Gold/Silber

Aktuell: Goldpreis und Ölpreis mit Bewegung – Rekord bei ETF

Goldbarren Beispielfoto

Wie laufen Goldpreis und den Ölpreis kurz vor dem Wochenende, und nach den wichtigen Konjunkturdaten aus den USA? Schauen wir uns das mal an. Die US-Arbeitsmarktdaten kamen vorhin eigentlich besser rein als erwartet, und zwar mit 225.000 neuen Stellen im Januar. Die 160.000-Erwartung wurde also gut übertroffen. Dennoch notiert der Dow 30 gut 80 Punkte tiefer als kurz vor den Zahlen (vorhin schon -200 Punkte). Laut Zerohedge waren die gefühlten Erwartungen auch dank der deutlich besseren ADP-Daten von gestern weit höher als 160.000. Von daher reagiert der Aktienmarkt jetzt erstmal ein wenig enttäuscht.

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Goldpreis mit Bewegung, dazu ein ETF-Rekord

Der Goldpreis reagiert aktuell auf die US-Arbeitsmarktdaten. Bis kurz vor 14:30 Uhr notierte Gold noch bei 1.565 Dollar, um danach bis auf 1.574 Dollar anzusteigen (aktuell 1.569 Dollar). Also, ein kleiner einfacher Trade? Aktien schwächeln, und der Goldpreis als Gegenpol steigt ein klein wenig. Und im größeren Bild? Schauen wir uns mal den folgenden Chart an. Er zeigt den Verlauf im Goldpreis seit November 2019. Die Entwicklung ist robust und aufwärts gerichtet. Kann das einen strukturellen Grund haben, nämlich eine robuste Nachfrageseite?

Denn laut heutiger Info von Thorsten Polleit von Degussa betrug der Zufluss in Gold-ETFs (börslich gehandelte Fonds) im Januar weltweit 61,7 Tonnen. Der Drang in die ETFs sei mit +29,2 Tonnen und +33,0 Tonnen vor allem aus Nordamerika und Europa gekommen. Die Gold-ETF-Bestände hätten damit einen Rekordwert von 2.947 Tonnen erreicht. Der Drang in die Gold-ETFs dürfte zum einen strukturelle Gründe haben, so Polleit. Anleger würden es als zusehends attraktiv erachten, mittels ETFs an der Preisentwicklung von Gold teilzuhaben. Zudem spiele natürlich das geringe Zinsniveau eine ganz wichtige Rolle. Angesichts von niedrigen Zinsen beziehungsweise Nullzinsen werde das Halten von Gold zusehends attraktiver.

Ölpreis geht schwach ins Wochenende – warten auf nächsten Freitag?

Der Ölpreis lässt sich derzeit eher nicht von den US-Daten beeinflussen, denn danach bewegte er sich gut 90 Minuten fast gar nicht. Man ist grundsätzlich immer noch enttäuscht von dem gestrigen Nicht-Gelingen einer gemeinsamen Linie zwischen der OPEC und Russland. Vor allem die Saudis wollen die Fördermenge an Öl weiter kürzen, um mit einer Angebotsverknappung den Ölpreis pushen zu können. Grund hierfür ist die wohl massive Nachfrageschwäche aus China, dank dem Coronavirus. Russland aber stellt sich quer. Laut aktuellen Berichten sagen russische Vertreter, dass sie mehr Zeit benötigen für die Entscheidung, ob man einer Fördermengenkürzung zustimmt. Angeblich soll Ende nächster Woche ein OPEC-Treffen stattfinden. Bleibt dieses Thema also noch eine Woche in der Schwebe? Der Markt ist jedenfalls enttäuscht, und das schon seit gestern. Die Verknappung des Angebots hängt in de Luft, und so fällt der Ölpreis seit dem Hoch von gestern. WTI-Öl notiert aktuell bei 50,66 Dollar.

Als die Nicht-Einigung der Partner gestern Mittag durchsickerte, notierte der Ölpreis noch bei 51,90 Dollar. Und so geht es aktuell sogar darum, ob die 50 Dollar-Marke wieder in den Fokus der Betrachter rückt. Jasper Lawler von der London Capital Group hat schon heute früh folgende Meinung zu dem Thema veröffentlicht. Es gäbe zaghafte Anzeichen für eine Erholung, da die Angst vor dem Coronavirus nachlasse. Brent-Öl sei diese Woche um 5% gesunken. Er denke, dass Russland wahrscheinlich die richtige Entscheidung getroffen habe, indem man die saudischen Bemühungen der OPEC um eine weitere Kürzung der Fördermengen blockiert habe. Es wäre zu früh gewesen um zu handeln, wenn es keine Beweise für die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus gegeben habe. Das Ergebnis sei, dass die Öl-Investoren jetzt wissen würden, dass die OPEC ihnen nicht den Rücken freihalte, was den Aufschwung im Ölpreis wahrscheinlich begrenzen werde. Während Goldpreis und Aktienkurse derzeit also eine kleine Korrelation aufweisen, kocht der Ölmarkt sein eigenes Süppchen.


Der WTI-Ölpreis im Verlauf der letzten 30 Tage.



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