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Großinvestor plant den Verkauf seiner Beteiligung Alibaba-Aktie bricht nach Bericht über SoftBank-Plan ein

Der Online-Riese Alibaba hat bereits vor einigen Wochen Schlagzeilen gemacht, als der Konzern die Aufspaltung angekündigt hatte. Zukünftig soll es in der Holdinggesellschaft sechs Geschäftsbereiche geben. Das hätte einen entscheidenden Vorteil, denn die einzelnen Geschäftsbereiche könnten sich selbst Kapital beschaffen und sogar an die Börse gehen. Der Aktienkurs machte darauf hin einen Freudensprung. Doch nun wirft die Meldung, dass Großinvestor SoftBank seine Anteile verkauft, den Kurs der Alibaba-Aktie wieder zurück.

Der chinesische E-Commerce-Marktführer brach in Hongkong ein, nachdem die Financial Times berichtet hatte, dass sein früherer Geldgeber, die SoftBank Group, die Mehrheit seiner Anteile an dem Unternehmen verkaufen will. Laut Bloomberg ist das ein weiteres Anzeichen dafür, dass langjährige China-Investoren ihr Engagement dort verringern.

SoftBank verkauft Großteil an Alibaba-Aktien

Der japanische Technologie-Investor hat in diesem Jahr über vorausbezahlte Terminkontrakte Alibaba-Aktien im Wert von mehr als 7 Milliarden Dollar verkauft, nachdem er im vergangenen Jahr bereits Aktien im Wert von 29 Milliarden Dollar veräußert hatte. Die Verträge geben SoftBank die Option, die Aktien zurückzukaufen, aber die Investmentgruppe hat frühere Geschäfte durch die Übergabe der Aktien abgewickelt, berichtete die Financial Times.

SoftBank, das immer noch von Verlusten bei seinen Startup-Wetten gebeutelt ist, hat erklärt, dass es zunächst finanzielle Disziplin walten lassen will, bevor man den richtigen Zeitpunkt für eine neue Investitionsoffensive sucht. Anleger spekulieren indessen darüber, ob das Investmentunternehmen ein weiteres Rückkaufprogramm starten wird.

Alibaba-Aktien fielen am Donnerstag in Hongkong um bis zu 5,2 % und büßten damit rund 13 Mrd. USD an Marktwert ein. SoftBank-Aktien zeigten sich in Tokio dagegen wenig verändert, nachdem sie in diesem Jahr bis zum Börsenschluss am Mittwoch um etwa 8 % gefallen waren.

Alibaba-Aktie fällt unter Unterstützung - SoftBank plant Verkauf der Anteile

SoftBank: Verkäufe wegen Rückkaufprogramm

Die Verkäufe werden den Anteil des japanischen Konglomerats an Alibaba auf weniger als 4 % reduzieren, so die Zeitung unter Berufung auf ihre Analyse der behördlichen Einreichungen. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Anteil von 14,6 %, den das Unternehmen nach eigenen Angaben bis Ende September halten wollte. Softbank besaß einst etwa ein Drittel des E-Commerce-Unternehmens, das sich aus einer frühen 20-Millionen-Dollar-Investition ergab.

„Wir denken, dass Fortschritte bei der Monetarisierung von Vermögenswerten die Chancen auf eine Rückkaufankündigung erhöhen würden“, sagte Citibank-Analyst Mitsunobu Tsuruo in einer Notiz an Investoren.

Verluste duruch Vision Fund

Alibaba und andere Technologieunternehmen wurden in den letzten Jahren von der chinesischen Regierung intensiv geprüft, woraufhin die Aktien des Unternehmens stark gefallen sind. Letzten Monat kündigte das führende Online-Handelsunternehmen an, dass es sein 240-Milliarden-Dollar-Imperium in sechs Einheiten aufteilen will, die einzeln Geldmittel beschaffen und Börsengänge prüfen sollen.

SoftBank, einst einer der größten Investoren im Silicon Valley, hat mit seinem Vision Fund, der mit seinen umfangreichen Investitionen in Hunderte von Jungunternehmen die Bewertungen von Start-ups weltweit in die Höhe getrieben hat, Verluste in Milliardenhöhe erlitten.

Letztes Jahr hat SoftBank die Belegschaft des Vision Fund abgebaut, da das Unternehmen nicht mehr aktiv nach neuen Investitionen suchte. In dieser Woche gab SoftBank außerdem bekannt, dass es plant, den Unternehmenszweig SoftBank Ventures Asia zu verkaufen, der darauf spezialisiert ist, vielversprechende Start-ups ausfindig zu machen.

Der milliardenschwere Gründer von SoftBank, Masayoshi Son, sagte, er wolle sich auf die geplante Börsennotierung seiner Chipdesign-Einheit Arm noch in diesem Jahr konzentrieren und das Debüt zum „größten“ in der Geschichte der Halbleiterindustrie machen. Die erneute Börsennotierung von Arm, das vor der 32-Milliarden-Dollar-Übernahme durch SoftBank im Jahr 2016 an der Londoner Börse gehandelt wurde, dürfte für den weltgrößten Technologieinvestor ein großer Gewinn sein.

Investoren ziehen sich aus Alibaba und Tencent zurück

Andere langjährige China-Investoren haben ihr Engagement in China verringert. Tencent Holdings stürzte diese Woche ab, als es Anzeichen dafür gab, dass sein größter Aktionär, die Beteiligungsgesellschaft Prosus NV den Verkauf von Aktien des chinesischen Technologieunternehmens ausweiten könnte.

Laut Financial Times hat SoftBank in den letzten 14 Monaten durch den Verkauf von 389 Millionen Alibaba-Aktien durchschnittlich 92 Dollar pro Aktie eingenommen. Dieser Wert liegt weit unter dem Allzeithoch des Unternehmens von 317 US-Dollar pro Aktie.

SoftBank reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

FMW/Bloomberg

Alibaba-Aktie bricht nach Bericht über SoftBank-Plan ein
Alibaba Group Holding Ltd. office in Beijing, China. Foto: Bloomberg


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