Anleihen

Ausländer kaufen unterm Strich deutlich mehr US-Staatsanleihen

Die Summe von US-Staatsanleihen, welche von Ausländern gehalten wird, lag nach aktuellsten Angaben des US-Finanzministeriums Ende Juli bei 6,251 Billionen US-Dollar (die Daten werden immer mit zwei Monaten Verzögerung veröffentlicht). Das sind 40 Milliarden Dollar mehr als im Juni, und damit springt die Gesamtsumme auf den höchsten Stand seit November 2017.

Frankreich und Norwegen waren mit +17,6 und +11,1 Milliarden Dollar im Juli die größten Käufer von US-Staatsanleihen. China hat 7,7 Milliarden Dollar an Volumen verkauft. Diese Schwankung ist aber beim Gesamtvolumen von durch China gehaltenen 1,17 Billionen Dollar nur minimal – aber gleichwohl ist das die größte Reduzierung der US-Anleihebestände durch China seit Januar. Und das Reich der Mitte hält nun ein so geringes Volumen an US-Staatsanleihen wie seit Januar nicht mehr. Gestern stiegen die Renditen für US-Staatsanleihen deutlich (die 10-jährige US-Anleihe bei 3,05%) – möglicherweise also hat Peking in Reaktion auf Trumps Handelskrieg mit Anleiheverkäufen reagiert – aber das werden wir erst in zwei Monaten wissen, wenn die Daten aus dem September dann veröffentlicht werden!

Mit steigenden US-Zinsen werden Anlagen in US-Staatsanleihen wieder interessanter. Dieser Mittelzufluss von 40 Milliarden Dollar ist ein Beleg für den Sog, den Fed und Dollar auf ausländische Investoren ausüben. Das Geld wird tendenziell aus anderen Anlagen im Ausland abgezogen und in US-Schulden geparkt, wo es dank der Fed nun nach und nach mehr Rendite abwirft.

Abschließend kann man sagen: China setzt sein Druckmittel, nämlich einen möglichen umfangreichen Verkauf von US-Papieren, bislang noch nicht ein im Handelskrieg. Anders hat es Russland gemacht. Man hatte in den letzten Monaten fast seinen kompletten (offiziellen) Bestand an US-Staatsanleihen verkauft.

China bleibt also trotz leichter Reduzierung von US-Staatsanleihen zusammen mit Japan der mit Abstand größte ausländische Halter der stetig steigenden US-Staatsschulden – insgesamt besitzt China nur gut 7% der von den USA emittierten Staatsanleihen, den Löwenanteil der Anleihen hält die Fed bzw. Institutionen wie amerikanische Pensionskassen.


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Grafik: US Treasury



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1 Kommentar

  1. „Anders hat es Russland gemacht. Man hatte in den letzten Monaten fast seinen kompletten (offiziellen) Bestand an US-Staatsanleihen verkauft.“

    Ja, notgedrungen….

    Und zu China schaut euch doch mal die langfristige Entwicklung an: Seit 2010 schwankt der Bestand nur wenig, mal ein paar Mrd. mehr, mal ein paar Mrd. weniger, in Summe nicht der Rede wert. Als Waffe einsetzen wird China die Bestände aber ganz sicher nicht, das wäre ein Schuss ins eigene Knie.

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