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Ausbruch aus der Seitwärtsrange Dax: Der Knoten ist geplatzt und das Allzeithoch in Reichweite

Dax: Der Knoten ist geplatzt und das Allzeithoch ist in Reichweite

Lange hat es gedauert, doch nun ist der deutsche Leitindex aus seiner seit Wochen andauernden Seitwärts-Spanne ausgebrochen. Der Ausbruch erfolgte aber nicht an einem normalen Handelstag, sondern während des Feiertagshandels – typisch Dax. Immer wieder nutzt der Index Feiertage oder den außerbörslichen Handel, um massive Widerstände per Gap zu überspringen, so auch gestern. Da über der oberen Begrenzung der vorherigen Seitwärts-Range zahlreiche Stopps gelegen haben dürften, kam es zu einem Short-Squeeze, der ihn fast bis zum Allzeithoch befördert hat.

Der impulsive Aufwärtsimpuls hat das Börsenbarometer schließlich bis auf ein neues Jahreshoch bei 16.230 Punkte geführt. Das Allzeithoch bei 16.290 Zählern war kurzzeitig zum Greifen nah. Zum Handelsschluss stand dann ein sattes Plus von 212 Punkten (1,33%) bei 16.163 Zählern auf der Kurstafel. An einem Feiertag sind die Handelsumsätze tendenziell sehr dünn, weshalb es für die Bullen ein leichtes war nach oben auszubrechen. Ob der Ausbruch nachhaltig ist, dürfte sich spätestens am Montag zeigen, wenn die institutionellen Händler zurück sind. Ein Gutes hat der Ausbruch auf jeden Fall, die Lethargie der letzten Wochen dürfte erstmal beendet sein.

Konjunkturdaten

Vorbörslich blicken Dax-Händler auf den Erzeugerpreisindex. Analysten erwarten für den April einen Preisanstieg von 4,0 % im Jahresvergleich (zuvor 6,7 %). Zum Vormonat sollen die Preise hingegen um 0,5 % fallen. Um 10:00 Uhr folgt dann noch der Monatsbericht der EZB. Der Fokus der Marktteilnehmer dürfte allerdings auf der Rede von Fed-Chef Powell am Nachmittag liegen (17:00 Uhr).

Dax: Ausbruch aus der Seitwärts-Range

Mit dem Sprung auf ein neues Jahreshoch von 16.224 hat der deutsche Leitindex weitere Zielmarken auf der Oberseite abgearbeitet. Das nächste große Ziel dürfte das Allzeithoch vom 18. November 2021 bei 16.290 Punkten sein. Der Bereich rund um 16.300 könnte sich jedoch als Widerstand erweisen. Um das Allzeithoch zu erreichen, muss der Dax zuerst das gestrige Tageshoch 16.230 und die Hürde bei 16.262 überwinden. Dann könnte er in Richtung 16.300 und 16.317 ansteigen – hier ist jedoch mit Gegenwind zu rechnen. Erst bei einem Stundenschluss über 16.317 rückt die Marke von 16.400 ins Visier.

Der gestrige Ausbruch hat einen Makel – er erfolgte unter dünnen Umsätzen an einem Feiertag. Die Wahrscheinlichkeit ist daher hoch, dass es nochmal zu einem Rücklauf an das Ausbruchsniveau kommt. Unterhalb von 16.202 könnte der Index zuerst das Gap bei 16.163 schließen, ehe er den heutigen Pivot bei 16.154 testet. Von hier aus könnte er nochmal einen Versuch nach oben starten. Fällt er darunter, so müssen weitere Abgaben bis 16.094 und 16.078 eingeplant werden. Ein Backtest der Ausbruchszone bei 16.011/15.980 wird dann immer wahrscheinlicher. Damit es weiter aufwärts gehen kann, muss der Dax den vorherigen Widerstand als Unterstützung bestätigen. Ansonsten könnte sich der gestrige Ausbruch als Fehlausbruch herausstellen.

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

16.163 – Gap 18.05.

16.154 – Pivot Punkt

16.094 – Zwischentief

16.078 – Pivot S1

16.011 – ex Jahreshoch

15.984/970 – vorher WS-Zone

15.951  – Gap 17.05.

15.917 – Pivot S3

15.862 – Tagestief 16.05.

15.852/850 – Tagestief 12.5.

15.834 – Gap 11.05.

15.756/754 – Tagestief 05.05. / 11.05.

15.734 – Gap 04.05.

15.700 – ex Range-Unterkante

15.675/662 – Tagestief 13.04. / 04.05.

Dax Widerstände (WS):

16.203 – 127,8% Extension (14.810 – 15.906)

16.230 – Tageshoch

16.239 – Pivot R1

16.262 – außerbörsliches Hoch

16.290  – Allzeithoch

16.317 – 127,2 % Fib-Extension

16.400 – Pivot R3

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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4 Kommentare

  1. …ich denke heute könnte man mal einen kleinen Shortversuch wagen…vielleicht so gegen Mittag…

    1. …so…ein paar Gewinne mitgenommen und beim DAX mutig einen Short angelegt…mal schauen ob sich da gegen Abend wieder etwas Normalität einstellt und vielleicht sogar bis in die nächste Woche hinein…

  2. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Zwei Dinge wirken sich positiv für den DAX aus, zum Ersten besteht er heute zum größten Teil aus Dividenden ( angesammelt in gut 35 Jahren) und zum Zweiten und Entscheidendem , hat man jetzt die 10 stärksten Werte aus dem MDax endlich nach oben geholt, weil man die ständige Outperformance des kleinen Bruders MDax gegenüber dem Dax satt hatte.

    Dazu muss man wissen, das bis zum Jahre 2000 der umgekehrte Fall vorlag. Da war der deutsche Leitindex immer der mit Abstand Bessere von beiden.

    Fazit; In gut 23 Jahren hat sich der DAX, als Performance Index, endlich mal verdoppelt. Zeit wurde es ja. Übrigens, die Verdoppelung wurde seinerzeit schon für spätestens 2002 erwartet, na so kann’s manchmal gehen…
    Aber damals druckten die Notenbanken auch noch nicht wie verrückt Geld, es gab noch keine große Inflation und die Staatsverschuldung ( siehe USA) war im Jahre 2000 auch noch unter Kontrolle.
    Der reine Kursindex DAX hat sich so gut wie gar nicht bewegt, obwohl dort jetzt 10 Werte mehr rumschwirren und die Firmen ,seit 2000, über 50 Milliarden Euro in Aktienrückkäufe gesteckt haben, von den Dividenden ganz zu schweigen.
    Aber im Jahre 2000 war auch noch Euphorie im Markt, heute haben Weltuntergangs- Szenarien eines Dirk Müller, Max Otte oder Markus Krall Hochkonjunktur.
    Ich bin seit Anfang Januar 1991 aktiv an der Börse dabei. Eher ging nicht oder schlecht, da es uns, ehemaligen DDR Bürgern verboten war an der Börse zu spekulieren, die Bonzen hätten es angeblich über Strohmänner doch gemacht, hat dann die Wende aufgedeckt. Schalk usw….Außerdem hatte der normale DDR Bürger sowieso kaum Westgeld, außer von der Verwandtschaft, aber das wurde von uns im Intershop verballert.
    Die Älteren unter uns werden sich vielleicht erinnern…

    Damals im Jahre 91 stand der erste Irak Krieg zur Befreiung Kuwaits vor der Tür und von den ständigen Meckerern wurde schon das Ende des Abendlandes ausgerufen, von wegen die Republikanischen Garden wären unschlagbar und überhaupt würde die USA ein zweites Vietnam erleben. Na ja Ihr kennt den Quatsch ja….
    Die massiven Kursrückgänge im Vorfeld des Krieges waren mein perfekter Einstieg in die Börse…
    Deshalb kann mich heute nichts mehr erschüttern, habe alles mitgemacht, Russlandkrise, Asienkrise, LTCM Hedgefonds Pleite usw und so fort…
    Investieren nicht spekulieren lautet mein Motto, einmal jährlich mindestens wird das Portfolio überprüft und Underperformer werden systematisch aussortiert.
    Outperformer zugekauft, obwohl ich hauptsächlich nur passiv über Fonds im Markt bin. Da gibt es bei den guten Fondsgessellschacten wie der DWS oder Deka kaum Ausreißer nach unten oder oben.
    Den perfekten Einstieg gibt es nie, Krieg ist meistens einer, weil dann die Kurse so schön unten sind, Krieg oder Krise oder Rezession.
    Auf den Crash zu warten hat meiner Meinung nach nicht viel Sinn, man weiß ja nicht, wann er kommt, eher sukzessive monatlich investieren, steuerlich gefördert über Fonds und den Rest erkedigt der Cost Average Effekt für Euch.
    Bei richtigen Crashs kann ja dann das Sparbuch aufgelöst werden, wenn die Kurse so schön unten sind, Zinsen sind heutzutage eh Mangelware.
    Ausblick für den Dax: In 23 Jahren und knapp zweieinhalb Monaten hat sich der DAX endlich mal verdoppelt.
    Geht es in dem Tempo weiter stünde die nächste Verdoppelung erst für Ende 2046 an !
    Aber man sollte an der Börse nie Vergangenes auf Zukünftiges gleichsetzen. Vielleicht bricht ja wieder die große Börsen- Euphorie aus, wie zur Jahrtausendwende…na wir werden es sehen…

    1. „Vielleicht bricht ja wieder die große Börsen- Euphorie aus, wie zur Jahrtausendwende…na wir werden es sehen“…wenn die Bild Zeitung am Wochenende groß titelt, dass der DAX ein neues Allzeithoch erreicht hat, dann bestimmt…

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