FMW-Redaktion
Verkehrte Welt: die Deutschen sind optimistisch, die Amerikaner pessimistisch für die Aktienmärkte. Was ist da los?
Der Dax markierte in dieser Woche ein neues Jahrestief – offenkundig ist das für die Stimmungslage der Privatinvestoren in Deutschland aber kein großes Problem. Zwar sank der Anteil der Dax-Bullen von extrem hohen 55% auf nun 52%, aber damit ist nach wie vor die Mehrheit bullisch für den deutschen Leitindex. Bärisch sind lediglich 31% – ein Plus von 2% gegenüber der Vorwoche, während 17% neutral eingestellt sind.
In den USA, das zeigt die neueste Umfrage der American Association of Individual Investors, ist die Stimmung fast diametral entgegen gesetzt: dort verbuchen die Pessimisten im Vergleich zur Vorwoche mit einem Plus von 11,2% einen erheblichen Zuwachs und stellen nun 39,9% der Anleger. Das Lager der optimistisch eingestellten Investoren dagegen verliert 4% auf nun 28,1%, neutral sind 32% (und damit 7% weniger als in der Vorwoche).
Was aber bedeutet das? Nimmt man die Stimmungslage als Kontraindikator, wird damit eine Rally an der Wall Street wahrscheinlich – eben weil so viele auf dem falschen Fuß erwischt würden. Da die US-Märkte letztlich aber entscheidend sind auch für den Dax, könnte der deutsche Leitindex davon auch profitieren – allerdings mit angezogener Handbremse. Denn die bereits investierten Optimisten dürften versucht sein, ihre Positionen glatt zu stellen bei weiteren Anstiegen. Hinzu kommt, dass die Problemfelder China und Autobauer ein Belastungsfaktor vor allem für den Dax, weniger aber für die US-Indizes sind.
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Gut analysiert. So sehe ich es auch.