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Autoindustrie steht laut Verband vor einem „perfekten Sturm“

Laut dem EU-Verband der Hersteller steht die Autoindustrie in Europa derzeit vor einem perfekten Sturm. Hier dazu die Aussagen.

Fertigung bei BMW
Fertigung bei BMW. Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg

Laut dem europäischen Verband der Autohersteller ACEA steht die europäische Autoindustrie vor einem perfekten Sturm. Man bedenke: Die jüngsten Absatzzahlen für August waren fast schon katastrophal. Elektroauto-Absatz europaweit im Schnitt -44 %, Verbrenner -17 % im Jahresvergleich. Der Baum brennt, und für 2025 stehen wegen EU-Klimavorgaben Milliarden-Strafzahlungen für die Hersteller an. Dazu noch der Druck durch chinesische Hersteller, die nach Europa drängen, und betriebsinterne Probleme wie bei VW, wo man jahrelang zu behäbig war.

Der EU-Autoindustrie „fehlen immer noch mehr als 2 Millionen Fahrzeuge auf dem Markt und in den Fabriken“ im Vergleich zum Niveau vor der Pandemie, sagte Sigrid de Vries, Generaldirektorin der Lobbygruppe heute in einem Interview mit Bloomberg TV. „Das sorgt für viel Spannung – wir nennen es manchmal den fast perfekten Sturm.“

Der in Brüssel ansässige Verband der europäischen Autoindustrie ACEA forderte letzte Woche „dringende Maßnahmen“ im Vorfeld strengerer EU-Emissionsziele, die 2025 in Kraft treten sollen und einige von ihnen möglicherweise Milliarden Euro an Bußgeldern kosten könnten, gerade jetzt, wo chinesische Hersteller von Elektroautos ihre Verkäufe in der Region ankurbeln.

Während die Autohersteller in der EU weiterhin dem grünen Wandel verpflichtet sind, müssen die Regulierungsbehörden „flexibler“ werden und Wege finden, die Branche besser zu unterstützen, so de Vries. „Im Moment führen wir viele Gespräche“, sagte de Vries. “Wir informieren die politischen Entscheidungsträger darüber, worin das Problem besteht, welche Bedenken bestehen und was der Hintergrund dieser Bedenken ist.“

Die Verkaufszahlen von Elektroautos in Europa blieben hinter den Erwartungen zurück, nachdem Länder wie Deutschland die Anreize reduziert hatten. Auch ein Einbruch der Autoproduktion in Italien wurde untersucht, was die Regierung von Giorgia Meloni dazu veranlasste, eine Überarbeitung der EU-Vorschriften zu fordern. VW erläuterte diesen Monat Pläne, erstmals Standorte in Deutschland zu schließen, um Kosten zu sparen. Der Hersteller des Golf wird voraussichtlich die höchsten Bußgelder in der Autoindustrie im Rahmen der ab dem nächsten Jahr geltenden, reduzierten CO2-Flottenemissionsziele der EU zahlen müssen. Andere wie Stellantis und BMW werden voraussichtlich die neuen Emissionsvorschriften einhalten.

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Wer kann, sollte seinen Verbrenner noch ein paar Jahre fahren.
    Ein Verbrenner kann wirtschaftlich vertretbar ewig repariert werden.
    Selbst ein Austauschmotor kostet nur ein Bruchteil davon, was ein E- Auto schon in den ersten Tagen an Wert verloren hat oder was eine neue Antriebsbatterie kostet.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Statt ewiger Reparierarei, rate ich zum Kauf eines Porsche GT3, die Krone der Verbrenner! Der kann notfalls schon bei Auslieferung, mit Gewinn auf dem Gebrauchtwagenmarkt verkauft werden.

  2. Interessant ist die abschließende Feststellung, daß BMW und Stellantis die EU-Emissionsvorschriften einhalten…
    Wie machen die das bloß?
    Besseres Management?

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