Allgemein

Blamage für „hippe“ Fintech-Bank N26: BaFin mit Anordnung aufgrund dramatischer Missstände – so antwortet die Bank

N26 ist eine FinTech-Bank, ausschließlich per App kann man dort Bankgeschäfte machen. Keine Filialen, gar nichts. Für junge Leute ist es heute „fast“ schon ein „Must have“ dort ein Bankkonto zu haben. Aber wie wir jüngst schon berichteten, gab es desaströse Missstände (gar keine telefonische Erreichbarkeit etc). Und diese Missstände scheinen mehr als nur dramatisch zu sein. Die BaFin veröffentlicht aktuell folgende Meldung. Hier im Wortlaut:

N26 Bank GmbH: Anordnung zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung

Die BaFin hat am 20. Mai 2019 gegenüber der N26 Bank GmbH zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung angeordnet, angemessene interne Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen und Allgemeine Sorgfaltspflichten einzuhalten. Die Anordnung ergeht auf Grundlage der § 6 Absatz 8 und § 51 Absatz 2 Satz 1 Geldwäschegesetz (GwG).

Im Einzelnen wird angeordnet, dass die N26 Bank GmbH

Rückstände im EDV-Monitoring abarbeiten muss,
Prozessbeschreibungen und Arbeitsabläufe verschriftlichen muss,
eine vorgegebene Anzahl von Bestandskunden neu zu identifizieren hat.
Diese Maßnahmen müssen jeweils innerhalb einer festgelegten Frist umgesetzt werden.

Des Weiteren hat die N26 Bank GmbH eine angemessene personelle und technisch-organisatorische Ausstattung zur Einhaltung ihrer geldwäscherechtlichen Verpflichtungen sicherzustellen. Die Veröffentlichung erfolgt aufgrund § 57 GwG. Der Bescheid ist seit dem 20. Mai 2019 bestandskräftig.

Unsere Meinung: Was für ein Debakel für N26. Diese „Bank“ hat also offenbar bisher nicht mal alle ihre Kunden ordentlich legitimiert. Sie scheint also nicht genau die Identität ihrer Kunden anhand von Ausweisdokumenten nachweisen zu können. Wichtige Arbeitsabläufe scheinen nicht mal schriftlich zu existieren. Das sind Missstände, wie man sie bei einer Offshore-Briefkastenbank in der Karibik vermuten würde (nichts gegen die Karibik). Aber mitten in Deutschland? Unglaublich. N26 antwortet aktuell auf die öffentlich gemachte BaFin-Anweisung mit folgenden Worten, Zitat auszugsweise:

Wir nehmen diese Anordnung sehr ernst und haben schon im Vorfeld die notwendigen Maßnahmen und Fristen zur Umsetzung eng mit der BaFin abgestimmt. Unabhängig davon hat unser Team zur Bekämpfung von Geldwäsche bereits seit längerer Zeit Maßnahmen zur Verbesserung der Vorbeugung von Finanzkriminalität ergriffen. Deswegen sind wir uns sicher, dass wir alle Vorgaben noch vor der von der BaFin vorgegebenen Frist umsetzen werden.

So arbeiten wir mit Hochdruck sämtliche noch unbearbeitete Fälle von Transaktionen ab, die von unseren Systemen als unregelmäßig oder auffällig identifiziert wurden. Derzeit haben wir bereits rund 90 Prozent dieser ausstehenden Fälle bearbeitet und werden alle noch offenen Fälle bis Ende nächster Woche finalisieren.

Wir werden unsere bereits bestehenden Prozessbeschreibungen und Arbeitsabläufe zur Umsetzung des Geldwäschegesetzes entsprechend der Anforderungen der BaFin verbessern. Zusätzlich werden wir auch weiterhin, wo notwendig, eine erneute Identitätsverifizierung von Kunden durchführen.

Unser wichtigstes Ziel ist es, unseren Kunden immer den bestmöglichen Service zu bieten und dabei alle regulatorischen Vorgaben zu erfüllen. Deswegen vergrößern wir kontinuierlich unsere Personalausstattung. Allein im letzten Jahr haben wir unser Team verdoppelt und werden unser Personal bis Ende des Jahres um weitere 50 Prozent auf über 1500 Mitarbeiter aufstocken. Auch unser Team zur Bekämpfung von Geldwäsche und Finanzkriminalität haben wir massiv ausgebaut. Das Team wird natürlich auch in Zukunft weiter wachsen – dafür sind wir stets auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Zudem schulen wir fortlaufend unsere Mitarbeiter, um den hohen Branchenstandards zu entsprechen und die Qualität unserer Prozesse zur Vorbeugung von Geldwäsche weiter zu verbessern.

N26
Foto: n26



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

4 Kommentare

  1. Trotz aller Missstände setzt dieses Fintech (E-Bank) Maßstäbe in Sachen Digitalisierung und papierlose Kommunikation (intern und extern). Davon können DeuBa, CoBa, Spaßkassen etc. nur träumen. N26 muss jedenfalls nicht zwangsfusioniert oder verstaatlicht werden, was für eine Bank heute ja schon ein Prädikat darstellt ;o)

  2. Interessiert in Deutschland doch eh niemanden. Wir sind die neue Schweiz. Falschgeld und Terrorismusfinanzierung ist Gang und Gebe. Flüchtlinge erhalten automatisch ein Konto, völlig ohne Backupcheck und das Gerücht mit den Soros Kreditkarten scheint auch zu stimmen. Clans kaufen ganze Straßenzüge und mit Bitcoin kann man Millionen transferieren. Bei Western Union Filialen kann man sehen wer da sein Bargeld nach Fernost schickt.

    1. Nahost. Nicht Fernost.

  3. @ Frank , wir sind die neue Schweiz ! De war früher schon nicht besser als die Schweiz, jeder machte was er konnte. De hat den konkursiten Griechen Panzer geliefert, die Finanzierung lief über dei Schweiz.
    Wer war da der Bessere? Im Nachhinein weiss man auch ,dass die Deutsche Bank auch kein Saubermann war.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage