber-massengr%C3%A4ber-im-donbass-bekannt-ist/a-60832326

        Und ja, Putin halte ich nach wie vor für einen der übelsten Gestalten der jüngeren Zeitgeschichte…halt ein Putolf…

        1. @Lausi, lass dich nicht ins Bockshorn jagen von den rechten Verschwörungsschwurblern. Wikihausen ist eine der vielen ganz üblen Seiten, die immer wieder von denselben Leuten in anderer Kombination eröffnet werden. Die sind übrigens des öfteren willkommene Interviewpartner bei RT DE und Sputniknews…
          https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/haar-bei-muenchen-im-visier-der-wahrheitswaechter-1.5181909
          https://www.psiram.com/de/index.php/Markus_Fiedler
          https://www.psiram.com/de/index.php/Dirk_Pohlmann

          1. Vielleicht sollten Sie die Dokus erst einmal anschauen um die Qualität beurteilen zu können.

            In irgendeine rechte Ecke gestellt zu werden, wo die Ecke ist weiß heute keiner mehr…, ist das erste Totschlagargument der Leute, die sich als „informiert“ betrachten und letztendlich keine Argumente liefern können. (Außer den vorgeplapperten Satzphrasen der MSM)

            Ich bin nicht rechts, ich war nie rechts und ich werde nie rechts sein. Das einzige wozu dieses Attribut dient ist zur Diskreditierung und bedeutet, man ist den Regierenden gegenüber kritisch.
            Psiram ist eine unsägliche, teils von der Pharmaindustrie bezahlte Diskreditierungsseite, bei der die Akteure mit Wikipedia zusammenarbeiten oder auch die Gleichen sind.

            Hier noch ein Interview von einem Professor für Kommunikationswissenschaft an der LMU in München über Faktenchecker etc. als NGOs und die Geldgeber (trifft auch auf Psiram zu):

            https://www.youtube.com/watch?v=bJaKy2ZvQGk&list=PLzkP-j6cXY90NXqAUKqqPuo8eqFk6AZZA&index=47

            Hier noch ein Vortrag:
            https://www.youtube.com/watch?v=6cV-EIdJj20

            Aber ich denke nicht, dass Sie sich das genauer anschauen, da es ja bequemer ist sich von den MSM berieseln zu lassen, und man ist auch auf der Seite der Stärkeren. Mit Wissen hat das nichts zu tun.

          2. Ob Sie rechts sind oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen. Es interessiert mich auch nicht im geringsten. Ich meinte eigentlich Wikihausen, Fiedler, Pohlmann & Co. Und die sind aber sowas von rechts, damit befasse ich mich schon seit Jahren. Die Herren wurden schon zu oft beim Lügen und Verbreiten von Fake News ertappt und eindeutig widerlegt. Da muss ich nicht jede neue „Doku“ schauen, wenn sie sich um die alten, längst widerlegten Themen dreht.

            Wissen Sie eigentlich, wer auf Wikipedia schreiben, redigieren und korrigieren darf? Jeder!
            Die Wikipedia ist ein offenes Projekt, in dem jeder mitarbeiten darf.
            https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Beteiligen
            https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Eigentum_an_Artikeln

            Also sind alle und jeder dunkle Diskriminierer?
            Dadurch, dass jeder Artikel schreiben und alle korrigieren dürfen, solange man sich an gewisse minimale und selbstverständliche Grundregeln hält, ist doch sicher mehr Objektivität gewährleistet, als in einseitigen Redaktionen voller Gleichgesinnter. Oder nicht?

  7. Das Video zeigt einige Zitate vieler Politiker, der letzten Jahre zum Thema Ukraine. Es pointiert erschreckend, was immer wieder mit der Ukraine gespielt wird. Vielleicht kann es noch viel bekannter gemacht werden, damit „unsere“ angeblichen Politiker endlich „Diplomatie“ betreiben, auch in den schlimmen Stunden.

    https://youtu.be/CUbZjO6k79o

  8. Vielen Dank für diesen Artikel, Herr Hartz.

    Wissen Sie, es läuft alles nach Plan. Ich fand einen tollen Artikel vom Dezember 2018, in dem genau erklärt wird, was heute abläuft.

    https: //www.politico.eu/article/6-post-cold-war-taboos-europe-must-now-face-merkel-macron-trump-nato-eurozone-reform/

    Europa soll militärisch aufrüsten, damit USA sich auf der anderen Seite konzentrieren kann, weil es nicht auf 2 Fronten gleichzeitig Krieg führen kann.

    2 Jahre später wurde mit dem NATO 2030, die Ziele für diesen Dekade aufgelistet, wo die Feinbilder ganz klar definiert sind.

  9. Young Global Leader

    Es wird eine ungemütliche Dekade für die Euros. Die „Neuausrichtung der Verteidigungspolitik“ wird i.ü. auch Europa von der USA entfernen. Das letzte Mal, als die USA westeuropäische Staaten wie geopolitische Rivalen behandelt hatte, war während der Suezkrise, 1956. Kurz nach dem Ende der McCarthy Ära brachte die USA, gemeinsam mit der Sowjetunion, Israel, Großbritannien und Frankreich eine diplomatische Niederlage bei, die im Alleingang, gegen Ägypten, ohne Zustimmung der USA gehandelt hatten. Damit endete faktisch die lange Ära des Britischen Empire. Nur Frankreich trieb danach noch eigene Großmachtpolitik, mal innerhalb, dann außerhalb und schließlich wieder innerhalb der NATO.

    Mit dem Ukraine-Krieg wendet sich Russland nun scharf von Europa ab. Putin verbrennt gerade die Brücken hinter sich. Dieser Kurswechsel ist sein Erbe an die nächste Generation und es ist nichts, was mal eben so vorübergeht. Es ging einfach nicht mit der USA und ihren Euros, sie werden ein eigenständig handelndes Russland niemals akzeptieren. Ob Putin / Lawrow erst durch die seit 2014 anhaltende Ukraine-Krise auf den Trichter gekommen sind, weiß ich nicht, aber es ist nun auch nicht mehr so wichtig. Natürlich wollen sie den Krieg gewinnen, aber noch wichtiger ist es ihnen, dass sie die Möglichkeit verhindern, dass nach ihnen wieder ein Jelzin dran kommt, einer der nach Westen hin ausverkauft und Russland ins Chaos stürzt. Dafür brauchen sie freilich einen starken Partner, der nicht daran interessiert ist, sie zu destabilisieren und den sehen sie in China, dass sich nicht darin einmischt, was Russland in seinem Hinterhof betreibt. Es ist ohne Frage, sehr riskant, was sie jetzt machen, aber die Gelegenheit kommt nicht so schnell wieder. Sie fackeln nicht lange mit dem „Great Reset“.

    So, wie ich es sehe, lieber Mitforisten, wird eure Russophobie wohl auf Dauer gestellt sein. Sie wird auch mit Putins Abgang oder Tod nicht enden. Sofern das worst-case Szenario eines Atomkriegs nicht eintritt, wird irgendwann auch wieder eine Phase der Entspannung eintreten, aber ich würde nicht darauf wetten, dass McDonalds so bald nach Russland zurückkehrt. Die laufenden Sanktionen schaden Russland kurzfristig, aber sie bedeuten umgekehrt auch den Verlust an amerikanischer Softpower, ihr ringen um „hearts and minds“, ihr Kulturimperialismus mit den Mitteln des Kommerz. Das ist übrigens etwas, worauf niemand eine echte Antwort hat, weder die islamische Welt, noch China, Russland, Indien und schon gar nicht Europa. Wir vertrauen darauf, dass die USA innovativer ist, als sie dekadent ist, auch wenn dem einen oder anderen (z.B. Macron) dabei schon mal mulmig wird.

  10. Verwirrend ist es nur, wenn man die Hetze aus den BRD-Staatsmedien verinnerlicht hat.
    Es überrascht mich immer wieder, wie sich die Menschen durch einseitige und emotionale Berichterstattung manipulieren und zum Krieg aufhetzen lassen.
    Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland wird permanent befeuert, und zwar vom Westen. Seit Jahren wird verbal und medial gegen Putin gehetzt. Man wünscht sich wieder einen Politiker wie Jelzin, als die Amis die russischen Rohstoffe ausbeuteten und das russische Volk hungerte.
    Vor ein paar Jahren war Nordkorea die Bedrohung für die Welt, jetzt hört man nichts mehr davon. Seit 20 Jahren wird uns erzählt, das der Iran kurz vor der Entwicklung der Atombombe steht, jetzt ist es wieder ruhig.
    Davor waren es die Massenvernichtungswaffen des Irak, die es niemals gab, etc.
    Dann waren die bösen Diktatoren in Syrien und Libyen der Grund, um diese Länder zu zerstören und Tod und Elend über die Menschen dort zu bringen. Dann waren es die Ungeimpften, die die Menschheit bedrohen. Nun eben Russland. Es ist zum Kotzen.
    Seit 27 Jahren versuchen die Russen eine Annäherung an den Westen, aber alle Wünsche werden Ignoriert, die Osterweiterung fortgesetzt, das Minsker Abkommen nicht eingehalten.
    Warum konnten wir uns nicht auf eine neutrale Ukraine einigen? Das wäre doch besser als Krieg, in dem vor allem die EU wirtschaftlich leiden wird, die Ukraine wird das Bauernopfer, die USA können ihr teures und Umweltschädliches Fracking-Gas verkaufen und unser Konkurrent China wird durch günstige Rohstoffe aus Russland weitere Marktanteile auf dem Weltmarkt gewinnen.
    Wir werden bitter für unsere Blödheit bezahlen, aber dummen Menschen fühlen sich von dummen Politikern gut vertreten.

    1. Naja Verlierer Nummer 1 ist ganz klar Russland selber. Politisch Komplett isoliert, militärisch eine Bruchbude und der Westen strebt die Unabhängigkeit von russischen Rohstoffen an. Dunkle Zeiten für Russland..

  11. Vielen Dank allen Kommentatoren. Es ist beruhigend zu lesen, dass nicht jeder auf den Zug der Kriegspropaganda aufspringt. Offensichtlich ist der Gedanke, friedlich miteinander leben zu wollen, noch nicht ganz vergessen und verdrängt. Vielen Dank auch für die sehr interessanten Links und Ausführungen.

    1. Welche Kriegspropaganda? Das Russland mit über 100000 Soldaten in die Ukraine eingefallen ist und dort Krankenhäuser und Schulen bombardiert ist ein Fakt. Oder wollen sie es lieber Militäroperation nennen, die sich nur auf militärische Ziele fokussiert? Da merkt man wer hier wirklich von einem medienfeindlichen Land, wo keine neutrale Berichterstattung mehr möglich ist, sämtliche Reporter fliehen müssen und Demonstranten brutal festgenommen werden, verblendet wurde. Herzlichen Glückwunsch!

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