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BofA-Hartnett rät: Aktien verkaufen bei erster Fed-Zinssenkung

BofA-Top-Stratege Michael Hartnett liefert eine klare Begründung, warum Anleger Aktien bei der ersten Fed-Zinssenkung verkaufen sollten.

Bildschirm mit Charts
Foto: DMYTRO~1

Die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell von Mittwoch Abend machten es deutlich: Im September wird die US-Notenbank die Zinsen höchstwahrscheinlich senken. Eigentlich wäre das doch ein guter Grund um Aktien zu kaufen? Oder ganz im Gegenteil, besser Bestände verkaufen? Aktien werden wahrscheinlich fallen, wenn die US-Notenbank ihre erste Zinssenkung vornimmt, weil die Daten eine harte – und nicht eine weiche – Landung der US-Wirtschaft signalisieren, so sagt es aktuell laut Bloomberg Michael Hartnett, der Chefstratege der Bank of America.

In der Geschichte des Beginns der Fed-Lockerung seit 1970 haben sich Zinssenkungen als Reaktion auf einen Abschwung als negativ für Aktien und positiv für Anleihen erwiesen, so schreibt es der BofA-Stratege in einem Vermerk und führte sieben Beispiele an, die dieses Muster belegen. „Ein sehr wichtiger Unterschied im Jahr 2024 ist das extreme Ausmaß, in dem Risikoaktiva den Kürzungen der Fed zuvorgekommen sind“, so Hartnett.

Der Aktienmarkt zeigt bereits Anzeichen von Schwäche, da die Anleger zunehmend davon überzeugt sind, dass die US-Notenbank die Geldpolitik in der zweiten Jahreshälfte rasch lockern muss. Dieser Rückschlag hat die Volatilität bei Aktien angeheizt, wobei der CBOE Volatility Index erst zum zweiten Mal im Jahr 2024 über den Schlüsselwert von 20 gestiegen ist.

Chart zeigt VIX-Index für US-Aktien über den S&P 500-Index

An der Wall Street geben die Aktienkurse nach, und die geldpolitisch sensiblen zweijährigen Anleihen führten eine Rallye bei den Staatsanleihen an, nachdem die Daten am Donnerstag gezeigt hatten, dass die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA ein fast einjähriges Hoch erreicht hatte, und das Verarbeitende Gewerbe schrumpfte (ISM-Daten). Dies ist ein deutlicher Unterschied zum Status quo seit über einem Jahr, als Aktien in der Regel schwache Wirtschaftsdaten als Zeichen dafür begrüßten, dass die Geldpolitik gelockert werden könnte, ohne einen Inflationsanstieg auszulösen. Swap-Händler rechnen nun mit drei Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr.

Die US-Aktien-Futures setzten ihre Abwärtsbewegung heute vorbörslich fort, während Anleihen weiter zulegten, da die Händler ihre Aufmerksamkeit auf den gleich um 14:30 Uhr anstehenden Arbeitsmarktbericht für Juli richten. Die Arbeitslosenquote in den USA wird bei 4,1 % gesehen, dem höchsten Stand seit November 2021, nachdem sie in den letzten drei Monaten jeweils gestiegen ist.

Die steigenden Arbeitslosenzahlen haben die Arbeitslosenquote in die Nähe eines Rezessionsindikators gebracht, der von der ehemaligen Fed-Ökonomin Claudia Sahm entwickelt wurde und in den letzten fünfzig Jahren eine perfekte Erfolgsbilanz aufweist. Michael Hartnett sagt, er beobachte die Daten im Hinblick auf den Wert von 4,3 %, der dieses Signal in der zweiten Jahreshälfte auslösen würde.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. dann wird es schon zu spät sein. aber das will ja big money.

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