Allgemein

Dax: Anleger bleiben gelassen trotz Verschnaufpause

Dax Anleger gelassn
Foto: Dax Anleger gelassen

Der Rally im Dax geht die Puste aus. Nach -1,7% in der vorletzten Vorwoche folgte letzte Woche ein weiterer Rückgang um -1,3%. Die erwarteten Zinssenkungen können nicht so schnell durchgezogen werden, wie noch zum Jahresbeginn erhofft. Die Sorge, ob sie vielleicht dann zu spät kommen könnten, um einen eventuellen Abschwung aufzufangen, macht sich breit.

DAX: Die Positionierungen

So war das Anlegersentiment bereits vor einer Woche von Partylaune direkt in einen Kater verwandelt worden. Der Kater hielt auch letzte Woche noch an, der Wert verbleibt mit -0,4% im negativen Bereich. Doch der Kater war erwartet worden, die Selbstzufriedenheit bleibt trotz der zwei schwachen Wochen am Aktienmarkt mit einem Wert von +1,7% überraschend hoch.

Dabei ist die Zukunftserwartung für den DAX mit -3,1% nochmals abgerutscht. Das ist untypisch: Normalerweise sorgen fallende Kurse für eine steigende Zukunftserwartung. Denn, wer zuvor ein niedrigeres DAX-Niveau erwartet hatte, ändert nach einem Kursrückgang seine pessimistische Einschätzung. Investitionsbereitschaft ist nicht vorhanden, der Wert ist auf -1,3% gesunken.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger zeigt, dass Absicherungspositionen bereits wieder aufgelöst werden. Auch diesem Index ist abzulesen, dass sich Anleger auf einen Rückschlag an den Aktienmärkten vorbereitet hatten: Im Februar und März wurden Put-Absicherungen gekauft. Doch diese werden jetzt schon wieder zum Teil aufgelöst.

Das Put/Call-Verhältnis an der Eurex steht bei 1,4% und liegt somit im Schnitt der vergangenen Wochen. An der CBOE hingegen ist das Put/Call-Verhältnis angestiegen und zeigt eine verstärkte Absicherungsneigung der US-Anleger an.

Die Investmentquote der US-Fondsmanager ist weiter auf nur noch 82% zurückgegangen. Die Bulle/Bär-Differenz bei US-Privatanlegern ist ebenfalls rückläufig, aktuell bei 19%. Das Bullenlager ist von 47% auf 43% geschrumpft, während die Bären von 22% auf 24% zulegten. Der technische Angst & Gier Indikator des S&P 500 ist auf 46% gerutscht und hat nach mehreren Wochen warnender Gier-Werte nun wieder neutrale Bereiche erreicht.

Interpretation der Dax-Stimmung

Ich würde die Sentimentdaten als neutral bezeichnen. Die Euphorie der vergangenen Monate ist verschwunden, es gibt Anzeichen für einen Kater. Doch von Angst und Panik sind wir noch weit entfernt, im Gegenteil: die Entwicklung beim DAX war erwartet worden und Anleger hatten sich darauf vorbereitet. Wissend nicken sie über die jüngsten Entwicklungen, ohne jegliche Sorgenfalten auf der Stirn.

Nachdem wir also in den vergangenen Wochen mehrfach zu Gewinnmitnahmen geraten haben, lässt sich in dieser Woche keine deutliche Prognose aus unseren Sentimentdaten ableiten. Mag sein, dass die Pause der Rally mit nunmehr zwei Wochen schon ausreicht, um in der anstehenden Berichtssaison frischen Wind zu geben. Mittelfristig betrachtet würde ich jedoch eher aus den Daten der vergangenen Wochen ableiten, dass die Verschnaufpause von zwei Wochen und insgesamt -3% im DAX noch nicht ausreicht, um die Euphorie der insgesamt sieben Vorwochen abzubauen.

Daher gilt eher, dass es bei „nur“ -3% vielleicht noch nicht zu spät ist, durch Gewinnmitnahmen in einigen gut gelaufenen Positionen die Cashposition zu erhöhen, um im Falle eines weiteren Rücksetzers gerüstet zu sein.

Gold

Der Goldpreis ist auf ein Allzeithoch über 2.400 Dollar pro Unze geklettert. Auch diese Entwicklung konnten wir frühzeitig mit Hilfe unserer Sentimentdaten prognostizieren. Um 15% ist der Goldpreis in den vergangenen sechs Wochen gestiegen. Es ist ein Ausbruch nach oben, der in dieser Intensität auf sich aufmerksam macht. Sicherlich wird dieser Preissprung zwischenzeitlich konsolidiert werden, doch die Richtung des Goldpreises dürfte in den kommenden Monaten weiterhin tendenziell eher gen Norden gehen.

Hinweis: „Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.“



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage