Immobilien

Entwicklung der Zinsen entscheidend Immobilien: Pfandbriefbanken sehen weitere Preisrückgänge

Prognosen je nach Assetklasse unterschiedlich

Immobilien Preisrückgänge
Foto: Bloomberg

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP), zu dessen Mitgliedern unter anderem Helaba und Aareal Bank gehören, erwartet für dieses Jahr weitere Preisrückgänge bei deutschen Immobilien. Die Prognosen fallen je nach Assetklasse jedoch sehr unterschiedlich aus, wie Bloomberg berichtet.

Immobilien: Preisrückgänge vor allem bei Büroimmobilien

Bei Büro-Immobilien sieht der VDP einen Rückgang zwischen 5% und 10% und bei Einzelhandelsobjekten zwischen 2,5% und 7,5%, wie der Verband am Montag in Frankfurt mitteilte. Zuversichtlicher ist die Prognose für Wohn-Immobilien, bei denen der VDP von einer Seitwärtsbewegung bis hin zu einem Preisrückgang von maximal -5% in diesem Jahr ausgeht.

Laut Gero Bergmann, Präsident des VDP und zugleich Vorstand der BayernLB, hängt die weitere Entwicklung der Immobilien-Preise maßgeblich vom Handeln der Europäischen Zentralbank (EZB) ab. Eine Senkung der Leitzinsen könne sich stabilisierend auf den Markt auswirken.

Eine Preisstabilisierung dürfte dann bei Wohn-Immobilien bereits im zweiten Halbjahr 2024 einsetzen, erklärte Bergmann. Das Ende der Preisrückgänge bei Gewerbe-Immobilien sei dagegen frühestens ab Ende dieses Jahres zu erwarten, da hier auch strukturelle Veränderungen wie die Auswirkungen des Homeoffice-Trends die Erholung verzögern würden.

„Das Geschäftsjahr 2024 bleibt für alle Akteure an den Immobilienmärkten auf jeden Fall herausfordernd“, erklärte Bergmann.

Preise erheblich gesunken

Die Preise am deutschen Immobilienmarkt waren bereits zwischen dem vierten Quartal 2022 und dem vierten Quartal 2023 um durchschnittlich -7,2% gesunken. Im Vergleich zum Preishöchststand aus dem zweiten Quartal 2022 beträgt der Preisrückgang bislang -10%

Die Immobilienmärkte waren vor allem aufgrund stark gestiegener Zinsen und gesunkener Bewertungen unter Druck geraten. Bei Büros kam erschwerend der Trend zum Homeoffice hinzu, der zu hohen Leerständen führte. Elf der größten deutschen Banken haben einer Bloomberg-Erhebung zufolge im vergangenen Jahr rund 2,5 Milliarden Euro an Risikovorsorge für ihr Kreditgeschäft mit Gewerbeimmobilien bilden müssen.

Als Folge des Marktabschwungs und der verhaltenen Nachfrage nach Immobilien nahm das Immobilienfinanzierungsgeschäft der deutschen Pfandbriefbanken im Jahr 2023 spürbar ab. Die Darlehenszusagen erreichten ein Volumen von 110 Milliarden Euro, nachdem sie sich ein Jahr zuvor noch auf 160 Milliarden Euro summiert hatten, zeigen die VDP-Daten.

Das Volumen emittierter Pfandbriefe lag 2023 zwar mit 65,7 Milliarden Euro gut 20% unter dem Absatz im Ausnahmejahr 2022. Es bewegte sich dem Verband zufolge aber auf dem Niveau des auch schon von starker Nachfrage geprägten Jahres 2021. Pfandbriefe sind gedeckte, verzinsliche Schuldverschreibungen, die Kreditinstituten zur Refinanzierung dienen.

Zuletzt hatte der VDP 52 Mitgliedsunternehmen, darunter laut Webseite auch DZ Hyp, Deutsche Bank, DekaBank, und LBBW.

FMW/Bloomberg

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2 Kommentare

  1. Moin, moin,

    wieso sollen für die Immobilienpreise in der BRD immer nur die Zinsen entscheidend sein? M.E. gilt in der BRD eher das Risiko der Staatsgier nach Geld als das Risiko einer Immobilie. Einmal gekauft, lässt sich die Immobilie nicht ins Ausland transferieren (im Gegensatz zu bspw. Aktien). Ergo, ist der Immobilienkäufer nach dem Kauf der Immobilie dem Staat ausgeliefert, insbesondere für Steuern, Abgaben, Heizungsgesetz, Dämmwahn etc.

  2. Um es kurz zu machen folgendes: Zinsen sinken -> EUR wertet ab und Importe werden teuerer -> Soviel zum Thema Preisstabilität. Nochwas: Arbeitslosigkeit steigt bzw. gut bezahlte Jobs verschwinden -> Wer soll hohe Mieten bezahlen da ein Kauf für immer mehr arbeitswillige Menschen unmöglich wird. Die Verkäufer sitzen eine Preiskorrektur aus und glauben ernsthaft das sie damit durchkommen wenn der Sozialstaat immer mehr stemmen muss -> Stichwort Wohngeld usw. Kurzum, hier ist ein Irrenhaus und es ist gut das immer mehr Menschen dem Faktor Arbeit bei so einem Umfeld weniger Aufmerksamkeit zollen.

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