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Commerzbank-Quartalszahlen: Verlust und mauer Ausblick – Aktie fällt

Commerzbank Tower in Frankfurt

Die Commerzbank hat heute ihre ausführlichen Quartalszahlen veröffentlicht. Hier die wichtigsten Kennzahlen.

Der Ertrag (Umsatz) liegt bei 2,03 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 2,17).

Der Gewinn/Verlust (operatives Ergebnis) liegt bei einem Verlust von 328 Millionen Euro (Vorjahresquartal +249 Millionen Euro). Das endgültige Konzernergebnis liegt jetzt bei -2,7 Milliarden Euro (Vorjahresquartal -97 Millionen Euro). Verantwortlich für den hohen Milliardenverlust waren mit 1,58 Milliarden Euro vor allem „Abschreibungen auf den Goodwill und andere immaterielle Vermögenswerte“.

Die harte Kernkapitalquote sinkt im Jahresvergleich von 13,4 auf 13,2 Prozent.

Die Commerzbank-Aktie verliert heute 6 Prozent.

Für 2021 erwartet die Bank „leicht sinkende Erträge“. Das führt wohl aktuell zu den Kursverlusten. Zitat zum Ausblick für 2021:

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Commerzbank damit, dass im Zuge der Restrukturierung und der stärkeren Fokussierung auf einen effizienteren Einsatz von Eigenkapital (RWA-Optimierung) die Erträge leicht sinken. Bei steigenden Investitionen strebt die Bank durch erste Kostenmaßnahmen aus dem Transformationsprozess eine Senkung der Kosten auf rund 6,5 Milliarden Euro an. Die Bank erwartet – abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie – ein Risikoergebnis zwischen minus 0,8 Milliarden und minus 1,2 Milliarden Euro. Für 2021 wird wieder mit einem positiven Operativen Ergebnis gerechnet. Unter Berücksichtigung der geplanten Buchung zusätzlicher Restrukturierungsaufwendungen von rund 0,9 Milliarden Euro erwartet die Commerzbank zum Jahresende eine CET-1-Quote von mehr als 12 %.

Interessant sind die heutigen Aussagen der Commerzbank zur Zukunftsstrategie, also drastischen Sparmaßnahmen. Hier kurze Headline-Aussagen aus der Meldung der Coommerzbank:

– Schließung weiterer 190 Filialen noch im laufenden Jahr geplant
– Mehr als 80 % des Stellenabbaus soll bis Ende 2023 umgesetzt werden
– 2021 positives Operatives Ergebnis geplant, 2024 Operatives Ergebnis von 2,7 Mrd. Euro angestrebt
– Für Geschäftsjahr 2023 Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen geplant
– CEO Manfred Knof: „Wir wollen nachhaltig profitabel werden und unsere Zukunft als eigenständige Kraft im deutschen Bankenmarkt selbst gestalten“

Unsere Meinung: Dass alles so super laufen wird wie heute publiziert, hängt wohl auch davon ab, dass die Coronakrise und möglicherweise anstehende Kreditausfälle relativ überschaubar ausfallen. Hier auszugsweise weitere Detailaussagen der Commerzbank:

Für 2024 strebt die Commerzbank ein Operatives Ergebnis von rund 2,7 Milliarden Euro und eine Eigenkapitalrendite (RoTE) von rund 7 % an. Für das Geschäftsjahr 2023 ist die Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen vorgesehen. In den Jahren 2023 und 2024 besteht bei erfolgreicher Umsetzung des Restrukturierungsprogramms und entsprechender Genehmigung der Europäischen Zentralbank das Potenzial, im Wege von Dividenden oder Aktienrückkäufen insgesamt bis zu 3 Milliarden Euro an die Aktionäre zurückzugeben.

„Wir wollen nachhaltig profitabel werden und unsere Zukunft als eigenständige Kraft im deutschen Bankenmarkt selbst gestalten“, sagte Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank. „Dafür müssen wir die Bank in den kommenden Jahren tiefgreifend restrukturieren. Unsere ,Strategie 2024‘ steht für Kundenorientierung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Profitabilität. Wir werden unseren Plan mit aller Konsequenz umsetzen und dabei keine Zeit verlieren.“

Im Rahmen der „Strategie 2024“ will die Commerzbank die Kosten im Jahr 2024 im Vergleich zu 2020 um insgesamt 1,4 Milliarden Euro beziehungsweise rund 20 % reduzieren. Ein Drittel der geplanten Einsparungen soll bereits im Jahr 2022 umgesetzt sein. Demgegenüber werden weitgehend stabile Erträge erwartet – hinzu kommt weiteres Wachstum der mBank.

Wie angekündigt wird die Commerzbank brutto rund 10.000 Vollzeitstellen abbauen. Dem steht ein Aufbau von rund 2.500 Vollzeitstellen gegenüber, wodurch die Bank unter anderem die Kosten für externe Dienstleister reduzieren wird. Insgesamt beläuft sich der Nettoabbau auf rund 7.500 Stellen. Auf Basis der Regelungsabrede mit dem Gesamtbetriebsrat sollen die notwendigen Rahmenregelungen für den Stellenabbau bereits bis zur Hauptversammlung am 5. Mai 2021 getroffen werden.

Details zu den Quartalszahlen der Commerzbank



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