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China verspricht Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft

China verspricht mehr Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft. Ob aktuelle Aussagen ausreichen, um die Märkte zu pushen?

China-Flagge

China hat versprochen die politische Unterstützung zu verstärken und die Staatsausgaben zu beschleunigen, da die Erholung der Wirtschaft unter Druck gerät. Finanzminister Liu Kun und Zheng Shanjie, Vorsitzender der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, machten diese Zusagen laut Bloomberg in Berichten an die Legislative des Landes gestern, wie die offizielle Nachrichtenagentur Xinhua berichtet.

Die Aussagen waren größtenteils eine Wiederholung von Pekings politischer Ausrichtung. Zheng wiederholte, dass die Regierung antizyklische Maßnahmen und politische Reserven aufstocken und die Koordinierung verschiedener Maßnahmen in der zweiten Hälfte dieses Jahres verstärken werde. Die Wachstumsdynamik in China sei nicht stark, die Grundlage für einen nachhaltigen Aufschwung sei nicht solide, und das Umfeld sei „voller Unsicherheiten“, so Zheng in dem Bericht laut Xinhua.

Die Äußerungen erfolgen im Vorfeld einer erwarteten monatlichen Sitzung des Politbüros der Kommunistischen Partei, das sich aus den 24 ranghöchsten Funktionären der Regierungspartei in China zusammensetzt. Das Politbüro legt in der Regel auf seiner August-Sitzung die Termine für wichtige Parteikonferenzen fest. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass die Funktionäre angesichts der zunehmenden Wachstumssorgen auch über eine stärkere politische Unterstützung für die Wirtschaft beraten. Die nächste wichtige Sitzung wird wahrscheinlich die dritte Plenarsitzung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei sein, die alle fünf Jahre stattfindet, und auf der wichtige langfristige Wirtschaftsreformen festgelegt werden.

Anleiheverkäufe

Nachdem die Zentralbank in diesem Jahr bereits zweimal die Zinssätze gesenkt und die Regulierungsbehörden Schritte zur Lockerung der Eigentumsbeschränkungen unternommen haben, verlagert sich der Schwerpunkt auf fiskalische Maßnahmen zur Unterstützung der Erholung der Wirtschaft. Liu sagte, die Behörden würden dafür sorgen, dass die proaktive Finanzpolitik energischer und effektiver werde, und sie würden die Finanzausgaben „angemessen beschleunigen“. Ziel sei es, sicherzustellen, dass die Lokalregierungen das diesjährige Kontingent an neuen Sonderanleihen, die hauptsächlich zur Finanzierung von Infrastrukturinvestitionen verwendet werden, bis Ende September ausschöpfen, und dass die Mittel bis Ende Oktober verwendet werden, sagte er.

Liu sagte, das Ministerium werde die Ausweitung der Branchen prüfen, in die die Spezialanleihen investiert werden können, und die Koordinierung zwischen Steuer- und Geldpolitik verstärken. Wirtschaftswissenschaftler haben ihre Wachstumsprognosen für China nach einer Reihe von Berichten, die auf einen Einbruch der Exporte, schwache Verbraucherausgaben und eine sich verschärfende Immobilienkrise hinweisen, für dieses Jahr näher an das Ziel der Regierung von etwa 5 % herabgesetzt.

FMW-Kommentar: Ob diese aktuellen Aussagen aus China wirklich ausreichen, um die Konjunktur anzukurbeln? Geschweige denn um Märkte zu pushen? Zweifel sind angebracht.

FMW/Bloomberg



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7 Kommentare

  1. In diesem Zusammenhang bleibt die Entwicklung des Ölpreises abzuwarten. Hedgefonds könnten die obige Meldung für Ölpreiswetten nutzen.

  2. Dr. Tomaž Mastnak ist ein in Slowenien allbekannter Soziologe. Aktuelles Zitat: „Die Zerstörung der europäischen Wirtschaft, der Zerfall der europäischen Politik und die Entartung der europäischen Kultur ist kein Kollateralschaden des Krieges gegen Russland, sondern eines der beiden Hauptziele des Krieges.“

    Ja, genau danach sieht es aus, so ist es. Die Zerstörung Europas ist jedoch lediglich Teil einer Gesamtstrategie der globalistischen Elite. Ist deren eigentliches Problem doch nicht Europa als Wettbewerber der USA auf dem Weltmarkt. Sondern der Kollaps des Weltmarkts insgesamt infolge des sich unaufhaltsam abzeichnenden Kollapses der Kapitalmärkte! Das eigentliche Problem der Elite des Großkapitals ist also das Ende der Welt, der Weltuntergang.

    Es gibt kein US-Großkapital als solches. Seit weit mehr als 100 Jahren bereits ist Großkapital supranational aufgestellt. Zwar gibt es einzelne amerikanische, europäische, asiatische, afrikanische oder australische Großkapitalisten, aber nicht solches Großkapital. Es hat dieses so nun allemal supranationale globale Großkapital nur einen wirklichen Feind, und das sind technologischer Innovation geschuldete PRODUKTIVITÄTSZUWÄCHSE in der Produktion und im Transport von Waren. Jene Zuwächse sind in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch hoch geworden. Und werden in der nahen Zukunft weit höher noch ausfallen. Entwicklung der Produktivkraft.

    Produktivitätszuwachs ist Ursache von durch Inflationierung kaschiertem Schwund des Geldes, verursacht globalen Geldschwund, sprich: Es schwindet die inflationsbereinigte globale Gesamtmasse einer Geldsumme, die bei Marx/Engels als Profit(*) firmierte und welche sich ergibt aus der Differenzsumme aus: Summe der global-gesamtmarktlichen Verkaufserlöse aus Produktion und Transport von Waren MINUS der global-gesamtmarktlichen Summe aller für diese Produktionen und Transporte anfallenden Kosten für händische Arbeit und für die von letzterer in unmittelbaren Gebrauch genommenen Maschinen und Materialien. Profit ist also das, was vom ganz großen Geldkuchen übrigbleibt für all die sehr sehr sehr vielen, die nicht im ureigentlichen Sinne Proletariat sind, die also nicht in Lohn und Brot stehen in Fertigung und Transport von Waren für dort händisch geleistete Arbeit. Und die als nun Nichtproletarier aller Art leben von eben Profit, vom Löwenanteil eben dessen, was überhaupt von den global Waren produzierenden und transportierenden Unternehmen erwirtschaftet wird an Geld. Geld, das sich von dort aus verteilt an das Nichtproletariat auf diesem großen Erdenrund. (* = so gut wie niemand von den sich selbst als Marxisten Ausrufenden weiß auch nur ansatzweise, was das eigentlich ist, der Profit. Ist viel mehr als bloß Kapitalrendite oder Unternehmensgewinn.)

    Kurz: Produktivitätszuwachs ruiniert den Profit, jenen Stoff, aus dem die Kapitalmärkte letztlich gemacht sind. Ohne Kapitalmärkte aber können keine Waren produziert werden im Imperium von Lohnarbeit und Kapital. Ja, Menschheitsfamilie ist mehr als schönes romantisches Bild, ist ganz schnöde Tatsache.

    Wie aber nun gedenkt das globale Kapital, dem Kollaps der Kapitalmärkte und so denn auch dem Kollaps der globalen Warenproduktion zu entkommen, dem Weltuntergang? China! China wird zentraler Standort der globalen Warenproduktion einer sich zunehmend entvölkernden, weil linksgrün-globalistisch umgestalteten bzw. ruinierten Welt. Und Belt-and-Road verteilt diese in China produzierten Waren in die große weite Welt hinein und transportiert die dem Standort China fehlenden Rohstoffe aus der großen weiten Welt her nach China hin. Lediglich HighTech-Waren von machtstrategischer Bedeutung werden außerhalb Chinas produziert werden — Rüstung, Space, I+K usw.

    So einfach ist das, so einfach löst das globalistische Kapital das Problem des Weltuntergangs. Wobei anzufügen wäre, daß jene ankommende, fast menschenleere schöne neue Welt von digitalen Sklaven bewohnt ist — denn wisse: Großkapitalisten, die Sklaven haben, brauchen sich um Geld nicht mehr zu sorgen.

    1. @unbetreutes Denken, hört sich gut an . Aber nur fast.

      „denn wisse: Großkapitalisten, die Sklaven haben, brauchen sich um Geld nicht mehr zu sorgen.“

      Ist das so? Deswegen nur fast !

      Tja, wenn das alles so einfach wäre ,ja dann…………..

  3. China möchte die Marktzugänge für ausländische Investoren verbessern.

    1. @Holger Voss: Sie sollten weniger auf das hoeren, was die offiziellen reden, als das was sie tun. Welcher Investor laesst sich wohl auf China angesicht eines extrem negativen Umfeldes ein? Stichwort:
      – Konsumverweigerung
      – Anti-Spionage-Gesetz
      – Denuziationsgesetz
      – Sino-amerikanischer Konflikt
      – eine Regierung, die gefuehrt wird von dem, der den grossen Lockdown zu verantworten hat.
      Das Vertrauen in China ist praktisch bei Null.

  4. „….Wobei anzufügen wäre, daß jene ankommende, fast menschenleere schöne neue Welt von digitalen Sklaven bewohnt ist…“

    Was sich auf FMW alles für Kuriositäten tummeln, ist schon einmalig.
    Wie auf einem Gemälde von Hieronymus Bosch…

    1. @Columbo

      Die Kuriositäten tummeln sich landauf, landab in Deutschland. Auf FMW bzw. allgemein im Internet sind sie vielleicht noch etwas konzentrierter als im echten Leben. Aber auch dort muss man sich inzwischen nur noch verwundert die Augen reiben.

      Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat kürzlich im Auftrag der Uni Hohenheim insgesamt 4024 Menschen mit einem deutschen Pass befragt.
      Jeder Vierte Deutsche ist demnach überzeugt, die Politik werde von „geheimen Mächten“ gesteuert.
      Ein Fünftel der deutschen Bürgerinnen und Bürger glaubt zudem, Massenmedien würden „systematisch belügen“.
      Etwa jeder Sechste (16 Prozent) stimmt auch der Aussage zu, das Land gleiche inzwischen „mehr einer Diktatur als einer Demokratie“.
      „Wenn sich Frust und Unzufriedenheit verfestigen, dann werden Schuldige gesucht und man bastelt sich seine Welt und seine Wahrheiten zusammen. Und dieses Basteln war noch nie so einfach wie heute“, erklärte der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider von der Uni Hohenheim den beobachteten Trend.

      Figuren aus Boschs Bildern laufen also mehr als genug auf unseren Straßen entlang. Und das auch noch mit Aluhut auf der Rübe, auf die Idee kam nicht einmal Hieronymus in seinen schrägsten Kreativphasen 😲
      Obwohl, erahnt hatte er vermutlich bereits etwas in der Richtung. Er lag nur ein paar Jahrhunderte zu früh, was für Untergangspropheten nicht ungewöhnlich ist 😉
      https://bilder.fernsehserien.de/epg/7d1/7d1e38776fd4470b57146f25f9b8196c07c92e01_b-w-900.jpg.webp
      https://ia903106.us.archive.org/16/items/BoschTriptychsOfEarthlyDelights/Bosch%20-%20Triptychs%20of%20Earthly%20Delights~10.jpg

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