Allgemein

Alles hängt am US-Arbeitsmarkt Zinsen: Citigroup wettet auf drei große Zinssenkungen der Fed

Zinsen: Citgroup wettet auf drei Jumbo-Senkungen der Fed in 2024
Siegel der Federal Reserve. Foto: Bloomberg

Der heutige Arbeitsmarktbericht wird Hinweise über den Zustand des Arbeitsmarktes und die Gesundheit der US-Wirtschaft liefern. Zudem dürften die Arbeitsmarktdaten einen erhöhten Einfluss auf die Entscheidung der US-Notenbank Fed haben, ob sie die Zinsen am 18. September um 25 oder 50 Basispunkte senkt. Nach zuletzt durchwachsenen Konjunkturdaten stieg die Markterwartung einer großen Zinssenkung in diesem Monat auf 43 %. Die US-Großbank JPMorgen wettet, dass die Fed mindestens eine Jumbo-Senkung dieses Jahr verkündet. Die Citigroup setzt noch einen drauf und spekuliert auf drei Zinssenkungen der Fed um einen halben Prozentpunkt bis Jahresende.

Die kühne Wette von Citigroup und JPMorgan steht durch den heutigen US-Arbeitsmarktbericht vor ihrer bisher größten Bewährungsprobe.

Zinsen: Wetten auf große Senkungen

Laut einem Bericht von Bloomberg wetten die Händler der Citigroup auf drei Zinssenkungen der Federal Reserve um einen halben Punkt in diesem Jahr, eine Wette, die sowohl die Markterwartungen als auch die Ansicht der Ökonomen der Bank übertrifft.

Die Abteilung für den Handel mit kurzfristigen Zinssätzen der US-Bank geht davon aus, dass die Fed ihre Geldpolitik aggressiv lockern wird, wenn sich die jüngste Schwäche des Arbeitsmarkts bestätigt. Ihre Wette steht im Vergleich zu einer Lockerung um etwas mehr als 100 Basispunkte, die von den Märkten für das Jahr eingepreist wurde. Sie übersteigt auch die Ansicht der Ökonomen der Citi, die seit dem 2. August eine Senkung der Zinsen um einen halben Punkt im September und November und einen Viertelpunkt im Dezember prognostizierten.

Die Ansicht, dass die Fed ihren Lockerungszyklus am 18. September mit einer großen Zinssenkung einleiten wird, hat in den letzten Tagen angesichts der Befürchtungen, dass die US-Wirtschaft ins Stocken gerät, an Boden gewonnen. Swaps implizieren derzeit eine Wahrscheinlichkeit von etwa einem Drittel, dass die Zinsen in diesem Monat um 50 Basispunkte gesenkt werden. Die Anleger werden den im Laufe des Tages anstehenden US-Arbeitsmarktbericht abwarten, um diese Wetten anzupassen.

Fed vor aggressiver Lockerung

„Diese Fed macht keine kleinen Zinsschritte – sie hat auf dem Weg nach oben im Jahr 2022 kein Zögern gezeigt und wird auch auf dem Weg nach unten kein Zögern zeigen“, sagte Akshay Singal, globaler Leiter des kurzfristigen Zinshandels bei Citi. „Wenn die heutigen Arbeitsmarktzahlen enttäuschen, wird die Fed wahrscheinlich die Zinsen um 50 Basispunkte senken – nicht nur im September, sondern auch im November und Dezember.“

Zinsen: Citigroup wetten auf drei große Zinssenkungen der Fed dieses Jahr
Citi-Händler sagen, dass die Fed die Zinsen aggressiver senkt | Der STIRT-Desk rechnet mit 150 Basispunkten bis zum Jahresende, wenn die Schwäche am Arbeitsmarkt anhält

Es wird erwartet, dass die Arbeitslosenzahlen am Freitag einen Tick niedriger ausfallen und sich das Beschäftigungswachstum moderat beschleunigt, wobei der Median der Bloomberg-Umfrage einen Anstieg der Beschäftigtenzahlen im August um 165.000 prognostiziert.

„Powell hat in Jackson Hole deutlich gemacht, dass der Fokus auf dem Arbeitsmarkt liegt“, sagte Singal, der seit 16 Jahren bei der Bank arbeitet und ein globales Team von 35 Händlern leitet. Die Devisenhandelsabteilung der US-Bank ist eine der größten der Welt, die in 130 Währungen in 80 Ländern tätig ist.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

2 Kommentare

  1. dieser arbeitsmarktbericht wird ausfallen wie er ausfallen soll.

    schon um harris nicht schon jetzt komplett chancenlos zu machen. das spiel spielt man nun seit min. 2 jahren. warum sollte man genau in der wichtigsten phase diese fake fassade der heilen arbeitswelt einstürzen lassen? und das schräge ist, dass jeder weiß, dass die zahlen nach oben gejazzed werden – gab ja praktisch keine einzige veröffentlichung in dem sie nicht nachträglich nach unten revidiert wurden. gesamt um mehr als eine million stellen – also mich wundert, dass das überhaupt noch irgendetwas beeinflusst ausser den vix.

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Braucht man nicht groß wetten, das ergibt sich aus der amerikanischen Umlaufrendite, die schneller in sich zusammenfällt, als ein Schneemann in der Sonne…

    Außerdem können sich die Banken natürlich noch an die letzten,großen Zinssenkungen in der Geschichte erinnern..

    Exemplarisch dafür: Die Finanzkrise..

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage