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Fed, Zinsen – und die Religionsgemeinschaft Bitcoin! Videoausblick

Wird die Fed heute in ihren „Dot Plots“ signalisieren, dass sie die Zinsen doch weniger senkt als die Märkte erwarten – das wäre ein Bremsfaktor für die euphorisierten Aktienmärkte und Liquiditäts-Assets wie Bitcoin, das heute zwischenzeitlich unter die Marke von 61.000 Dollar gefallen ist. Bislang konnte die KI-Euphorie die schwindende Aussicht auf sinkende Zinsen kaschieren – aber auffallend ist auch, dass der Nasdaq 100 seit Anfang März schwächer ist als der US-Leitindex S&P 500, der gestern im späten Handel ein Allzeitoch erreichte (der Nasdaq 100 ist davon noch ein Stück weit entfernt). Es findet also eine Aktien-Rotation statt, Tech ist nicht mehr das einzige, was steigt. Für die Religionsgemeinschaft Bitcoin aber steht eine Belastungsprobe an: die Nachfrage nach den ETFs läßt nun nach – viele, die sich in die ETFs investiert haben, sind nun im Verlust. Das leicht dümmliche Mantra einiger aus der Religionsgemeinschaft Bitcoin aber lautet: wer Bitcoin nicht für die Lösung aller Probleme hält, hat es nicht verstanden..

Hinweis aus Video:

1. Zinsen: Was von der Fed-Sitzung zu erwarten ist

2. Bitcoin-Hype: Deutsche Banken scharf auf Krypto-Handel



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6 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Bitcoin profitiert weiterhin von der negativen Realverzinsung fast aller Währungsräume. Viele Anleger gehen somit in Bitcoin, weil ihnen die Alternativen fehlen.

    Bei einem Leitzins von 8,75 Prozent,wie wir ihn 92 in Deutschland hatten, würde zum Beispiel keiner in Bitcoin gehen.

    Dazu passt, das die SNB jetzt schon wieder die Zinsen senken will, obwohl die Inflation noch immer nicht besiegt ist.
    Der schweizer Währungsraum bleibt damit,genau so wie der japanische,dänische, norwegische,niederländische oder deutsche Währungsraum im negativen Bereich der Realverzinsung verhaftet.

    Normalerweise würde die Blase platzen, wenn die weltweit führenden Notenbanken, wie früher, die Zinsen kräftig erhöhen würden…

    Und zwar so, das überall und weltweit eine positive Realverzinsung entsteht. Dazu müssten aber auch alle Bilanzen das Vorkrisenniveau von 07 wieder erreichen.

    Es ist noch immer zu viel Liquidität in den Märkten.

    Global gesehen zumindest…

    Regional gesehen muss man sagen, das natürlich der Bitcoin dem Markt Liquidität entzieht und zwar speziell der Nasdaq.
    Ich würde Bitcoin von der Risikoklasse sehr hoch bewerten. Aber das ist nicht der Punkt. Bitcoin und Co entziehen dem Markt wertvolle Liquidität.
    Denn wer einen oder mehrere Bitcoins kauft, kann nicht zugleich in den Nasdaq investieren.
    Wir hatten zur Jahrtausendwende ein ähnliches Phänomen ,mit den ständigen Neu- Emissionen neuer Aktien am Markt.
    Das entzog letztendlich diesem die wertvolle Liquidität, zulasten derer, die schon am Markt waren, wie eine Microsoft, eine Intel oder anderen etablierten Werten.
    Letzendlich wurde der Nasdaq 100 auch deshalb gegründet, um aus den ständigen Neu- Emissionen, die besten 100 Wachstumswerte herauszufiltern.
    Die übrigen Neuen kamen erstmal in den Nasdaq Composite Index.
    Es ist also im Wesentlichen immer eine Frage der Liquidität.

    In den letzten Wochen und Monaten konnte zudem festgestellt werden, das die FED die Bilanz nur noch unzureichend reduziert.
    Wir sind meilenweit weg, von der Summe, die Powell noch im Mai 22 versprach.
    Übergeordnet bleibt es dabei, die Märkte spekulieren auf ein Einknicken der Notenbanken. Sie rechnen fest mit Zinssenkungen.

    1. Stimmt, wenn jemand Bitcoin kauft, kann er (zumindest diesen Teil seines Geldes) nicht gleichzeitig (z,.B.) in den Nasdaq investieren.
      ABER: der Verkäufer der Bitcoins hat jetzt Geld, dass er beliebig investieren kann.
      Somit würde ich das so sehen, dass Bitcoin dem Markt keine Liquidität entzieht sondern diese nur von einem Investor auf einen anderen verschiebt (wer letztendlich das bessere Geschäft gemacht hat, werden wir in ein paar Jahren sehen).

  2. Hallo Herr Fugmann. Da haben Sie das Wesen des Bitcoin sehr schön beschrieben. Mein Vater sammelte früher alte Postkarten. Die hatten alle einen Wert. Manchmal sogar ganz schön viel, zumindest in den Augen von Sammlern. In den Augen von Menschen die darin nur ein Stück Papier gesehen haben ist es total wertlos. So ist es ein Stück weit auch mit Papiergeld, Gold, Bitcoin, Kunst oder Postkarten. Ich stelle mir immer die Frage. Wenn die Liquidität knapp wäre, was würde mein Bäcker, Fleischer oder Getränkehändler dann eintauschen gegen seine Waren? Euros, bitcoin, Postkarten?

  3. Das Geschäftsmodell dieses Herrn Sailors von microirgenwas finde ich aber schon genial…manchmal ist die geschäftsidee so simpel, dass es weh tut und man selbst kommt nicht drauf…zusätzlich gut finde ich das er angekündigt hat jeden tag x Aktien zu verkaufen…jetzt liest man sehr häufig das das ja im Vorhinein angekündigt und damit sehr transparent war…also somit alles gut sei…das ist ein genialer Schachzug, denn an der Tatsache das er massenhaft verkauft ändert sich nichts…hätte er es heimlich gemacht wäre das ganze hinterfragt worden…spieltheoretisch perfekt eingefädelt…schlauer Typ

    1. …im übrigen lasse ich meinen Sohn abends immer sehr schwere Matheaufgaben lösen…er darf dabei auch die rechenenergie seines Solartaschenrechners nutzen und manchmal, bei sehr schweren Aufgaben auch den computer nutzen. Wenn er die Aufgabe richtig gelöst hat, dann bekommt er von mit einen handschriftlich ausgefüllten Gutschein. Die legt er sich seit neuestem immer in den Tresor, denn er hat jetzt schon sehr viele Aufgaben gerechnet und schon viele scheine angehäuft…mir ist schon ein bisschen bange wenn er die jetzt einlösen will, dass ich ihm dann sagen muss das ich die nicht eintausche und er mal bei seinen Freunden nachfragen soll ob die was damit anfangen können…;-)

  4. Wieder ein sehr gutes Video. Vielen Dank. Mir gehen ebenfalls die Bitcoiner auf die Nerven, die sich als Erleuchtete betrachten und in Wahrheit keine echten Argumente pro Bitcoin haben. Es ist ein Schneeballsystem und nichts anderes. Wer mitzocken möchte, kann das ja tun. Ich halte mich da raus.
    Ich wollte mal wieder einen Blick aus der Ecke der industriellen Beschaffung auf die aktuelle Lage werfen. Dazu gehe ich mal zurück in den Oktober/November 2023. Wir hatten da angefangen, die Verlängerung der Lieferverträge zu verhandeln, die Ende 2023 ausgelaufen sind. Das Ergebnis war schon ernüchternd. Die deutschen Lieferanten sind im Bieterwettbewerb untergegangen. Die chinesischen Lieferanten haben Kampfpreise geboten und waren mit Abstand am billigsten. Dazwischen lagen dann preislich unsere amerikanischen Freunde.
    Danach ging bei uns intern eine hitzige Diskussion los, ob wir die chinesischen Angebote annehmen sollen und uns gegen die aktuelle politische Meinung stellen oder ob wir die Aufträge im Westen platzieren. Da wir selbst preislich von unseren Kunden unter extremen Druck gesetzt werden, blieb uns am Ende nichts übrig als den Grossteil der Aufträge nach China zu vergeben. Der andere Teil ging nach Amerika und Europa hat so gut wie nichts mehr bekommen. Ich würde mal vermuten, dass es in den Beschaffungsabteilungen anderer Unternehmen ähnlich ausgegangen ist.
    Aus diesem Grund würde ich erwarten, dass China sich wieder erholen wird. Der grosse Gewinner dürfte mal wieder Amerika sein, die vor allem den Europäern die Aufträge abjagen kann. Der Preisunterschied USA/Europa hat im Durchschnitt bei 15% gelegen. Schon erschreckend. Vor allem die Chemiebranche in Deutschland ist kostentechnisch überhaupt nicht mehr wettbewerbsfähig. Wir hatten bislang auch mit einem grossen Dax Konzern Geschäfte gemacht. Das ist jetzt vorbei.
    Der Ausblick für Europa ist trübe. Bin mal gespannt, wo Herr Habeck die ganzen Milliarden hernehmen will, um die gesamte deutsche Industrie dauerhaft zu subventionieren.

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