Der Bestand der Baufinanzierungen in Deutschland ist kurz davor zu schrumpfen. Nach fast 1 1/2 Jahren der Zinserhöhungen (EZB-Zins stieg von 0 auf 4,5 %) hat der Immobilienmarkt massiv gelitten, neue Immobilienkredite gehen deutlich zurück. Die Bauzinsen stiegen seit Anfang 2022 von genau 1 % für 10 Jahre Zinsbindung auf 4,23 % vor zwei Wochen im Hoch, um bis jetzt auf 3,91 % zurückzukommen – in Erwartung fallender EZB-Zinsen? Im Chart von Interhyp sehen wir die Entwicklung der letzten fünf Jahre. Noch gibt es einen großen alten Bestand an lang laufenden Krediten. Aber es laufen auch ständig Altverträge aus, die abbezahlt sind. Daher steht jetzt die Wende bevor für den Gesamtbestand.
Das Wachstum des Bestandes an Krediten für Baufinanzierungen in Deutschland fiel im Oktober 2023 weiter auf nunmehr 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr, so meldet es aktuell die Barkow Consulting. Das jährliche Wachstum liegt 0,32 Prozentpunkte unter dem des Vormonats, was gegenüber September 2023 mit 0,29 Prozentpunkten ein wiederum etwas stärkerer Rückgang ist. Bei Fortschreibung des aktuellen Trends wird das Wachstum des Baufinanzierungs-Bestands laut Barkow im März 2024 negativ werden. Die folgende Grafik zeigt es klar: Nach dem Hochpunkt von +7,67 % Jahreswachstum bei den Baufinanzierungen im August 2021 sind wir jetzt im Oktober 2023 bei nur noch 1,5 % Zuwachs angekommen, der Absturz Richtung Null-Linie läuft. Bleibt die EZB bei dem, was sie seit Monaten immer wieder sagt, nämlich dass die Zinsen für die nächsten Monate auf dem hohen Niveau bleiben werden – dann bleibt die Lage am Immobilienmarkt erst einmal so düster.
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Dabei wird hier nicht einmal die Inflation berücksichtigt. Gerade bei Baustoffe ist das gravierend.