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EZB-Mitglieder widersprechen sich Zinsen: Euro fällt – EZB-Zinssenkung im April voll eingepreist

Euro mit schwächstem Monat seit September

Der Euro kommt immer stärker utner Druck: Die Märkte erwarten, dass die EZB spätestens im April die Zinsen senken wird

Der Euro kommt immer stärker unter Druck: Die Märkte erwarten, dass die EZB spätestens im April die Zinsen senken wird – und das obwohl EZB-Chefin Lagarde erneut versichert hat, dass die Zinsen erst ab Sommer fallen dürften. Eine erste Zinssenkung im April ist nun vollständig eingepreist.

Senkt EZB im Aptil die Zinsen? Der Euro fällt

Europäische Staatsanleihen erholten sich, während der Euro am Montag fiel, nachdem die Spekulationen zunehmen, dass die EZB die Zinsen eher früher als später senken wird. Das berichtet Bloomerg.

Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau hatte am Wochenende signalisiert, dass die Notenbanker die Zinsen jederzeit in diesem Jahr senken könnten – und dass bei den anstehenden Sitzungen alle Optionen offen seien. Der Markt reagierte darauf, indem er die Wetten auf eine Senkung um einen Viertelpunkt bereits im April festigte, die nun vollständig eingepreist ist. Unmittelbar vor der EZB-Sitzung in der vergangenen Woche lag die Wahrscheinlichkeit dafür noch bei 60%.

„Wir glauben, dass die Voraussetzungen für eine Senkung der Zinsen durch die EZB im April gegeben sind“, schreiben die Strategen von BNP Paribas SA, darunter Sam Lynton-Brown, in einem Vermerk. Aus ASicht der Märkte besteht sogar das Risiken einer früheren Senkung im März oder aber eines größeren ersten Schrittes von 50 Basispunkten (0,5%), fügten sie hinzu.

Der Euro ist daher schwächer as andere wichtige Währungen, da die Anleger nun eine rasche Lockerung der EZB-Geldpolitik verstärkt einpreisen. Der Euro rutschte um bis zu 0,4% auf 1,0805 Dollar ab und ist damit im Januar auf dem Weg zu seinem schlechtesten Monat seit September. Die Kurse der Anleihen erholten sich, angeführt vom unteren Ende der Kurve, wobei die fünfjährigen deutschen Renditen um bis zu neun Basispunkte fielen und damit doppelt so stark wie die der US-Staatsanleihen.

Märkte ignorieren EZB-Warnungen

Die Neubewertung setzt eine Bewegung fort, die nach der Entscheidung der EZB in der vergangenen Woche einsetzte. Die eher zurückhaltende Bestätigung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass die Notenbanker etwa ab Mitte 2024 mit der Senkugen der Zinsen beginnen könnten, wurde von den Märkten als Zeichen dafür gewertet, dass frühere Zins-Schritte sehr wohl im Spiel sind.

Auch andere EZB-Redner äußerten sich am Montag zurückhaltend. Peter Kazimir wies darauf hin, dass die kommenden Daten und die Wirtschaftsprognose der EZB im März für ihre Entscheidungen maßgeblich sein werden, während Klaas Knot sagte, dass die EZB Gewissheit über die Löhne haben müssen, um die Zinsen senken zu können.

Die Märkte sehen jedoch über diese Warnungen hinweg. Händler rechnen in diesem Jahr insgesamtmit Zinssenkungen in Höhe von 148 Basispunkten, während es vor der EZB-Entscheidung nur 130 Basispunkte waren.

„Die Botschaft der EZB ist insofern verwirrend, als die vn der EZB behauptete Datenabhängigkeit nicht mit einer Kalendervorgabe – Lagardes Sommersenkung – aufrechterhalten werden kann“, sagte Axel Botte, Leiter der Marktstrategie bei Ostrum Asset Management. Dennoch lässt die fehlende Einstimmigkeit innerhalb des Rates „die Tür für eine frühzeitige Senkung der Zinsen offen“, fügte Botte hinzu.

Bei Swaps mit Sitzungstermin wird nun eine Zinssenkung im April vollständig eingepreist, verglichen mit noch etwa 87% Ende letzter Woche.

Der Anstieg der Erwartungen folgt auf die Äußerung des Gouverneurs der Bank von Frankreich, Francois Villeroy de Galhau, am Wochenende, dass „hinsichtlich des genauen Datums nichts ausgeschlossen ist und bei unseren nächsten Sitzungen alles offen sein wird“.

EZB-Vizepräsident Luis de Guindos ergänzte heute diese Ansicht mit der Bemerkung, dass die Geldpolitik die guten Nachrichten über die Inflation widerspiegeln werde.

Diese Äußerungen stehen im Gegensatz zu denen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vom Donnerstag, die an ihren früheren Äußerungen über eine erste Senkung der Zinsen erst im Sommer festhielt. Die EZB ist also offenkundig gespalten und gibt dadurch leine klaren Signale an die Märkte.

FMW/Bloomberg

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