Allgemein

Zwangsvollstreckungen in den USA steigen mit Ende des Moratoriums

Haus in den USA

Wegen der Coronakrise gab es durch die Biden-Regierung ein Notfallprogramm für Hauseigentümer, die wegen der Coronakrise ihre Kreditraten nicht mehr zahlen konnten. Je nachdem ob man nur 6 oder 12 Monate eine Aussetzung der Zwangsversteigerung beantragte und wann diese Phase begann, beginnen in diesen Wochen und Monaten die Probleme nach Ende dieses Moratoriums.

Die Firma Attom veröffentlicht nach eigener Aussage für die USA die umfassendsten Daten zu Zwangsvollstreckungen bei US-Immobilien. Man hat für das 3. Quartal Daten veröffentlicht, die laut Attom zeigen, dass die Zwangsvollstreckungsaktivitäten mit Aufhebung des Moratoriums deutlich zu steigen beginnen. Im Chart sieht man den Verlauf der neuen Zwangsvollstreckungen seit dem Jahr 2005 (pro Quartal ein Balken). Im 3. Quartal kam es in den USA bei 45.517 Immobilien zu neuen Zwangsvollstreckungsanträgen – Verzugsmitteilungen, geplanten Auktionen oder Wiederinbesitznahmen durch die Bank. Dies ist ein Anstieg von 34 Prozent gegenüber dem vorherigen Quartal und 68 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nur im Monat September gab es bei 19.609 US-Immobilien neue Zwangsvollstreckungsanträge, 24 Prozent mehr als im Vormonat und 102 Prozent mehr als im September 2020.

Trotz des Anstiegs der Zwangsvollstreckungsaktivitäten im September liegt man damit laut Attom immer noch weit unter den historisch normalen Zahlen. Die Zahl der Zwangsvollstreckungen im September war immer noch fast 70 Prozent niedriger als vor der COVID-19-Pandemie im September 2019, und im dritten Quartal war die Zahl 60 Prozent niedriger als im gleichen Quartal des Vorjahres. Selbst bei einem ähnlichen Anstieg der Zwangsvollstreckungen in den nächsten Monaten werde man laut Attom das Jahr deutlich unter dem Niveau beenden, das man in einem normalen Wohnungsmarkt sehen würde.

Bislang haben die Regierung und die Hypothekenbranche laut Attom gemeinsam Millionen unnötiger Zwangsvollstreckungen durch das Moratorium für Zwangsvollstreckungen und das Hypothekenstundungsprogramm verhindert. Aber es gebe hunderttausende von Kreditnehmern, die in den nächsten zwei Monaten aus dem Stundungsprogramm ausscheiden werden, und es sei möglich, dass man einen höheren Prozentsatz dieser Kreditnehmer sehen werde, die ihrer Zahlungsverpflichtung nicht nachkommen können. Also stehen wir vor einem deutlichen Anstieg der Zwangsvollstreckungen? Falls ja, was würde das bedeuten? Diese Haushalte könnten am großen Konsumrausch der USA erst einmal nicht mehr teilnehmen, was die Konjunktur belasten würde.

Grafik zeigt Start von Zwangsvollstreckungen seit dem Jahr 2005



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage