Aktienmärkte: Goldilocks vs Tech-Depri

Sommerloch, Sommerloch, Sommerloch. Aber ist da noch mehr: Das Goldilocks-Szenario treibt die US-Aktienmärkte an. Dabei glaubt der Markt an die beste aller Welten. In Kurzform: Inflation sinkt, Rezession fällt aus, Zinsen sinken, Konzerne machen tolle Gewinne, Verbraucher konsumieren. In diesem TradingView Chart sehen wir die Entwicklung der Aktienmärkte seit letzte Woche Freitag Abend. Auf CFD-Basis sehen wir: Dow +2,15 %, S&P 500 +0,8 %, Dax +0,5 %, und Nasdaq -0,51 %. Der Dow legt nun 9 Tage am Stück einen Anstieg hin.

Die großen US-Banken haben inzwischen alle ihre Quartalszahlen gemeldet – sie überzeugten dank der gestiegenen Zinserträge. Und warum gerade der Nasdaq diese Woche im Minus liegt? Man kann es klar zurückführen auf die Quartalszahlen von Tesla und Netflix. Richtig schlecht fielen sie nicht aus, aber aufgrund einiger Detailgründe waren die Börsianer unterm Strich enttäuscht, und straften die Aktien gestern ab. Dies hat den ganzen Tech-Sektor belastet. Dies kann sich in den nächsten Tagen wieder ändern, wenn die Tech-Giganten Microsoft, Apple, Alphabet, Amazon und Meta ihre Zahlen melden.

Man könnte aktuell auch meinen, dass der Tech-Markt aktuell nervös ist, weil am Montag das Rebalancing der Nasdaq ansteht – dann werden nämlich die Gewichtungen der großen 7 Tech-Aktien abgesenkt. Für die gesamten Aktienmärkte wird nächste Woche wichtig: Mittwoch Abend verkündet die Federal Reserve ihre Zinsentscheidung, und Donnerstag Mittag ist die EZB an der Reihe. Aber aktuell dominiert das Sommerloch. Der Dow Jones lässt sich aber nicht beirren auf dem Weg nach oben. Goldilocks lässt grüßen, zumindest als aktuelles Szenario, das ein wenig gute Laune verbreitet. Aber Analystenstimmen zeigen heute, dass das Rezessionsszenario für die USA real ist, und schon nächste Woche könnte die gute Laune wieder verflogen sein. Die Faktoren, die Aktienmärkte, Gold, Devisen und Anleihen die nächste Tage bewegen können, lauten: Zinsentscheidungen und Quartalszahlen!