US-Börsen stützen Dax eingekeilt – Die Gefahr ist noch nicht gebannt

Nach der Erholung zu Wochenbeginn ist es mit dem Dax am Dienstag wieder abwärts gegangen. Schwache Vorgaben aus den USA sowie schlechte Nachrichten von Merck und Airbus drückten den Index zunächst nach unten. Die Aktien der beiden Dax-Schwergewichte gaben um 5,72 % beziehungsweise 9,41 % nach. Zur Schlussglocke lag der deutsche Leitindex schließlich mit 148 Punkten (0,81%) im Minus bei 18.177 Zählern. Zuvor war er noch auf ein Tagestief von 18.075 Punkten gefallen. Doch nach der jüngsten Schwächephase haben Anleger bei Tech-Aktien wieder zugegriffen, allen voran beim KI-Profiteur Nvidia (+6,76%). Das hat die Stimmung an den US-Börsen aufgehellt und damit auch dem Dax geholfen eine Intraday-Wende einzuleiten. Nachbörslich stieg der Index wieder über die Marke von 18.200, sodass er am Mittwoch mit einem Gap-Up in den Handel starten könnte.

Aus technischer Sicht ist der Dax zwischen zwei markanten Trendlinien eingekeilt: Auf der Oberseite bremst die 50-Tage-Linie bei 18.355, während der 100-Tage-Durchschnitt bei 18.020 Zählern nach unten stützt. Innerhalb dieser Zone ist der Index zuletzt Achterbahn gefahren. Ob der deutsche Leitindex nach oben oder unten ausbricht, hängt auch von dem Geschehen an den US-Börsen ab. Dort blicken die Anleger bereits gepspannt auf neue Inflationsdaten am Freitag, von denen neue Impulse für die Aktienmärkte ausgehen könnten.

Konjunkturdaten

Am heutigen Mittwoch stehen nur wenige Konjunkturdaten auf dem Terminplan. Vorbörslich richtet sich das Augenmerk der Dax-Händler auf den GfK-Konsumklimaindex. Zwar erwarten Analysten für den Juli eine leichte Aufhellung auf -19,4 nach -20,9, aber insgesamt bleibt das Konsumklima deutlich im negativen Bereich. Am Nachmittag richtet sich der Blick über den großen Teich, wo um 16:00 Uhr die Verkäufe neuer Häuser sowie um 16:30 Uhr die Rohöllagerbestände veröffentlicht werden. Der Daten-Höhepunkt folgt erst am Freitag, wenn der mit Spannung erwartete PCE-Preisindex erscheint. Der Index gilt als das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß.

Dax hält sich alle Türen offen

Long: Der Dax notiert vorbörlich wieder über 18.200 Punkten. Ein Rücklauf bis zum gestrigen Schlusskurs bei 18.177 wäre noch als bullisch zu werten – tiefer sollte es für das Long-Szenario aber nicht mehr gehen. Die Unterstützung bei 18.171 könnte gar als Sprungbrett dienen. Oberhalb der 18.200-er Marke besteht die Chance auf einen Anstieg bis 18.270 sowie 18.300. Darüber könnte er noch das Gap von Montag bei 18.325 anvisieren. Aber erst ein nachhaltiger Ausbruch über die SMA50 sowie die Widerstandszone um 18.350/369 würde das Bild im Stundenchart aufhellen.

Short: Unterhalb von 18.225 könnte es zu einem Rücklauf bis 18.177/171 kommen. Hier entscheidet sich dann die kurzfristige Richtung. Ein Rutsch darunter dürfte den Dax bis 18.131 bzw. 18.092 bringen. Darunter drohen weitere Abgaben bis 18.020/000. Fällt er per Tagesschluss unter die 100-Tage-Linie (18.021), steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er auch unter das Juni-Tief (17.951) rutscht. Die nächsten Korrektur-Ziele liegen dann bei 17.900 und 17.800.

Dax-Chart von TradingView