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Zinsen senken: EZB-Ratsmitglied sieht 3 bis 4 Schritte in 2024

Zwei Ratsmitglieder der EZB äußern sich über anstehende fallende Zinsen. Es könnten 3 oder sogar 4 Schritte in 2024 werden.

EZB-Zentrale. Foto: Alex Kraus/Bloomberg

Gediminas Simkus, Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) sagt aktuell, dass die Zinsen in diesem Jahr mindestens drei Mal gesenkt werden. „Ich sehe eine mehr als 50%ige Chance, dass es in diesem Jahr mehr als drei Senkungen geben wird“, sagte Simkus laut Bloomberg vor Reportern in Vilnius. „Ich sehe eine Wahrscheinlichkeit von mehr als Null, dass auch im Juli eine Zinssenkung folgen wird. Die Entscheidung im Juli wird für die Festlegung des Kurses wichtig sein“.

Simkus sagte weiter: „Die Zinssätze werden sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr sinken“. Es bestehe keine Dringlichkeit, die Zinsen um mehr als 25 Basispunkte pro Schritt zu senken. Es gebe einen klaren Deflationstrend, obwohl der inländische Druck auf die Inflation bestehen bleibe. Zu den potenziellen Divergenzen zwischen der EZB und der Federal Reserve sagte Simkus, dass es sich um zwei getrennte Zuständigkeiten handele und „die Interdependenz wirtschaftlich ist“.

Villeroy sieht Senkung der Zinsen bei der EZB im Juni – weitere Lockerung danach

Die EZB wird nach Ansicht von Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau die Zinsen im Juni wahrscheinlich senken. “Wenn es keine Überraschung gibt, werden wir die erste Zinssenkung auf unserer nächsten Sitzung am 6. Juni beschließen”, sagte der Chef der französischen Notenbank laut Bloomberg im Interview mit der Wochenzeitung Le Journal du Dimanche am Samstag. Er sei inzwischen zuversichtlicher, was den Abwärtstrend der Inflation angeht.

“Auf unsere Senkung Anfang Juni müssen bis zum Jahresende weitere Senkungen folgen”, fügte er hinzu. Eine Rückkehr zu den ultraniedrigen oder sogar negativen Zinsen der Jahre 2015 bis 2022 schloss er indessen aus. Am Donnerstag behielt die EZB das Niveau ihrer Zinsen die fünfte Sitzung in Folge bei. Der Einlagensatz liegt dabei immer noch auf dem Rekordwert von 4%. In seiner Erklärung signalisierte der EZB-Rat jedoch zum ersten Mal eine mögliche Zinssenkung, sollten die Konjunkturprognosen darauf hindeuten, dass die Inflationsrate sicher auf 2% zusteuert.

Im Interview mit Le Journal du Dimanche betonte Villeroy auch, Paris müsse das Thema der sich verschlechternden Staatsfinanzen ernsthaft in Angriff nehmen. Anfang der Woche hatte die Regierung angekündigt, das Haushaltsdefizit werde in diesem Jahr höher ausfallen als erwartet.

FMW: Der folgende Chart zeigt seit 2019 die Entwicklung der Inflation in der Eurozone (türkis), dazu die Zinsen der EZB (Leitzins und Einlagensatz) in blau und orange.

Chart zeigt Entwicklung der EZB-Zinsen im Vergleich zur Inflation seit dem Jahr 2019

FMW/Bloomberg



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