Der Dax konnte am Montag seine jüngste Verlustserie ausbremsen, nachdem ein schwacher Börsenstart zunächst tiefere Kurse gebracht hatte. An der wichtigen Unterstützung bei 12.150/130 Punkten gelang dem Leitindex jedoch eine Wende. Den Handelstag beendete er schließlich unverändert bei 12.273 Zählern. Allerdings hat die Schwankungsintensität zugenommen, das zeigt, wie nervös die Anleger derzeit sind. Die Volatiltät auf den Dax (VDAX) notiert wieder über 30, die Ausschläge nach unten und oben nehmen also zu. Angesichts zu vieler offener Fragen in Bezug auf die Inflation und Rezession sowie der anstehenden Berichtssaison scheiterte bislang jeder Erholungsversuch. Zudem schweben die Zinssorgen wie ein Damoklesschwert über den Aktienmärkten und dürften das Geschehen in den nächsten Tagen bestimmen.
Dabei stehen besonders die US-Inflationsdaten am Donnerstag im Fokus. Diese dürften weitere Hinweise liefern, wie aggressiv die US-Notenbank ihren Zinskurs fortsetzt. Analysten gehen von einem leichten Rückgang von 8,3 auf 8,1 Prozent aus. Die Kernrate ohne Energie- und Lebensmittelpreise könnte allerdings von zuvor 6,3 auf 6,5 Prozent ansteigen. Angesichts der massiven Zinssorgen in den USA fehlt es dem Dax derzeit an Unterstützung von der Wall Street. Die US-Anleger werden vor der Veröffentlichung der Inflationsdaten zurückhaltend agieren, weshalb die US-Börsen nicht vom Fleck kommen.
News und Konjunkturdaten
Konjunkturdaten stehen heute zwar nicht auf der Agenda, es melden sich allerdings zahlreiche EZB- und Fed-Mitglieder zu Wort, deren Aussagen sich auf den Dax und die US-Indizes auswirken könnten. Um 14:45 Uhr ergreift zuerst der Chefvolkswirt der EZB Philip Lane das Wort, bevor eine Viertelstunde später Andrea Enria, Mitglied des Aufsichtsrats, spricht. Anschließend äußern sich Fed-Mitglieder Patrick Harker (17:30 Uhr), Chef der Philadelphia Fed, und Loretta Mester (18:00 Uhr), Vize Präsidentin der Federal Reserve, zur aktuellen US-amerikanischen Geldpolitik.
Dax: Wo heute die wichtigen Marken für den Handelstag liegen
Der Dax notiert vorbörslich tiefer und hinterlässt damit eine Kurslücke bei 12.273. Hält die Unterstützung im Bereich von 12.160 bis 12.130 erneut, dann könnte es wieder zu einem Erholungsversuch kommen. Steigt der Leitindex über 12.251 könnte er zuerst das Gap zu machen. Anschließend rücken die Marken bei 12.305 und 12.343 ins Visier. Hier könnte der Dax schon wieder zurückfallen. Oberhalb von 12.343 eröffnet sich Raum bis 12.395, 12.410 und 12.422. Ein Ausbruch über dem gestrigen TH bei 12.410 erhöht die Chance auf eine Fortsetzung der Erholung bis 12.500/536.
Kritisch wird es wieder, wenn der Dax das gestrige TT bei 12.174 unterschreitet und die Unterstützungszone bei 12.150/130 durchbricht. Dann droht ein Rücksetzer bis 12.049/36 oder sogar bis 12.000 und 11.970. Später könnte ein Test des Jahrestiefs bei 11.862 anstehen.
Dax Unterstützungen (US)
12.174 – Tagestief 10.10.
12.161 – Pivot S1
12.150 – 61,8 % Retr. (11.808-12.701)
12.135 – Horizontale
12.049 – Pivot S2
12.000 – psychologische Marke
11.918 – Zwischentiefs
11.893 – Tagestief 03.10.
11.862/867 – Doppeltief 28.09. / 29.09.
11.745 – 161,8 % Extension
11.450 – Tief 30.10.20
Dax Widerstände (WS):
12.273 – Gap 10.10.
12.286 – Pivot Punkt
12.305 – EMA50
12.343 – Zwischenhoch
12.396 – Horizontale / Pivot R1
12.410 – Tageshoch 10.10.
12.497 – Tageshoch 07.10.
12.643 – Tageshoch 06.10.
12.661 – Tageshoch 05.10.
12.673/670 – Rest-Gap 04.10. / Tageshoch 04.10.
12.700/709 – Horizontale
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