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Einnahmen Russlands fallen dennoch Arctic LNG 2: Neue Energiequelle für Russland

Russland LNG Gas
Foto: Kar881am - Freepik.com

Russland hat sein Arctic LNG 2-Projekt in Betrieb genommen und sich damit eine neue Einnahmequelle erschlossen. Trotz der erfolgreichen Inbetriebnahme des ersten Verflüssigungszugs und der ersten LNG-Ladung sieht sich Russland jedoch mit sinkenden Einnahmen nicht nur aus dem LNG-Geschäft, sondern auch generell konfrontiert. Dennoch steigert der russische Staat seine Steuereinnahmen aus dem Export von Rohstoffen.

Russland nimmt Arctic LNG 2-Projekt in Betrieb

In den letzten Wochen hat Russland Fortschritte bei seinem Arctic LNG 2-Projekt im Nordmeer gemacht. Der erste Verflüssigungszug (Train 1) hat seine Arbeit aufgenommen und die erste Ladung LNG wurde erfolgreich verladen, wie Satellitenbilder zeigen. Dies markiert einen wichtigen Meilenstein für das Projekt und zeigt die fortgesetzten Bemühungen Russlands, seine LNG-Kapazitäten zu erweitern.

Gleichzeitig ist der zweite Verflüssigungszug (Train 2) auf dem Weg zum Arctic LNG 2-Projekt und wird voraussichtlich im Sommer 2024 in Betrieb genommen. Dies unterstreicht die Ambitionen Russlands, seine Position auf dem globalen LNG-Markt weiter zu stärken.

Zusätzlich wurde ein zweites Schiff zum Beladen bereitgestellt, was die kontinuierliche Expansion und den Betrieb des Projekts unterstützt. Diese Entwicklungen kommen zu einer Zeit, in der die EU ein Verbot von russischen LNG-Transshipmenten in ihr 14. Sanktionspaket gegen Russland aufgenommen hat, was die geopolitische Bedeutung des Projekts weiter hervorhebt.

Russische Einnahmen wachsen, während Exporterlöse sinken

Trotz der Inbetriebnahme des Arctic LNG 2-Projekts nahmen die Einnahmen Russlands aus dem LNG-Geschäft im Juli um 18 Prozent weiter ab, auch wenn die Gaspreise gegenwärtig steigen. Seit Kriegsbeginn sind die Erlöse aus dem Export von LNG um 68,1 Prozent gefallen. Insgesamt ist der LNG-Export der kleinste Posten beim Verkauf von Russlands fossilen Brennstoffen, wobei nur etwa 4 Prozent der Gesamteinnahmen auf den Verkauf von LNG-Gas entfallen. Im Juli sanken die monatlichen Einnahmen Russlands aus dem Export fossiler Brennstoffe um 3 Prozent auf 656 Millionen Euro pro Tag, den niedrigsten Stand im Jahr 2024.

Russland Einnahmen fossile Energie

Das Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) hat berechnet, dass das russische Budget in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 einen Anstieg von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete, hauptsächlich aufgrund der Mineral Extraction Tax (MET) auf Rohölexporte. Der durchschnittliche MET ohne Ausnahmen beträgt derzeit 31.134 Rubel pro Tonne (35 Euro pro Barrel), und mit Steuerbefreiungen liegt er bei etwa 20.604 Rubel pro Tonne (23 Euro pro Barrel). Zusätzlich unterliegen Unternehmen einer Körperschaftssteuer von 20 Prozent. Diese hohen Steuersätze deuten darauf hin, dass die Produktionskosten für Öl in Russland sehr niedrig sind. Angesichts der aktuellen Preise wird der Großteil der Einnahmen aus dem Verkauf als Steuer vom Staat einbehalten, was erhebliche Mittel bereitstellt, die für die Finanzierung der umfassenden Invasion in der Ukraine zur Verfügung stehen.

Russland Steuereinnahmen

Die hohen Steuersätze und die Abschöpfung der Einnahmen durch den Staat beeinträchtigen die Investitionsmöglichkeiten der rohstofffördernden Unternehmen in Russland erheblich. Dadurch bleibt den Unternehmen weniger Geld, um in die Erkundung neuer Gas- und Ölvorkommen zu investieren, bestehende Anlagen zu warten und zu modernisieren. Dies verringert langfristig die Produktionskapazitäten und die Effizienz der Unternehmen und die Wettbewerbsfähigkeit der russischen Rohstoffindustrie.



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8 Kommentare

  1. Nun.. russische Exporte nach Europa schrumpfen keineswegs, sondern steigen, kommen nun halt zum höheren Preis aus Drittländern wie China Türkei Indien Ungarn….es wäre viel sinnvoller die VoN der Ukraine im Auftrag der USA zerstörte Pipeline instand zu setzten und streng zu überwachen..jedes verdächtige Schiff ablaufen zu lassen. Die BRD lässt sich von den Zupfern ausbeuten und bevormunden. .immer schön im Namen der Nato. Also raus aus NATO…meckert die EU dann raus aus EU und Euro, dann zerfällt dieses korrupte Gebilde. Neutralität, eigene Währung, staatseigene Betriebe privatisieren oder gleich abwickeln..Konzerne vernachlässigen..Somit Lobbyeinfluss stoppen. Wahl des Kanzlers direkt vom Volk, dito Grüssgottaugust, nur noch direkt gewählte Abgeordnete die maximal 20 Jahre Mitglied im BT sein dürfen..keine Listen keine Überhangmandate, maximal 299 Abgeordnete. lobbyarbeit verboten, Mindestalter 40, 15 Jahre Berufserfahrung..keine Beamten dürfen ins Parlament gewählt werden..Wer dennoch kandidiert verliert den Beamtenstatus…

    1. @Bitebrain
      Raus aus der Nato … wie lustig. Da hat aber jemand ein ganz grosses Stueck vom Gehirn abgebissen, oder weshalb der Name?

      1. @Bitebrian: „….es wäre viel sinnvoller die VoN der Ukraine im Auftrag der USA zerstörte Pipeline instand zu setzten und streng zu überwachen.“ Nun besitzt die Bundesrepublik Deutschland die Pipeline Nordstream 2 (formaler Eigentümer war eine AG in der Schweiz) nicht und hätte kein Mandat für die Überwachung in fremden Gewässern. Mit der Zerstörung der industriellen Basis in Deutschland halte ich (von Ihnen richtigerweise genannt) die EU in derzeitiger Form nicht überlebensfähig, so dass Veränderungen imminent werden.

        1. Das Rohr ist voll mit Salzwasser, gammelt vor sich hin und ist inzwischen bewohnt von Fischen und seltenen Meerestieren. Es muss damit gerechnet werden, dass sich die Gegner der Instandsetzung an dem Rohr unter Wasser festkleben ;-)

    2. Dem kann ich nur zustimmen. Wahre Worte

    3. Also das ist in der Summe wohl der irrwitzigste Kommentar des laufenden Jahres 2024.
      Irgendeine wilde Mischung aus libertären Schnapsideen, undurchdachter direkter Demokratie und sehr vielen Verboten.
      Klingt irgendwie nach einer wildgewordenen Chimäre aus Krall, Wutbürger aus dem Osten und einem Milei, der mit viel zu großer Kettensäge spielt.
      Oder einfach nur nach einer Posse aus dem Leben des Brian 🤪

    4. @Britebrian. Nehmen wir mal an, Sie würden mit Ihren o.g. Ideen direkt zum Bundeskanzler gewählt. Allein dieser Gedanke zeigt auf, wie gefährlich Ihr Vorschlag bezüglich der Wahlsystematik ist.

  2. Wo sind wir nur gelandet,
    dass die Staatsform der Schweiz als wildgeworden, Schnapsidee, mit fehlendem Gehirn abgetan wird.
    Ich kann bestätigen,
    es geht der Schweiz mit direkter Demokratie und ohne Nato ganz hervorragend.

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