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IfW Kiel mit Herbstprognose Bruttoinlandsprodukt soll 2024 schrumpfen statt wachsen – neue Prognose

Das IfW Kiel senkt seine Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt für das Gesamtjahr und auch für 2025. Hier dazu Details und Aussagen.

Deutschland-Flagge und Münzen
Grafik: vitalii_petrushenko-Freepik.com

Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland soll in diesem Jahr insgesamt schrumpfen statt wachsen. Diese neue Einschätzung hat das Wirtschaftsforschungsinstitut IfW Kiel heute veröffentlicht. War man in seiner letzten Sommerprognose von +0,2 % ausgegangen, so sagt man heute in seiner Herbstprognose, dass das BIP in 2024 um 0,1 % schrumpfen wird, nach -0,3 % im letzten Jahr.

IfW Kiel mit Abwärtsrevision für das Bruttoinlandsprodukt

Positive Signale zur Jahresmitte haben sich nicht bekräftigt, weshalb das IfW Kiel seine Erwartungen für dieses und das kommende Jahr deutlich nach unten revidiert. Für 2025 steht beim Bruttoinlandsprodukt nur noch ein Plus von 0,5 Prozent in Aussicht, statt wie bislang erwartet 1,1 Prozent. Die Aussagen des IfW Kiel sind alles andere als hoffnungsfroh.

Grafik zeigt aktuelle Prognosedaten für das Bruttoinlandsprodukt vom IfW Kiel

„Die Aufwärtssignale, die die Frühindikatoren noch im Sommer sendeten, haben sich nicht verfestigt. Zugelegt haben zuletzt vor allem die staatlich stark beeinflussten Dienstleistungsbranchen. Insgesamt stottert die deutsche Wirtschaft in eine blutleere Erholung, auch weil die Wirtschaftspolitik keine verlässlichen Weichenstellungen vorzunehmen vermag“, so das IfW Kiel in seiner Begleitaussage zur Prognose zum Bruttoinlandsprodukt. Weiter schreiben die Wirtschaftsforscher: Für das laufende Jahr belastet insbesondere der schwache private Konsum (+0,4 Prozent) die Aussichten, weil sich die Haushalte trotz steigender Realeinkommen zurückhalten. Hinzu kommt, dass Industrie (-2,7 Prozent) und Bauwirtschaft (-4,3 Prozent) tiefer in die Rezession driften. Investitionen leiden unter hoher wirtschaftspolitischer Unsicherheit, die Ausrüstungsinvestitionen dürften um 7,2 Prozent sinken.

2026: Überdurchschnittlich viele Werktage überzeichnen den BIP-Zuwachs

In den beiden Folgejahren nimmt die deutsche Wirtschaft dank weiter steigender Realeinkommen, einer höheren Nachfrage aus dem Ausland und sinkender Zinsen dann wieder etwas Fahrt auf, so das IfW Kiel. Bis September 2025 dürfte die EZB den Leitzins auf 2,25 Prozent gesenkt haben. Die Erholung verläuft allerdings nur schleppend, auch weil geschrumpfte Produktionskapazitäten nur noch geringe Zuwächse erlauben. Dieser Befund ist infolge eines derzeit beschleunigten Strukturwandels allerdings mit besonderer Unsicherheit behaftet. In einer ersten Schätzung für 2026 geht das IfW Kiel von einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 1,1 Prozent aus, 0,3 Prozentpunkte davon seien allerdings auf die überdurchschnittlich vielen Werktage zurückzuführen.

Morgen will übrigens das ifo-Institut seine neueste Prognose für das Bruttoinlandsprodukt abgeben.



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