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US-Aktien beliebt, Europa sieht Abflüsse Aktienmärkte im Rausch – enorme ETF-Zuflüsse zum Jahresstart

Aktien-Geldanlagen über ETF erlebten im Januar global enorme Mittelzuflüsse. Der US-Markt ist beliebt, Europa sah aber Mittelabflüsse.

Börsenkurse
Grafik: Nicedream30-Freepik.com

Anleger investieren sehr gerne in börsengehandelte Fonds (ETF), weil diese Fonds sehr niedrige Gebühren beinhalten. Auch ist zu beobachten, dass vermehrt Anleger über monatliche Sparpläne Stück für Stück Geld aus ihrem monatlichen Einkommen auf die hohe Kante packen, in dem man über ETF in Aktienmärkte investiert. Dass die Märkte in den USA gerade seit Jahresanfang so kräftig ansteigen, darf man auch auf die enormen Zuflüsse in diese Fonds zurückführen. Und jetzt liegen Daten über Geldflüsse im Monat Januar vor.

Enorme ETF-Zuflüsse für die Aktienmärkte im Januar

Der größte Vermögensverwalter in Europa, die französische Fondsgesellschaft Amundi, hat Statistiken für den Monat Januar veröffentlicht. Daraus geht hervor: Der globale ETF-Markt ist mit starken Zuflüssen in Höhe von 75,3 Milliarden Euro gut ins neue Jahr gestartet. Auf Aktien-ETF entfielen Zuflüsse von 46,6 Milliarden Euro und auf den Bereich Anleihen 24,2 Milliarden Euro. Börsengehandelte Fonds auf breit diversifizierte US-Aktienfonds gewannen 9,9 Milliarden Euro und Fonds auf US-Wachstumsaktien 8,7 Milliarden Euro. Gefragt waren zudem Technologie-Fonds, denen 4 Milliarden Euro an Neugeldern zuflossen. Das Interesse an den „glorreichen Sieben“ unter den Technologie-Unternehmen scheint laut Aussage von Amundi somit ungebrochen zu sein.

Grafik zeigt Zuflüsse in Aktienmärkte über ETF

Europäische Mittelflüsse im Januar

Beim Regionenvergleich dominiert nach wie vor der US-amerikanische ETF-Markt mit Zuflüssen von 48,6 Milliarden Euro. Der europäische Markt für UCITS-ETFs legte über alle Anlageklassen hinweg um 20,2 Milliarden Euro zu. Europäische UCITS-Aktien-Fonds verzeichneten laut Amundi im Januar Zuflüsse in Höhe von 12,7 Milliarden Euro. Damit entfielen 63 % der gesamten Marktzuflüsse in Europa auf Aktien-ETF.

Börsengehandelte Fonds auf US-Aktienstrategien waren bei Anlegern weiterhin beliebt und zogen Neugelder im Volumen von 6,8 Milliarden Euro an. Ebenfalls gefragt waren ETFs auf globale Aktienindizes aus Industrieländern, denen 4,2 Milliarden Euro zuflossen. Aus ETFs auf europäische Indizes zogen Anleger hingegen 700 Millionen Euro ab. Der Trend der letzten Monate mit einer positiven Haltung gegenüber dem US- und einer negativen gegenüber europäischen Aktien hat sich laut Amundi damit weiter verfestigt. Außerdem blicken ETF-Anleger offenbar weiterhin intensiv auf die Konjunkturentwicklung und die Zinspolitik der Notenbanken.

Aus ETFs auf Schwellenländer-Aktien-Indizes wurden ebenfalls Mittel abgezogen (-300 Mio. Euro). Dies ist laut Amundi hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass China-Fonds abgegeben wurden. ETF auf andere Schwellenländer-Strategien verbuchten hingegen Zuflüsse. Im Einklang mit den globalen Trends legten Anleger 1,1 Milliarden Euro in Fonds auf den IT-Sektor an. Die „glorreichen Sieben“ Technologieaktien entwickelten sich trotz der ambitionierten Bewertungen im Allgemeinen weiterhin gut. In börsengehandelte Aktienfonds mit Fokus auf das Gesundheitswesen investierten Anleger 600 Millionen Euro. Dies spiegelt laut Amundi die gestiegene Nachfrage nach defensiven Strategien wider. Unternehmen der Gesundheitsbranche können demnach die Margen wegen ihrer starken Preissetzungsmacht auch in konjunkturell schwierigeren Phasen häufig stabil halten.

Weitere 200 Mio. Euro flossen in ETFs auf gleichgewichtete Indizes. Dies deutet laut Amundi darauf hin, dass einige Anleger die Bewertungen der (wenigen) Aktien als ausgereizt ansehen, die bisher die Wertentwicklung der marktkapitalisierungsgewichteten Indizes angetrieben haben. Europäische UCITS-Aktien-ESG-ETFs sammelten im Januar 1,2 Milliarden Euro ein.



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2 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Übergeordnet läuft jetzt ein Rennen, welcher Index als Erster die 40 000 knackt, der Dow oder der Nikkei.

    Die Japaner sind ja der Ansicht, dass nur ihnen dieses Privileg zusteht, so nach dem Motto: Wir standen schon Ende 89 dort, wo Ihr Amerikaner heute steht….

    Möglich wurde diese Blase durch das Geld drucken im ungedecktem Papiergeldsystem….denn die Bank of Japan, druckt seit dem Beginn der Abenomics ,wie verrückt Geld und kauft zusätzlich noch ETFs auf den Nikkei 225 auf und zwar Monat für Monat in Milliardenhöhe….

    Denn sämtliche Staatsanleihen Japans sind seit Beginn der Abenomics negativ real verzinst und man will den Japanern, mit dem Nikkei 225 ,eine Alternative zur sicheren Geldentwertung via Inflation anbieten..

    Somit könnte es gut sein, dass der japanische Leitindex, Nikkei 225, bald die 40 000 sieht…

  2. @Sebastian. „Die Japaner sind ja der Ansicht, dass nur ihnen dieses Privileg zusteht, so nach dem Motto: Wir standen schon Ende 89 dort, wo Ihr Amerikaner heute steht….“
    Wer sagt denn so etwas? Außer du in deiner Fantasie?
    „Möglich wurde diese Blase durch das Geld drucken im ungedecktem Papiergeldsystem.“
    Welche Blase? Der japanische Aktienmarkt hat über 30 Jahre gebraucht, um die Übertreibungen aus den 1980ern abzubauen und hat immer noch nicht die damaligen Kurse erreicht, während sich der Rest der Welt verzehnfacht hat, mindestens. Der japanische Markt ist nur halb so hoch bewertet, wie der amerikanische.
    Das hat auch Warren Buffett gemerkt, als er schon vor über einem Jahr in Japan eingestiegen ist.
    Es bleibt dabei, was der Möchtegern-Volkswirtschaftler Schaarschmidt täglich von sich gibt, ist durchdrungen von viel zusammenkopiertem Unsinn.

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