Der Dax hat zum Wochenauftakt seine Erholung wiederaufgenommen. Die Hoffnung auf eine Lösung im Zollstreit zwischen der Europäischen Union (EU) und China sorgte für Rückenwind. Dabei profitierte der deutsche Leitindex sowohl von steigenden Autowerten als auch von der Rotation in Standardwerte. Ihm gelang es schließlich, die hartnäckige Barriere um 18.250 Punkte zu durchbrechen und die Marke von 18.300 Punkten zu überwinden. Der Test der 50-Tage-Linie bei 18.345 Punkten, die ein wichtiger Indikator für den kurz- bis mittelfristige Trend ist, blieb jedoch erfolglos. Die Durchschnittslinie erwies sich als Widerstand, von dem aus der Dax nach unten abprallte. Zwar beendete er den Handel mit einem Plus von 162 Punkten (0,89%) auf 18.325 Zählern, aber nach Börsenschluss fiel er wieder deutlich zurück.
Die anhaltenden Gewinnmitnahmen bei Tech-Aktien belasten den S&P 500 und Nasdaq, während die Standardwerte-Indizes wie der Dow Jones und Dax von der Umschichtung profitieren. Anleger machten bereits den dritten Tag in Folge Kasse beim Tech-Schwergewicht Nvidia (-6,7%), womit sich der Rückgang auf 16 % summiert hat. Für den Dax gilt nach wie vor: Erst ein Tagesschlusskurs über der SMA50 würde das Chartbild aufhellen. Dementgegen hätte ein Rutsch unter den 100-Tage-Durchschnitt bei 18.010 Punkten wohl weitere Kursverluste zur Folge. Angesichts der korrektiven Erholung dürfte ein Ausbruch nach oben kurzatmig sein. Sowohl der Kursverlauf der vergangenen Tage als auch die Sentiment-Analyse deuten vorerst auf anhaltende Seitwärtsphase hin.
Hierzulande stehen heute keine nennenswerten Konjunkturdaten auf der Agenda. Das Augenmerk richtet sich indessen auf das US-Verbrauchervertrauen des Conference Board (16:00 Uhr). Der Index dürfte mit einem Rückgang auf 100,2 einen nachlassenden Optimismus der Verbraucher in die konjunkturelle Entwicklung zeigen (vorher 102,0).
Dax: Abpraller an 50-Tage-Linie
Long: Der Dax ist im gestrigen Handel an der SMA50 (18.350) nach unten abgeprallt und fiel nachbörslich auf ein Tief bei 18.177 zurück. Vorbörslich sehen wir eine Stabilisierung oberhalb von 18.200 Punkten. Gelingt der Anstieg über 18.253, so kann es wieder in Richtung 18.285 und 18.309 gehen. Hier wäre ein erneuter Rückgang denkbar. Darüber könnte er noch das Gap bei 18.325 anvisieren. Ein nachhaltiger Ausbruch über die Widerstandszone um 18.350/369 ist jedoch unwahrscheinlich.
Short: Unterhalb von 18.230 sind weitere Rücksetzer möglich. Eine erste Anlaufstelle befindet sich bei 18.202. Darunter rückt das nachbörsliche Tief bei 18.177 in den Fokus, an dem auch eine horizontale Unterstützung verläuft. Ein Rutsch unter 18.177 dürfte hingegen weitere Kursverluste bis 18.121 und 18.102 bringen. Unter 18.087 trübt sich die Lage weiter ein, dann sind Abverkäufe bis 18.058 und 18.005 wahrscheinlich. Fällt er unter die 100-Tage-Linie (18.011), steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er auch unter das Juni-Tief (17.951) fällt. Die nächsten Korrektur-Ziele liegen dann bei 17.900 und 17.800.
Dax-Chart von TradingView
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