Allgemein

Aussagen aus Monatsbericht Bundesbank erwartet Rezession

Die Bundesbank erwartet eine Rezession. Sie soll aber milder als gedacht verlaufen. Hier dazu aktuelle Aussagen aus dem Monatsbericht.

Industrieproduktion

Für das dritte Quartal 2022 hatten viele Beobachter für Deutschland bereits eine Rezession erwartet, aber die Wirtschaft wuchs um 0,5 %. Dann aber sollte im vierten Quartal 2022 die Rezession mit voller Wucht kommen. Aber auch hier blieb ein echtes Debakel aus mit gerade mal -0,2 %. Heute nun hat die Bundesbank ihren Monatsbericht für Februar präsentiert, wo man vor einer Winterrezession warnt. Dies wäre der Fall, wenn nach dem letzten Quartal mit einem kleinen Minus auch im aktuellen ersten Quartal 2023 die Wirtschaftsleistung (BIP) rückläufig ist.

Bundesbank erwartet Rezession – aber weniger schlimm als gedacht wegen entspannten Energiemärkten

Denn per allgemein anerkannter Definition unter Ökonomen ist es nämlich eine Rezession, wenn das BIP zwei Quartale nacheinander schrumpft. Dafür genügen auch schon kleinste Rückgänge. Die deutsche Wirtschaftsleistung war im vierten Quartal 2022 geringer als im Quartal zuvor – dabei beziehen sich auch die Bundesbanker auf die Daten des Statistischen Bundesamts mit -0,2 %. „Die hohe Inflation verringerte die Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher hierzulande, und die mengenmäßigen Umsätze im Einzelhandel gingen erheblich zurück. Daher dürfte der private Verbrauch spürbar gesunken sein“, so die Bundesbank. Hohe Baupreise, die geschmälerte Kaufkraft der privaten Haushalte und gestiegene Finanzierungskosten hätten dazu geführt, dass die Nachfrage nach Bauleistungen sank und sich die Baukonjunktur abschwächte. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung insgesamt fiele damit jedoch milder aus, als es die Fachleute der Bundesbank in ihren Projektionen vom Dezember erwartet hatten. „Die Lage an den Energiemärkten entspannte sich im Laufe des Quartals merklich“, schreiben sie hierzu. „Zudem blieb die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt widerstandsfähiger als gedacht.“

Wesentliche Verbesserung nicht in Sicht

Im ersten Quartal 2023 dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung laut Bundesbank dennoch abermals sinken. Einerseits sei eine Gasmangellage nicht mehr zu erwarten (siehe dazu auch unser heutiger Bericht), und die Strom- und Gaspreisbremsen würden die Energiekosten für private Haushalte und Unternehmen abmildern. Die Anspannung an den Energiemärkten und die Unsicherheit hätten deutlich nachgelassen. Davon dürften vor allem die Unternehmensinvestitionen, aber auch die Industrieproduktion profitieren. Andererseits bleibt die Inflation hoch, und die Industrieproduktion und die Exporte starteten von einem gedrückten Niveau aus in das neue Jahr, so die Bundesbank. „Im weiteren Jahresverlauf könnte es zwar langsam wieder aufwärtsgehen. Eine wesentliche Verbesserung ist aber noch nicht in Sicht“, so die Bundesbanker zur weiteren BIP-Entwicklung. Unter dem Strich dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung ihrer Aussage nach im Jahresdurchschnitt 2023 aus heutiger Perspektive wohl leicht zurückgehen. Die Fachleute gehen aber derzeit davon aus, dass sie sich ein wenig besser als noch in der Dezember-Projektion erwartet schlagen wird.

Jeder Balken steht für ein Quartal der Entwicklung des deutschen BIP:


source: tradingeconomics.com



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage