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Chaos bei der Fed und Euphorie an den Märkten! Videoausblick

Es herrscht Chaos bei der Fed – aber die Märkte stört das nicht, sie sind so euphorisch und überkauft wie seit Jahren nicht mehr in der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen. Die Fed sendet derzeit permanent widersprüchliche Botschaften: Powell sagt, man habe über Zinssenkungen gesprochen. Williams sagt, das habe man nicht wirklich. Fed-Mitglied Daly sagt, dass drei Zinssenkungen nötig sein dürften – aber alle US-Notenbanker wundern sich (seltsamerweise) über die Reaktion der Märkte. Was die US-Notenbank nicht erkennt: sie wird immer getriebener durch die Märkte, die immer mehr Zinssenkungen wollen und die US-Notenbank damit immer stärker unter Druck bringen. Powell hätte diese Situation vermeiden können, wenn er einfach auf die Daten-Abhängigkeit der Fed verwiesen hätte – statt Zinssenkungen ins Spiel zu bringen..

Hinweise aus Video:

1. Fed-Wende: Warum jetzt der letzte Bär zum Bullen bekehrt ist

2. EZB-Banker machen wenig Hoffnung auf baldige Zinssenkungen



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3 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Die Märkte preisen die ersten Zinssenkungen schon für das nächste Frühjahr ein. Zudem gehen sie davon aus, das die Bilanzsumme nur noch unzureichend schrumpft.

    Abzulesen an der amerikanischen Umlaufrendite, die schneller schrumpft, als Powell seine Reden hält.

    Der Grund ist in der riesigen Verschuldung der USA zu suchen.

    Die FED hat die Inflation auch nicht wirklich bekämpft, sondern nur so getan als ob. Die Preise liegen heute vielerorts in den USA 25 Prozent höher als vor Corona.
    Während die amerikanische Umlaufrendite selbst immer unterhalb der Inflationsrate lag. Der kurze Ausflug nach oben vom Sommer ist irrelevant und nur die Ausnahme von der Regel.
    Damit bleibt die negative Realverzinsung erhalten, das ist der größte Treiber für die Märkte.
    Bald schon wird die FED in ihrem gewohnten Modus weitermachen: Zinsen auf Null senken und Geld drucken bis zum Abwinken.
    Das kann die FED von allen am besten…..

    1. Sehe ich auch so. Die Politik in den USA wollen eine höhere Inflation und niedrigere Zinsen in ihrem Land, da die Zinszahlungen für ihre riesigen Schuldenberge im Rahmen bleiben und die Regierung weiter handlungsfähig durch Aufnahme von neuen Schulden und Umschuldungen mit niedrigeren Zinsen bleibt. Außerdem will die USA weiterhin die weltweite Supermacht sein und braucht dafür Geld und Wirtschaftswachstum. Die höhere Inflationsrate hat den Vorteil, dass die Schulden der USA teilweise auch weginflationiert werden. Die FED kann und wird sich dem Druck der Regierung in den USA deshalb beugen müssen, ob sie will oder nicht. Ihre verbalen Äußerungen, dass sie die Inflationsentwicklung weiterhin im Auge hat und ggf. einschreitet, sind nicht mehr als heiße Luft.
      Nichtsdestotrotz wird sie die Anfang 2024 sehr wahrscheinlich wieder machen. Einfach deshalb, um die Kurse an den Aktien- und Anleihenmärkten teilweise wieder herunterzubekommen. Dies vernichtet angelegtes Kapital der Anleger und wirkt wie Zinserhöhungen inflationsmindernd. Im Gegenzug muss die FED die Zinsen nicht weiter erhöhen und kann sie ggf. senken, um die Wirtschaft zu stützen, was dem Staat die Steuereinnahmen und Handlungsfähigkeit sichert.

  2. auch mein eindruck inzwischen ist, dass die notenbankpolitik insb. in den usa schon initial als spiegelfechterei angelegt war nachdem „transatory“ bei der inflation so nicht mehr haltbar war. die zinserhöhungen scheinen nur „opium fürs volk“ zu sein um den eindruck zu erwecken „man tue was“. tatsächlich scheint der zeitpunkt von zinssenkungen dann zu erfolgen, sobald die effekte der erhöhungen tatsächlich in der realwirtschaft bzw. den konzerngewinnen ankommen. das wird möglicherweise sogar erfolgen, falls die inflation wieder ansteigt – zwar politisch eine bombe, aber man spekuliert möglicherweise wohl auf einen gewöhnungseffekt beim schleichenden wohlstandsverlust durch die inflation seit 2 jahren.

    dazu kommt der faktor – wer macht die offiziellen (inflations)zahlen? die chinesen und die amerikaner sind im schön-rechnen wohl wenig auseinander.

    in europa scheint der fakt einer präsidentschaftswahl in amerika die notenbank nicht so vor sich her zu treiben. deren inflationsbekämpfungsabsicht nehme ich inzwischen ernster als die der amis, obwohl ich mir auch dsbzgl. keine naiven vorstellungen mehr mache wer geschützt wird wenn es hart auf hart kommt. erstaunlich ist nur, dass powell als auslöser dieser kakophonie eigentlich eingetragenes mitglied der republikaner ist und er hier auf den ersten blick den steigbügelhalter für biden macht. aber vielleicht ist das auch nur vordergründig so. das timing eines auf- oder abschwungs an den börsen war immer schon der präsidentenmacher in den usa. man darf also gespannt sein wann hier was passiert. sollte es nicht in einem gewissen ausmaß „knallen“, sinken natürlich die chancen der reps.

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