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Blackrock schreibt Brief für deutsche Öffentlichkeit – Vermögensverwalter für Rentner und Arbeiter

Was ist Blackrock? Der größte Vermögensverwalter der Welt mit mehr als 6 Billionen Dollar. Man darf hier aber nicht durcheinander kommen. Blackrock ist keine Bank, und von daher nicht systemrelevant wie JP Morgan oder die Deutsche Bank. Geht Blackrock als Unternehmen pleite, sind die Vermögenswerte der Kunden alle noch vorhanden. Denn wie gesagt: Blackrock verwaltet Vermögen, welches bei Banken und Brokern auf Konten und in Depots verwahrt wird.

Der Name Blackrock an sich und die unfassbar große Summe an verwaltetem Vermögen sorgen wohl für eine Art mystische Aura, weil die Firma in der Öffentlichkeit quasi gar nicht in Erscheinung tritt, dennoch weltweit die Nummer 1 ist. Das liegt wohl daran, dass Kunden in der Regel nicht direkt bei Blackrock investieren. Nein, Fondsgesellschaften und andere Vermögensverwalter, bei denen Kunden ihr Geld anlegen, investieren wiederum die Gelder bei Blackrock. Auch läuft bei Blackrock viel über börsengehandelte Fonds (ETF), wo mit sehr großen Summen Index-Entwicklungen nachgebildet werden.

Angst machen kann Blackrock als Vermögensverwalter dann, wenn man als passiver Investor mehrere Prozente an Unternehmen hält, und sich mit anderen Investoren zu einem bestimmten Zweck verbündet. So geschehen bei der Deutschen Bank, um den in der Tat „mehr als glücklosen“ Anshu Jain vom Hof zu jagen. Jetzt, wo Friedrich Merz als deutscher Aufsichtsrat von Blackrock ins Scheinwerferlicht rückt, fühlt sich die Unternehmenszentrale in New York offenbar genötigt das „Mysterium“ um die Firma aufzulösen.

Daher hat Blackrock-Chef Larry Fink höchstpersönlich einen Brief für die deutsche Öffentlichkeit verfasst. (ganzen Text hier in Deutsch lesen). Man sei nur Treuhänder für Ersparnisse von Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Diese Menschen seien Arbeiter, Angestellte, Unternehmer und Rentner. Schon ab 25 Euro könnten Kunden Zugang zu Geldanlagen erhalten. Auch ist die Rede von Beiträgen für die Regionen, von hohen Maßstäben und von Verantwortung.

Frage: Wozu dieser Brief? Werbung hat Blackrock sicher nicht mehr nötig. Versucht man sich auf eine Zeit mit Friedrich Merz als CDU-Chef vorzubereiten, und will demonstrieren, dass die Firma eigentlich harmlos ist? Will man sein Image aufbessern? Nach unserer Meinung wäre es hauptsächlich wichtig dem breiten Publikum klar zu machen, dass das Unternehmen keine Bank ist und auch keine Kundengelder hält, und somit auch keine Systemrelevanz besitzt wie große Banken. Wenn das klar ist, dann ist die Angst vor dem bösen großen Monster nur noch halb so groß. Es bleibt die Angst vor dem „bösen Ungeheuer“, das mit seinen gigantischen Kundengeldern Unternehmen beeinflussen könnte. Aber das tun viele andere Aktionäre ja auch.

Blackrock-Chef Larry Fink
Blackrock-Chef Larry Fink. Foto: Wilson Center CC BY-SA 3.0 – Ausschnitt aus Originalfoto



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3 Kommentare

  1. Puhhhh da habt ihr mich aber beruhigt.

    Für einen kurzen Moment habe ich doch glatt befürchtet, wir würden in einer Kleptokratie leben in der man eine halbe Mrd Steuern hinterziehen kann und dennoch Präsident wird. Sich zudem als Vertreter des kleinen Mannes tarnt und Steuersenkungen durchdrückt bei welchen vor allem das eigene Imperium profitiert.

    Aber zum Glück muss ich mir ja bei einem Vertreter der oberen Mittelschicht (mit 3 Flugzeugen) und Angestellten des größten Vermögenverwalters keine Sorgen machen.

    Aber wir können ja nun fleißig Aktien kaufen, zu einer Zeit in der die Märkte gemessen am Schiller Kgv so hoch bewertet sind wie nur 2x in den letzten 100 Jahren. 1929 und 2000. Ob das Lischen Müller auch weiß, wenn si in ihren Brandbeschleuniger ähmmm ETF investiert?!

  2. Dazu wunderbar passend: „Die Anstalt“ vom 20. November 2018, v.a. „Vorfreude auf Merz“ sowie „Blackrock – Macht oder nicht?“

    https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vorfreude-auf-merz-100.html

    https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-blackrock-macht-oder-nicht-100.html

  3. »Daher hat Blackrock-Chef Larry Fink höchstpersönlich einen Brief für die deutsche Öffentlichkeit verfasst.«

    Wie war das doch gleich mit der Rechtfertigung, nach der keiner gefragt hat?

    (selbst verraten! :-D )

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