Krypto-Währungen

Börse Stuttgart gelingt ein Coup Bitcoin-Hype: Deutsche Banken scharf auf Krypto-Handel

Bitcoin-Hype: Deutsche Banken scharf auf Krypto-Handel
Bitcoin - Krypto-Handel. Foto: Angel Garcia/Bloomberg

Lange Zeit sah es so aus, als ob die deutschen Banken den nächsten Megahype verschlafen. Doch mittlerweile öffnen sich immer mehr Banken gegenüber dem Handel von Kryptowährungen – der Bitcoin-Hype dürfte ein Grund dafür sein. Die Geldinstitute tasten sich zwar noch behutsam an den Krypto-Sektor an, aber es zeigt sich, dass eine Bank nach der anderen in den Krypto-Handel einsteigen will. Die Börse Stuttgart hat sich scheinbar zum Ziel gemacht, die Entwicklung voranzutreiben. Bislang ist das Krypto-Angebot deutscher Banken weitgehend eingeschränkt. Denn für viele Finanzinstitute ist die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen im Bereich der digitalen Vermögenswerte oft eine große Herausforderung.

Banken: Börse Stuttgart setzt sich für Krypto-Handel ein

Nachdem die Börse Stuttgart die DZ Bank und damit den gesamten genossenschaftlichen Sektor als Kunden für Handel und Verwahrung von Kryptowährungen gewonnen hat, verhandelt der Marktplatz mit weiteren Instituten über ähnliche Angebote, wie Bloomberg aktuell berichtet. Die Erlöse im Digitalbereich sollen in den nächsten Jahren deutlich steigen.

“Wir reden derzeit mit vielen traditionellen Banken und Brokern in ganz Europa, die ihren Kunden den Handel von Kryptowährungen anbieten wollen”, erklärte Matthias Voelkel, Chef der Börse Stuttgart. “Bei klassischen Banken und Brokern beobachten wir zunehmend Offenheit, was den Handel von Kryptowährungen anbelangt. Weil ihre Kunden das schlicht verlangen.” Vielen Kunden dürfte nicht verborgen geblieben sein, dass es einen großen Hype um Bitcoin gibt und die Einführung von Spot-ETFS eine massive Rally ausgelöst hat.

Nachdem die Börse Stuttgart in den vergangenen Jahren vor allem mit ihrem eigenen Retailangebot für den Krypto-Handel gewachsen ist, soll jetzt das institutionelle Geschäft als Infrastrukturanbieter für Dritte an Fahrt gewinnen. Mit der DZ Bank ist ihr dabei ein Coup gelungen. Sie ist der bisher größte Kunde in diesem Bereich.

Das Spitzeninstitut des genossenschaftlichen Sektors entwickelt eine Lösung, mit der rund 700 angeschlossene Primärbanken ihren Privatkunden den Handel von Kryptowerten anbieten können. Ursprünglich wollte die DZ Bank dabei mit der DWP Bank zusammenarbeiten, an der sie selbst beteiligt ist. Am Ende fiel die Entscheidung aber auf die Börse Stuttgart.

Genossenschaftsbanken steigen in Krypto-Handel ein

Selbst Genossenschaftsbanken und Sparkassen zeigen großes Interesse an den Digitalwährungen. Souad Benkredda, die im Vorstand der DZ Bank für die Kapitalmarktgeschäfte verantwortlich ist, hatte vor wenigen Wochen im Bloomberg-Interview gesagt, dass im Laufe des Jahres die ersten Genossenschaftsbanken in die Pilotphase für den Retailhandel von Kryptowerten gehen sollen.

Immerhin rund die Hälfte aller im Genossenschaftsverband organisierten Volks- und Raiffeisenbanken erwägt ein Angebot zum Krypto-Handel, was eine Umfrage des Verbands ergeben hatte.

Die Börse Stuttgart hatte ihren eigenen Retailbroker für digitale Währungen bereits im Jahr 2019 gestartet. Bison, so der Name, kommt heute auf rund 800.000 Kunden. Angeboten werden 27 Werte wie etwa Bitcoin, die verwahrten Assets belaufen sich auf 3 Milliarden Euro.

Das Digitalgeschäft der Börse Stuttgart “steuert zwischen 10% und 20% unserer Gesamterträge bei”, erklärte Voelkel. In den kommenden Jahren wolle er die Erträge signifikant erhöhen. Und weiter: “Operativ ist unser Digitalgeschäft in weiten Teilen profitabel. Wir sind aber noch nicht in der Erntephase und wollen weiter investieren.”

Keine Rolle dabei spielen die USA. Dort würden keine Geschäfte gemacht. Der Fokus liege klar auf Europa, wo es Rechtssicherheit gebe.

Voelkel ist überzeugt, dass Krypto-Produkte zunehmend zu einer anerkannten Assetklasse werden. “Das ist kein Nischenprodukt mehr”, sagte er. “Es ist eine risikoreiche, aber auch sehr chancenreiche Assetklasse.” Der Hype um Bitcoin und andere Kryptowährungen dürfte dazu beitragen, dass weitere Banken in den Handel einsteigen werden.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Ist klar das die deutschen Banken bei so etwas dabei sein wollen. Abzocke, geht immer.

  2. Ja, die BS ist fett im Geschäft mit Bitcoin, die haben schnell geschalten, schon vor Jahren. Wer hätte gedacht, dass die Führungsriege dort so viel schlauer ist als z.b. der Vanguard CEO, der BTC immer noch nicht im Ansatz verstanden hat. Er tritt Ende 2024 ab, man munkelt damit intern der Weg für BTC frei gemacht wird.

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