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Weiter Aufwärtsdruck für die Zinsen Aktienmärkte unter Druck – die Fed vermiest die gute Laune

Die Aktienmärkte stehen aktuell unter Druck. Die Fed vermiest die gute Laune mit der Aussicht auf noch höhere Zinsen.

New Yorker Börse als Symbol für die Aktienmärkte in den USA

Die Aktienmärkte stehen seit gestern Abend „mal wieder “ unter Druck. Zwar wurde der Leitzins durch die Fed wie erwartet angehoben um 75 Basispunkte. Aber wichtiger waren die Aussagen von Jerome Powell in der folgenden PK. „Dann aber Powell bei der Pressekonferenz mit der Ansage, dass die Zinsen aber höher steigen würden als zuvor erwartet. Powell hat faktisch also den erwartbaren Hochpunkt der Zinsen nach oben geschoben – und das ist wichtiger als die Größe der einzelnen Zinsschritte“, so kommentiert es heute Markus Fugmann. Auch der Tweet vom Commerzbank-Chefökonom Dr. Jörg Krämer sieht diesen weiteren Aufwärtsdrang bei den US-Zinsen. Schauen wir also auf das Problem für Dax, Dow, Nasdaq, S&P 500 und Co.

Aktienmärkte unter Druck durch Aussicht auf noch höhere Zinsen

Erwartet der Markt noch viel höhere Zinsen als ohnehin schon, werden Anleihen in Relation zu Aktien attraktiver, und große institutionelle Investoren könnten Anlagegelder verschieben. Aber für die Realwirtschaft ist wichtig: Durch diese immer weiter steigenden Zinsen verteuern sich Konsum- und Immobilienkredite für die Konsumenten in den USA, und auch die Unternehmenskredite werden natürlich schnell immer teurer. Das dämpft Konsum und Investitionen, worunter Umsätze und Gewinne bei US-Unternehmen leiden dürften. Deswegen stehen die Aktienmärkte nun vor einem weiteren Abwertungsdruck. Werden die Aktienkurse von Dax, S&P 500 und Co weiter fallen, weil man dadurch die schlechten Aussichten für die in den Indizes enthaltenen Unternehmen damit nach unten anpasst?

Kurse fallen

Seit gestern Abend kurz vor 19 Uhr (Zeitpunkt der Fed-Entscheidung) hat der Dow Jones bereits 600 Punkte verloren, der Nasdaq 313 Punkte, der S&P 500 ist mit minus 92 Punkten dabei. Wie immer wirkt sich dies natürlich global aus. Der Dax verliert seit gestern Abend gut 140 Punkte. Nun könnte es passieren, dass die Aktienmärkte nach dem ersten Schock noch weitere Schwäche zeigen. Im TradingView Chart sehen wir auch das größere Bild. Wir sehen seit Jahresanfang die Performance von Dax (-16,5 %) und S&P 500 (-19,4 %). In perfekter negativer Korrelation dazu sehen wir den steigenden Leitzins der Fed.

S&P 500 und Dax im Vergleich zum US-Leitzins

Bloomberg-Anmerkungen

Bloomberg kommentiert zur Fed-Entscheidung und den Auswirkungen auf die Aktienmärkte und Anleihemärkte folgendes (in Auszügen): Aktien fielen, nachdem Jerome Powell erklärt hatte, dass die US-Notenbank die Zinssätze stärker anheben werde als bisher angenommen, wodurch die Risikobereitschaft sank. Die weltweiten Anleiherenditen stiegen.

Die Fed hob die Zinsen zum vierten Mal in Folge um 75 Basispunkte an und setzte damit die Obergrenze ihres Zielbereichs auf 4 % fest, den höchsten Stand seit 2008. Händler hoben sofort den vom Markt erwarteten Höchststand der Zinssätze für das nächste Jahr an, und richten ihre Aufmerksamkeit auf die Entscheidung der Bank of England später am Donnerstag.

„Jedes Mal, wenn der Markt ein kleines bisschen Hoffnung auf eine Zinssenkung schöpft, wird er mit einer zusammengerollten Zeitung auf die Nase geschlagen“, sagte Scott Rundell, Chief Investment Officer bei Mutual Ltd. „Es liegt noch eine Menge Volatilität vor uns.“

Terminal-Rate Wetten

Globale Anleihen gaben am Donnerstag im Anschluss an die Fed-Sitzung nach. Zweijährige Staatsanleihen führten am Mittwoch nach Powells Äußerungen einen Ausverkauf an, liegen aber mit 4,62 % immer noch etwa 40 Basispunkte unter dem Höchststand von 5,06 %, der in den Fed Funds Futures eingepreist ist.

„Berücksichtigt man die Einschätzung des Anleihemarktes, so sind die Märkte zunehmend davon überzeugt, dass der Weg zur Endrate eine Rezession beinhalten wird“, sagte Quincy Krosby, Chief Global Strategist bei LPL Financial.

Der Dollar legte gegenüber den Währungen der Gruppe der 10 zu, da die Anleger auf die US-Arbeitsmarktdaten blickten, die das Tempo der bevorstehenden Zinserhöhungen mitbestimmen könnten. Das Pfund fiel, da von der BOE die größte Zinserhöhung seit 33 Jahren erwartet wird.

„Nach den großen Bewegungen im Anschluss an die Ergebnisse der FOMC-Sitzung und der Powell-Pressekonferenz ist mit Gewinnmitnahmen bei Long-Positionen im Dollar zu rechnen“, sagte David Forrester, Senior FX-Stratege bei Credit Agricole CIB in Hongkong.

FMW/Bloomberg



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