Der Dax hat am Donnerstag seine jüngste Rally fortgesetzt und ist dabei auf den höchsten Stand seit vier Wochen geklettert. Von seinem Tageshoch bei 15.364 Zählern fiel der Index zwar etwas zurück, dennoch stand ein Plus von 123 Punkten (0,81%) bei 15.352 Zählern zu Buche. Für Rückenwind sorgte neben charttechnischen Aspekten ebenfalls die gute Saisonalität. Pünktlich zum Monatsbeginn hat der Dax die Kurve gekriegt und ist stark in die saisonal beste Zeit gestartet. Vor allem der November und Dezember sorgen häufig für kräftige Kursanstiege – auch bekannt als Jahresendrally. Der Fed-Chef hat der laufenden Rally am Donnerstagabend aber einen Dämpfer verpasst.
Im gestrigen Handel bestätigte der deutsche Leitindex seinen Ausbruch über den Widerstand bei 15.200 Punkten. Zudem hat er sein Verlaufshoch bei 15.269 Punkten nachhaltig überwunden und somit seinen kurzfristigen Abwärtstrend negiert. Solange das Börsenbarometer nun über 15.068 Punkte handelt, wäre Luft nach oben bis in die Zone von 15.450 bis 15.550 Zähler. Bei einem Tagesschlusskurs über der 200-Tage-Linie bei 15.370 Punkten könnte der Dax sogar bis zur SMA200 bei 15.642 Punkten ansteigen. Kurzfristig ist aber wieder Vorsicht geboten. Denn mit dem Erreichen des Widerstands bei 15.362/372 Punkten, könnte zunächst eine Konsolidierung einsetzen.
Unterstützend wirkte sich zuletzt auch die Stärke der US-Börsen aus, wo der S&P 500 (8 Tage) und Nasdaq 100 (9 Tage) die längsten Gewinnserien seit zwei Jahren hinlegten. Doch der Fed-Vorsitzende Powell, der die Gewinnstrecke angetrieben hatte, hat sie gestern auch wieder beendet. Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen, die die Kurse im Zuge der jüngsten Fed-Sitzung beflügelt hatten, scheint etwas verfrüht zu sein. Einige Fed-Mitglieder wie auch Powell machten klar, dass eine Lockerung der Geldpolitik noch kein Thema sei.
Konjunkturdaten
Zum Wochenabschluss stehen in den USA noch die Konsumentenerwartungen und das Verbrauchervertrauen der Uni-Michigan auf der Agenda (16:00 Uhr). Hierzulande bleibt es konjunkturseitig ruhig, einzig die Unternehmenszahlen der Dax-Werte Vonovia und BMW könnten für leichte Impulse sorgen.
Dax: Fokus wieder auf 15.200-er Marke
Long: Der Dax notiert am Freitagmorgen deutlich tiefer und dürfte folglich mit einem Abwärts-Gap (15.352) starten. In der Nacht fiel der Index bis auf 15.229 zurück, womit die markante Zone um 15.200 wieder in den Fokus rückt. Hält sich der Dax darüber, könnte es wieder aufwärts gehen. Ein erster Anlaufpunkt liegt bei 15.275/286. Hier könnte der Index aber schon wieder Schwäche zeigen und nach unten abprallen. Überwindet er jedoch die Hürde, sind Anstiege bis 15.310, 15.335 sowie zum Gap bei 15.352 möglich. Im Bereich der Trendlinie (15.343), an der es gestern zum Abpraller kam, könnte es erneut schwierig werden. Damit es weiter gen Norden geht, muss das Börsenbarometer die 200-Tage-Linie bei 15.370 überwinden.
Short: Der Dax ist gestern zwar aus seiner vorherigen Handelsspanne von 15.070 bis 15.270 ausgebrochen, doch der Ausbruch könnte sich als Fehlausbruch herausstellen. Unterhalb von 15.275/286 könnte sich der nachbörsliche Rücksetzer ausweiten. Im Fokus steht dann wieder die Zone um 15.200. Fällt er unter 15.200/185 sind zusätzliche Kursverluste bis 15.159 wahrscheinlich. Auch ein Rutsch bis an die EMA200 bei 15.100 ist nicht auszuschließen.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
15.229 – Nachttief
15.213 – Tagestief 09.11.
15.200 – vorher WS
15.159 – Zwischentief / Pivot S2
15.086 – Tagestief 08.11.
15.068 – Tagestief 07.11.
15.052 – Horizontale
15.000 – Psycho-Marke
14.949 – Horizontale
14.923 – Gap 01.11.
Dax Widerstände (WS):
15.276 – Horizontale
15.310 – Pivot Punkt
15.335 – Horizontale
15.343 – Trendkanal
15.352 – Gap 09.11.
15.364 – Tageshoch 09.11.
15.372 – EMA200 (D1)
15.407 – Pivot R1
15.453 – 127,2% Ext. (14.588 – 15.269)
15.475 – Horizontale
15.642 – SMA200 (D1)
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