Asien

Chinas Wirtschaft läuft immer noch nicht rund China: Schwache Nachfrage für Rohstoffe, sinkende Gewinne

Ähnlich wie 2003 bei SARS

China Rohstoffe Nachfrage

Die Nachfrage für Rohstoffe in China bleibt weiterhin schwach, was sich sowohl in der schwachen Fabrikproduktion als auch im Frachtaufkommen der Eisenbahnen zeigt. Auch die Gewinne chinesischer Industrieunternehmen sind in den ersten beiden Monaten des Jahres geschrumpft, was auf eine schwache globale Nachfrage und hohe Kosten zurückzuführen ist. Der Container-Frachtraten-Index Drewry WCI ist ebenfalls weiter gesunken.

Nachfrage für Rohstoffe in China weiterhin schwach

Die Nachfrage für Rohstoffe bleibt in China weiterhin schwach. Lediglich der Preisindex für Rohmaterialien konnte um 0,42% zulegen. Dies deutet darauf hin, dass die Auftragslage in den Fabriken nach wie vor schwach ist. Die Wachstumsrate der Fabrikproduktion beschleunigte sich im Januar und Februar auf 2,4%, wie Daten zeigten. Der Wert liegt leicht unter der erwarteten Steigerung von 2,6%, die in einer Reuters-Umfrage von Analysten prognostiziert wurde.

Lithium setzt seine Talfahrt fort und notiert diese Woche 7.7% schwächer, als in der Vorwoche.

China und Rohstoffe

Schwache Fabrikproduktion und Frachtaufkommen in China

Die schwache Wachstumsrate der Fabriken zeigt sich auch im Frachtaufkommen der chinesischen Eisenbahnen. Das Transportvolumen lag im Februar 4,0% unter dem vom Januar, was schon von daher überraschend ist, da das Frühlingsfest dieses Jahr im Januar lag.

Der Stahlpreis ist praktisch unverändert (-0,25%). Mit der Veränderung beim Preisindex für Zement, der um 0,90% zulegt, und anderen verwandten Indizes aus der Baubranche zeigt sich, dass die Investitionsprogramme der Regierung noch nicht greifen. Ebenso bleibt die Bauaktivität im Real-Estate-Bereich schwach. Kohle verbilligte sich ebenfalls leicht um 1,42%, da sich die Lager weiter füllen.

Ein eher widersprüchliches Bild zeichnet sich im Strommarkt ab. Die Stromproduktion im Januar/Februar lag um 2,3% unter der von Dezember 2022 und lediglich 0,7% höher als vor einem Jahr. Dagegen legte der Stromverbrauch um 11% im Jahresvergleich zu.

Gewinne chinesischer Industrieunternehmen sinken um fast 23%

Die Gewinne chinesischer Industrieunternehmen sind in den ersten beiden Monaten des Jahres 2023 um fast 23% geschrumpft. Die Ursache dafür liegt in einer schwachen globalen Nachfrage und hohen Kosten, da China immer noch mit den wirtschaftlichen Auswirkungen seiner harten Covid-Politik der letzten Jahre zu kämpfen hat.

Die Statistiken des National Bureau of Statistics zeigen, dass 28 von 41 Industriezweigen während dieses Zeitraums einen Gewinnrückgang verzeichneten, wobei der Computer-, Telekommunikations- und andere elektronische Geräteherstellungssektor den größten Rückgang hinnehmen mußte. Ausländische Unternehmen verzeichneten einen Gewinnrückgang von 35,7%, während die Gewinne von privaten Unternehmen um 19,9% zurückgingen. Die Gewinne der Autoindustrie waren ein wichtiger Faktor für den Rückgang der Gesamtgewinne. Die chinesische Regierung wird aufgefordert, eine Unterstützungspolitik zu entwickeln, um die Unternehmen zu stabilisieren und das Vertrauen der Firmen wiederherzustellen.

Maersk-Chef sieht Parallelen zum SARS-Ausbruch 2003

Vincent Clerc, der CEO der AP Møller-Maersk, sagte im Rahmen des Beijing Development Forum am vergangenen Wochenende, dass einige der Kunden von Maersk Parallelen zum Ausbruch des schweren akuten Atemwegssyndroms (SARS) im Jahr 2003 ziehen. Damals benötigten die Verbraucher in den am stärksten betroffenen Gebieten Zeit, um ihr Vertrauen wiederzugewinnen. Die negative Stimmung habe sich durch die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China noch verstärkt. Die Erholung der chinesischen Wirtschaft fällt somit weniger stark aus als erwartet.

Die Passagierflüge lagen auch in dieser Woche unter denen des Niveaus von 2019 und auch von 2021. Dabei liegen nun die internationalen Flüge um 0,7% höher als vor einem Jahr.

China Flüge

Container-Raten fallen in China um weitere 2,3%

Der Drewry WCI Composite Index ist um 2,3% in dieser Woche gesunken und im Vergleich zur gleichen Woche des Vorjahres um 79% gesunken. Der Index liegt jetzt bei 1.717 US-Dollar pro 40-Fuß-Container, was 83% unter dem Höchststand von 10.377 US-Dollar im September 2021 liegt. Im Vergleich zum 10-Jahres-Durchschnitt von 2.690 US-Dollar ist der Index um 36% gesunken, was auf eine Rückkehr zu normalen Preisen hindeutet. Dennoch ist er immer noch um 21% höher als die durchschnittlichen Preise von 2019 (vor der Pandemie) von 1.420 US-Dollar.

China Drewry



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1 Kommentar

  1. Ministerpräsident Li Qiang/Politisches Präsidium der Kommunistische Partei Chinas stellt aktuell fest, daß die Wirtschaft des G20-Mitglieds Volksrepublik China in Sachen Konsum und Investitionen weiter an Fahrt gewinnt. Die Wirtschaftslage sei im März besser gewesen, als im Januar und Februar. China sei daher in unsicheren Zeiten eine wichtige Stütze für die Weltwirtschaft.

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