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Commerzbank-Quartalszahlen: 3,4 Milliarden Euro gestundete Kredite

Commerzbank Tower im Vordergrund

Die Commerzbank-Quartalszahlen wurden soeben veröffentlicht. Hier die wichtigsten Kennzahlen.

Der Umsatz (Ertrag) liegt bei 2,28 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 2,1).

Das operative Ergebnis liegt bei +205 Millionen Euro (Vorjahresquartal +309). Das Ergebnis vor Steuern liegt bei +211 Millionen Euro (Vorjahresquartal +329).

Risikoergebnis von -469 Mio. Euro (Q2: 2019: -178 Mio. Euro) beinhaltet Belastung von 175 Mio. Euro aus Einzelfall und Corona-Effekte von -131 Mio. Euro

Die harte Kernkapitalquote (ohne Nutzung regulatorischer Übergangsregelungen) liegt bei 13,4 Prozent (Vorjahresquartal 12,9 Prozent).

Die Commerzbank-Aktie notiert vorbörslich mit +1,4 Prozent.

Liest man sich die Aussagen der Commerzbank zu den aktuellen Zahlen so durch, dann wirkt alles doch im Großen und Ganzen in Ordnung, wenn man sich die Coronakrise vor Augen hält? Aber Obacht, lesen Sie noch unten den Absatz mit dem Ausblick der Bank! Aber bei den aktuellen Zahlen, stimmt diese halbwegs gute Lage wirklich? Schließlich hat die BaFin den Banken im März erlaubt, dass sie wegen Corona gestundete Kredite (keine monatliche Ratenzahlung der Kunden mehr) nicht als Kreditausfall abschreiben müssen. Seit Beginn der Krise hat die Commerzbank laut heutigen Angaben mehr als 33.000 Kredite mit einem Volumen von mehr als 3,4 Milliarden Euro gestundet. Diese Sonderregel der BaFin endet am 30. September. Wird sie nicht verlängert, müsste die Commerzbank diese gestundeten Kredite ab Oktober als Kreditausfall abschreiben? Oder geht man davon aus, dass all die Kunden nun wieder anfangen die monatlichen Kreditraten fleißig und redlich zu bedienen? Ein Teil der Kreditkunden wird das sicherlich tun, nur wie groß ist dieser Anteil? Man wird sehen.

Hier der Ausblick der Commerzbank im Wortlaut aus der aktuellen Veröffentlichung:

Unter den Annahmen, dass es zu keinem zweiten Lockdown kommt, sich die wirtschaftlichen Aktivitäten schrittweise wieder erholen und sich die staatlichen Hilfsprogramme als wirksam erweisen, erwartet die Bank in diesem Jahr weitgehend stabile Erträge im Kundengeschäft des Segments Privat- und Unternehmerkunden, während im Firmenkundensegment mit stärkeren Corona-Effekten zu rechnen ist. Die Bank setzt ihr Kostenmanagement fort und strebt eine Kostenbasis inklusive der IT-Investitionen leicht unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2019 an. Beim Risikoergebnis erwartet die Commerzbank Belastungen zwischen 1,3 Milliarden und 1,5 Milliarden Euro. Damit rechnet die Bank unter Berücksichtigung von möglichen Restrukturierungsaufwendungen für dieses Jahr mit einem negativen Konzernergebnis. Das Ziel für die harte Kernkapitalquote liegt weiter bei mindestens 12,5 % und damit im Rahmen der gesenkten regulatorischen Anforderungen.



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