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6-fach Boden durchbrochen Dax aktiviert Top-Muster – Folgt jetzt die Trendwende?

Dax aktiviert Top-Muster - Folgt jetzt die Trendwende?

Der Dax hat sich am Freitag mit deutlichen Verlusten aus der Handelswoche verabschiedet. Er schloss satte 266 Punkte (1,72%) tiefer auf 15.209 Zählern und hat somit auf Wochensicht ein Minus von 1,76% eingefahren. Dabei brach er aus seiner jüngsten Seitwärts-Range nach unten aus. Letztlich konnte sich der deutsche Leitindex den Turbulenzen an der Wall Street, die durch hohe Inflationsdaten ausgelöst wurden, nicht mehr entziehen. Am Freitag haben deutlich höher als erwartete US-Preisdaten die Sorgen vor einer strafferen Geldpolitik der Fed verschärft.

Die von der US-Notenbank Fed besonders beachteten PCE-Preisdaten stiegen im Januar zum Vorjahresmonat um 5,4 Prozent, damit lag die Rate deutlich über den Markterwartungen. Die PCE-Kernrate (4,7%) ohne Energie und Lebensmittel überraschte ebenfalls auf der Oberseite. Das brachte das Fass schließlich zum Überlaufen, weshalb Anleger die Reißleine zogen. Der Preisdruck zeigt sich demnach hartnäckiger als erwartet. Nachdem die Anleihemärkte in der jüngsten Vergangenheit die höheren Inflationserwartungen schon eingepreist hatten, folgen nun auch die Aktienmärkte.

Deutscher Aktienindex bestätigt Topbildung

Mit dem Rutsch unter 15.247 Punkte hat der Dax nicht nur den 6-fach Boden durchbrochen, sondern auch eine Topbildung aktiviert. Die kommenden Handelstage sind aus technischer Sicht sehr spannend, denn sie dürften Hinweise darüber geben, wie es kurzfristig weitergeht. Durch den Freitag-Schlusskurs unterhalb der seit fast drei Wochen andauernden Seitwärts-Range hat der Deutsche Aktienindex ein technisches Verkaufssignal ausgelöst.

Noch ist eine kurzfristige Wende möglich, allerdings muss er dafür schleunigst den Bereich um 15.270 Punkte zurückerobern. Sollte dies nicht gelingen, dann drohen weitere Abgaben bis in den Bereich um 14.840 Punkte. Denn es kommt häufig vor, dass die vorherige Handelsspanne – circa 410 Punkte – bei einem Ausbruch aus der Range im gleichen Ausmaß abgearbeitet wird. Viel hängt auch davon ab, ob sich die US-Indizes nach ihren kräftigen Kursverlusten an wichtigen Unterstützungen stabilisieren können.

Konjunkturdaten

Zu Beginn der neuen Handelswoche richtet sich der Fokus zunächst auf Konjunkturdaten aus den USA. Am Montag stehen um 14:30 Uhr zuerst die Auftragseingänge für langlebige Güter auf dem Terminplan, ehe um 16:00 Uhr die schwebenden Hausverkäufe folgen. Einen Tag später erscheinen noch die wichtigen Stimmungsdaten der US-Verbraucher vom Conference Board.

Am Mittwoch stehen gleich mehrere wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda, die für Impulse an den US-Börsen und im Dax sorgen können. Der Fokus liegt neben den Einkaufsmanagerindizes aus China, Deutschland und den USA ebenfalls auf den deutschen Verbraucherpreisen (Vorabschätzung). Analysten erwarten für Februar eine Teuerungsrate von 8,7 %.

Am Donnerstag folgen dann die Inflationsdaten aus der Eurozone. Laut den Analysten-Schätzungen dürfte die Inflationsrate im Euroraum im Februar voraussichtlich von 8,6 auf 8,2 Prozent zurückgehen. Ein entscheidender Faktor für den kurzfristig nachlassenden Preisdruck sind die gefallenen Energiepreise. Ab März spielen schließlich auch die Basiseffekte eine Rolle, die für einen stärkeren Rückgang sorgen könnten. Die von den Notenbanken stärker beachtete Kerninflationsrate dürfte jedoch höher bleiben, da die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise nicht berücksichtigt werden.

Die Berichtssaison setzt sich indessen fort. Aus dem Dax legen neben Pharmakonzern Bayer (Dienstag) ebenfalls der Konsumgüterkonzern Beiersdorf am Mittwoch sowie das Chemie-Unternehmen Merck am Freitag Zahlen vor.

Dax: Die wichtigen Marken für den Handelstag

Der Dax notiert im frühen Handel höher und hat dabei das vorherige Doppeltief bei 15.247 erreicht. Allerdings wartet im Bereich von 14.270/300 eine markante Widerstandszone auf ihn. Um eine Erholung zu starten, muss der Index zunächst den vorherigen 6-fach Boden bei 15.273 zurückerobern. Darüber trifft er bei 15.300 auf die nächste Hürde, an der sich auch der heutige Pivot Punkt befindet. Ein Anstieg über den Pivot eröffnet weiteres Potenzial bis 15.360. Ab hier wird die Luft jedoch wieder dünn und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der Dax wieder in den Rückwärtsgang schaltet. Die nächsten Widerstände folgen bei 15.408 und 15.439.

Scheitert der Index dagegen an der Hürde bei 15.273/300, so könnte er die Abwärtsbewegung wieder aufnehmen. Unterhalb von 15.247 dürfte er zuerst das Gap bei 15.209 schließen, ehe er in Richtung des Freitagstiefs bei 15.162 tendiert. Der Bereich bei 15.150/135 ist jedoch gut unterstützt, sodass der Dax von dort den nächsten Anstiegsversuch starten kann. Darunter trübt sich die Lage weiter ein – die nächsten Ziele liegen dann bei 15.071 (Pivot S1), 15.057 und 14.993.

Dax-Prognose: Ausbruch aus der Range - 15.270-Punkte-Marke im Fokus

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

15.246/247 – ex Doppeltief 10.02. / 22.02.

15.209 – Gap 24.02.

15.162 – Tagestief 24.02.

15.150 – Horizontale

15.135 – 127,2% Ext. (15.658 – 15.247)

15.057 – Horizontale

14.993 – Dreifachtief / 161,8% Ext. (15.658 – 15.247)

14.838 – Abtrag Seitwärts-Range

14.816 – Abrissmarke 2022

14.598 – 61,8% Retracement

Dax Widerstände (WS):

15.270 – ex 6-fach Boden

15.300 – Horizontale / Pivot Punkt

15.360 – mehrfacher WS/US

15.439 – Pivot R1

15.475 – Horizontale

15.530 – Tageshoch 24.02.

15.552 – Tageshoch 23.02.

15.614/606 – Horizontale (D1)

15.634 – Tageshoch 16.02.

15.658 – Jahreshoch 09.02.

15.730 – Horizontale (D1)

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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