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Aktive Fonds gegen passive (ETFs) – warum in Zeiten niedrigster Zinsen den aktiven Fonds der Wind stärker ins Gesicht wehen dürfte – es sind die Gebühren

Der Kampf Aktiv- gegen Passivanlage, sprich Aktienfonds contra ETFs wird heftiger. Der Anteil der ETFs (Exchange Traded Funds oder börsennotierte Indexfonds) hat die 14% Marke weltweit schon überschritten (5,1 Billionen $) – Tendenz weiter steigend.

Schuld daran sind auch die neuen EU-Regeln, die die Kosten transparenter machen sollen. Für ein Langfristdepot sind diese ein echter Performance-Killer, wenn es nicht gelingt den Index deutlich zu schlagen.

Die Ratingagentur Morningstar hat die Fondskosten untersucht und ist dabei auf ein paar Besonderheiten gestoßen.

Der bekannteste Kostenposten bei den regelmäßig anfallenden Gebühren ist das Entgelt für die Fondsmanager, die jährliche Management- oder Verwaltungsgebühr. Die liegt bei aktiv betreuten Aktienfonds laut Morningstar im Schnitt bei 1,3 Prozent, bei den Anleiheprodukten bei 0,7 Prozent.

Darüber hinaus fallen andere Kosten an, die vom Fondsvermögen abgezogen werden und so auch die Rendite schmälern. Ein wichtiger Posten sind du Erfolgsgebühren.

Danach erreicht die Durchschnittsbelastung bei Aktienprodukten jährlich 1,9 Prozent. Alternative Investmentfonds mit teilweise Hedgefonds-ähnlichen Konstrukten kommen sogar auf 2,3 Prozent. Selbst der so erfolgreiche Investmentfonds von Klaus Kaldemorgen von der DWS kommt auf 2,7% (inkl. Erfolgsgebühren).

Da kommen die Vorteile der reinen Indexfonds ins Spiel. In der börsengehandelten Variante sind diese im Schnitt schon für 0,1 bis 0,2 Prozent zu haben. Eine Überperformance ist hierbei jedoch ausgeschlossen.

Die Rede ist hier nicht von Spezial-ETFs, die mit einer Übergewichtung von Einzeltiteln sogar eine Gefahr für die Märkte darstellen können.

 

Der langfristige Renditevergleich

Zwar rühmen sich die aktiven Fondsanleger über eine Outperformance gegenüber den Indizes (der so genannten Benchmark) im 1-Jahres oder 3-Jahresvergleich. Auf Sicht von 10-Jahren wird die Luft aber schon sehr dünn!

Der Erfinder der ETFs in den 1970-ern, der kürzlich Verstorbene Jack Bogle, hatte es über Jahrzehnte immer wieder gepredigt. Aktive Fonds haben gegen die passiven Produkte auf lange Sicht keine Chance. Dies gilt umso mehr, desto höher die Gebühren ausfallen – der Zinsezinseffekt lässt grüßen. Ausgerechnet der Mann, dem es als einzigen gelungen war den S&P 500 in der Performance mit seiner Firma Berkshire Hathaway über Jahrzehnte zu schlagen, leistet den passiven Instrumenten Schützenhilfe: Warren Buffet – indem er seiner Ehefrau empfohlen hat, sie solle nach seinem Ableben das Vermögen in einem ETF anlegen, in einem ETF auf den S&P 500, dem bedeutendsten Index der Welt.



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