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Neue Daten zur Teuerung in der Eurozone am Donnerstag Inflation wird EZB zwingen, Zinsen weiter anzuheben

In den USA steigt die Inflation wieder sehr deutlich - auch in der Eurozone dürfte sich dieser neue Trend zeigen

EZB Zinsen Inflation Februar

In den USA steigt die Inflation wieder sehr deutlich – auch in der Eurozone dürfte sich dieser neue Trend zeigen und damit die EZB zu weiteren Anhebungen der Zinsen zwingen. Darüber berichtet Bloomberg.

EZB: Inflation bleibt hoch, Zinsen steigen weiter

Neue Daten zur Inflation am Donnerstag aus der Eurozone werden deutlich machen, warum die Vertreter der EZB an ihrer restriktiven Gelpolitik mit weiteren Erhöhungen der Zinsen festhalten werden – auch wenn die stärksten Preisanstiege in der Region wohl hinter uns liegen.

Von Bloomberg befragte Ökonomen gehen davon aus, dass die Inflation im Februar zum vierten Mal gesunken ist, nachdem das warme Winterwetter die Erdgaspreise unter Drzck brachte. Die Kerninflationsrate, die Energie und Nahrung ausklammert, wird jedoch wahrscheinlich auf dem Rekordniveau von 5,3% verharren und ähnelt damit dem beunruhigenden Bild in den USA.

Inflation EZB

Kern-Inflation im Euroraum verlangsamt sich nicht

Die am kommendenDonnerstag veröffentlichten Zahlen werden weiterhin deutlich über dem 2 %-Ziel der EZB liegen. Neben den nationalen Daten aus den wichtigsten Volkswirtschaften des Euroraums, die zu Beginn der Woche veröffentlicht werden, bilden sie den Rahmen für die Kommentare der Hälfte der Mitglieder des EZB-Rats – darunter Chefvolkswirt Philip Lane – die in der kommenden Woche sprechen werden.

Während eine weitere Anhebung der Zinsen um einen halben Punkt bei der nächsten Entscheidung der EZB am 16. März so gut wie sicher ist, ist das weitere Vorgehen Gegenstand einer intensiven Debatte.

Die Meinung von Bloomberg Economics

„Ein weiterer, wahrscheinlich energiebedingter Rückgang der Gesamt-Inflation im Euroraum dürfte die Falken der EZB kaum beruhigen. Da der zugrundeliegende Preisdruck nach wie vor hoch ist, könnten sich die Notenbanker gezwungen sehen, die Zinsen bis zum Sommeranfang weiter anzuheben.“

Die Finanzmärkte haben in letzter Zeit ihre Wetten darauf erhöht, um wie viel die Zinsen steigen müssen, nachdem wichtige EZB-Mitglieder sich zurückhaltend geäußert hatten und die Signale für die Wirtschaft des Euroraums positiver waren. Die Analysten der Deutschen Bank gehen nun von einem Höchststand der Zinsenvon 3,75% im Juni aus, was den Wetten der Anleger entspricht.

Der Chef der Bank von Frankreich, Francois Villeroy de Galhau, hat versucht, solchen Erwartungen entgegenzutreten. Sein deutscher Amtskollege Joachim Nagel sagte jedoch am Freitag, er schließe weitere „signifikante“ Zinserhöhungen über den März hinaus nicht aus.

Es ist unwahrscheinlich, dass er sich von der Nachricht über einen Verlust von 2022 für die Bundesbank, die am Mittwoch ihre Finanzergebnisse für das vergangene Jahr veröffentlicht, abschrecken lässt. Die EZB, die in der vergangenen Woche ihre eigenen Zahlen vorgelegt hat, konnte einen ähnlichen Fehlbetrag nur dadurch vermeiden, dass sie 1,6 Milliarden Euro (1,7 Milliarden Dollar) an Risikovorsorge auflöste.

EZB Zinsen Inflation

Die Deutsche Bundesbank hat seit den 1970er Jahren keinen Verlust mehr erlitten 

Andernorts werden die Anleger die US-Stimmungsindikatoren und die weltweiten PMI-Werte für das verarbeitende Gewerbe beobachten. Der Gouverneurskandidat der Bank of Japan muss sich einer weiteren Anhörung stellen, während Ungarn und Sri Lanka zu den wenigen Zentralbanken gehören, bei denen Zinsentscheidungen anstehen.

FMW/Bloomberg



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5 Kommentare

  1. Hat man sich auch schon mal überlegt, ob Zinsen eigentlich ihren Zweck erreichen oder nicht eher das Gegenteil dessen bewirken? Hohe Kreditkosten werden unweigerlich auf die Preise umgelegt, also wird mit Zinsen das Preisniveau mitnichten gesenkt!
    An der Nachfrageseite lässt sich nach zwei Jahren Corona nicht viel dämpfen, denn die aufgeschobenen Investitionen (und damit neue Kredite) fallen eben jetzt einfach an, egal wie hoch die Preise sind!
    Die Zinsen sind ein reines Bankenfinanzierungsprogramm.

    1. gewinnen kann nur der Staat, aber irgendwann werden die da auch nur noch mit Buckel rumlaufen. Da man immer weniger Steuergeld findet und dann wird wieder weiter unten gesucht.

  2. Wenn die Guthaben in einigen Jahren ein gutes Stück weginflationiert sind, und somit auch die Schulden, dann werden auch „normale“ Zinsen wieder tragbar sein. Auch der sinkende Wohlstand wird in Deutschland dazu führen, dass kreditfinazierter Wohlstand erheblich zurückgehen wird. Einmal werden die Banken bei der Kreditvergabe vorsichtiger sein, und die Menschen werden den Euro einige male umdrehen, bevor sie ihn ausgeben werden, und wofür. Einkommen wird bei Normalverdienern wohl nochnichteinmal ausreichen den Lebensunterhalt einschließlich Energie und Mieten zu sichern.
    Zusatzzahlungen für gesetzlich Krankenversicherte als „Versuchsballon“, zeigen wo es hingeht.
    Da wird das neue Elektoauto wohl erst ganz am Ende kommen.
    Und da die Deindustrialisierung in Deutschland eingeleitet ist, und der Wohstandsverlust damit unmittelbar verbunden ist, ist ja alles in dem geplanten Bereich.
    Wenn die Zahlen auf den Tisch kommen, was aus dem Sparvermögen bei Allianz, Riester, Direktversicherung und Co. kaufkraftmäßig geworden ist, dann kommt die richtig kalte Dusche.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Hallo Herr Fugmann! Was wäre den ein „normales“ Zinsniveau wenn die Inflation wieder die 2% erreicht. Man liest immer wieder die EU kann sich die Zinsen defacto nicht mehr leisten, wieso meutern die Südländern nicht jetzt schon? Ist das noch tragbar für diese Länder, man hört kaum Widerstand ausser letzte Woche von Villeroy..

  4. Hallo Amit Lall,
    ich bin zwar nicht „die Südländer“, aber ich wohne seit 23 Jahren in Südspanien.
    Auch hier herrscht der Glaube, dass die EZB es schon retten wird. Und wenn nicht, dann kann der spanische Staat Konkurs anmelden, und macht in den selben Räumen (entschuldet) mit einer neuen Währung weiter. Das Geld der deutschen Sparer ist dann weg, denn die hunderte von Milliarden, die in den Target Salden alleine für Spanien schlummern, lösen sich dann auch in Luft auf.
    Die Bevölkerung selbst erwirtschaftet im Schnitt fasst 10% ihres Einkommens per Schwarzgeld.
    Die niedrigen Sozialrenten sind um 15% erhöht worden, und die normalen Altersrenten um 8,5 %.
    Das ist NETTO, denn Rentner müssen keine Krankenkassenbeiträge bezahlen, und bekommen 14 Renten im Jahr.
    Die Mindestrente beträgt nach 15 Beitragsjahren für einen Verheirateten fasst 14.000 Euro im Jahr.
    Steuerfrei und ohne Abzüge kann der selbe Betrag nocheinmal als anderes Einkommen eingenommen werden. Etwa durch Mieten, private Renten usw.
    Dafür wurden ihm in den 15 Jahren nach heutigem Stand 5,7% Sozialbeiträge zusammen für die KK UND Rente abgezogen.
    Bei niedrigen Verdiensten kommt es daher oft vor, dass die monatliche Rente höher ist, als der monatliche Verdienst vor der Rente.
    Daher warten wir hier mal ab, was so kommt.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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