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US-Notenbank hat jetzt die Wahl: Pest oder Cholera Bankenkrise: US-Regionalbanken stürzen ab

Bankenkrise Fed Zinsen

Die Bankenkrise in den USA geht weiter: die Aktien von Regionalbanken stürzen weiter ab, nachdem die USA mit der First Republic Bank die zweitgrößte Banken-Pleite in ihrer Geschichte erlebt haben (bekanntlich hat JP Morgan die First Republic übernommen).

Bankenkrise: US-Regionalbanken stürzen ab

Im Fokus der Bankenkrise geraten nun nach der First Republic Bank besonders die PacWest Bancorp und die Western Alliance Bancorp. Während die Aktien von PacWest Bancorp aktuell mit -29% abstürzen, fallen die Aktien der Western Alliance Bancorp um -19%. Die Aktien von Zions Bancorp fallen mit -10% auf den tiefsten Stand seit dem 10.März (kurz zuvor war die Silicon Valley Bank kollabiert).

Der SPDR S&P Regional Banking ETF fällt um mehr als -6%.

Bankenkrise - KRE Bankenindex stürzt ab

Was tun, Fed?

Ist diese Entwicklung eine Überraschung? Eher nicht. Denn weiter ziehen Amerikaner ihre Gelder von weitgehend unverzinsten Konten bei US-Banken ab (Durchschnitts-Verzinsung bei 0,38%) und parken diese Gelder bei US-Geldmarktfonds, die zuletzt wieder deutliche Zuflüsse verzeichneten (hier dazu interessante Grafiken). Diese Geldmarktfonds bieten an die 5% Zinsen und sind somit ein echter Inflations-Ausgleich für die Amerikaner. Zuletzt hatte auch Apple Zinsen von 4,15% angeboten und erreicht damit wahrscheinlich eine jüngere Zielgruppe, die bislang keine Alternative für reguläre Banken-Konten gesehen hatte.

Morgen nun entscheidet die US-Notenbank Fed über ihren weiteren Zins-Kurs – eigentlich gehen die Märkte mit einer große Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die Fed die Znsen noch einmal um 0,25% anheben wird. Aber die Bankenkrise könnte ein game changer sein: denn es sind die hohen Zinsen, die vor allem die US-Regionalbanken in Schieflage durch die „Zins-Konkurrenz“ bringen.

Derzeit bleiben den kleineren und mittelgroßen US-Banken nur zwei Alternativen: entweder man bietet seinen Kunden selbst hohe Zinsen – aber das geht direkt in die Profitabilität. Oder man besorgt sich teuer verzinstes Geld bei der Fed oder der FHLB, um die Abflüsse der Kundeneinlagen kompensieren zu können. Ein Teufelskreis, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint.

Der einzige Weg wäre, dass die Fed wieder die Zinsen in Richtung Null senkt und damit „Zins-Konkurrenz“ beseitigt – aber dann liefe die US-Notenbank Gefahr, dass die Inflation wieder aus dem Ruder läuft. Es ist also die Wahl zwischen Pest und der Cholera für die amerikanische Notenbank..

Chart: TradingView



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3 Kommentare

  1. Das sind ja mehrere Faktoren welche die Banken unter Druck bringen: Wie erwähnt die Abflüsse der Depositen in Geldmarktfonds zwecks besserer Verzinsung, niedrig verzinste Kreditengagements und die unrealisierten Verluste. Derzeit ist eine generelle Vertrauenskrise da und die Spirale dreht sich weiter, da wird die Fed mit ihren Zinsentscheidungen nicht wirklich Einfluss haben.

    Die Zentralbanken hier die Fed, können nicht senken, weil dann ein Vertrauensverlust ins Geld einsetzen würde und dessen Schaden wäre bei weitem größer.

    1. Versteh ich nicht

      Verstehe ich nicht. Warum hätte eine
      Nichtanhebung des Leitzins keine Auswirkung?
      Die Leitzinsen sind das zentrale Element jeder
      Zentralbank, um Einfluss zu nehmen.

      Auch den zweiten Punkt verstehe ich nicht.
      Warum Vertrauensverlust ins Geld, wenn die Fed senken würde?
      Ergibt für mich keinen Sinn.

  2. Die sollen das ganze künstliche Gebilde mal in den Abgrund versenken, wo es es früher oder später endet. Da gibts kein Entkommen…..

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