Nach dem jüngsten Rekordlauf stellt sich in der neuen Handelswoche erneut die Frage, ob die Dax-Rally weitergehen kann. Neben den US-Börsen, die zuletzt Anzeichen von Schwäche zeigten, dürfte besonders der Fed-Zinsentscheid Einfluss auf die kurzfristige Entwicklung an den Aktienmärkten haben. Die Geldpolitik bleibt ein Risikofaktor, denn es herrscht immer noch Unsicherheit darüber, wann die Fed und EZB mit der Lockerung beginnen und in welchem Tempo die Zinssenkungen vollzogen werden.
Die Anleger sind zwar weiterhin zuversichtlich, dass es im Juni losgeht. Doch die jüngsten Inflationszahlen schüren auch die Sorge, dass vor allem die Fed die Zinsen später und langsamer senken wird als vom Markt erwartet. An den US-Börsen ging es zum Ende der Woche kräftig abwärts, dies könnte nun auch dem Dax drohen, wenn die Schwäche an der Wall Street anhält. Nach einem Rücksetzer am Freitag schloss das deutsche Börsenbarometer leicht im Minus bei 17.936 Zählern. Unter dem Strich stand auf Wochensicht ein Plus von 0,7 % zu Buche.
Aus technischer Sicht nehmen die Warnsignale zu. So ist der deutsche Leitindex sowohl auf Tages- als auch auf Wochenbasis überkauft, wie der RSI-Indikator zeigt. Auch das Aufwärts-Momentum hat zuletzt nachgelassen – bärische Divergenzen haben sich ausgebildet. Zudem hat der Dax mit dem Erreichen von 18.000 Punkten eine psychologische Marke und das nächste charttechnische Etappenziel abgearbeitet. Eine Konsolidierung auf hohem Niveau wäre also keine Überraschung. Dafür spricht auch die Tatsache, dass es in der Woche nach einem großen Verfallstag des Öfteren zu Rücksetzern gekommen ist. Der Bereich um 18.000/040 Punkte steht besonders im Fokus, denn erst ein Ausbruch darüber würde zusätzliches Aufwärtspotenzial bis 18.300 Punkte eröffnen. Scheitert der Dax dagegen erneut an der Hürde, könnten letztlich Gewinnmitnahmen einsetzen.
Konjunkturdaten
Zum Wochenauftakt richtet sich der Blick zunächst nach China, wo am Morgen die Daten zur Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze erschienen sind. Die industrielle Produktion legte mit 7,0% stärker als erwartet zu (Prognose 5,3%), während die Einzelhandelsumsätze mit +5,5% leicht unter der Erwartung blieben (Prognose 5,6 %). Um 11:00 Uhr folgen dann die endgültigen Verbraucherpreise der Eurozone für Februar.
Am Dienstag liegt das Augenmerk der Dax-Händler auf dem ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen, der als einer der wichtigsten Frühindikatoren gilt. Analysten erwarten einen leichten Anstieg des Index im März auf 20,5 nach 19,9 im Februar. Das Highlight der Woche steht am Mittwoch auf der Agenda, wenn die Fed ihren Zinsentscheid verkündet und Powell seine Pressekonferenz hält. Zudem dürften die Marktteilnehmer gespannt auf die neuen Projektionen der Fed schauen. Die Zinsprognosen werden zeigen, ob die US-Notenbank weiterhin an drei Zinssenkungen in diesem Jahr festhält. Am Donnerstag liegt der Fokus dann auf der Vorabschätzung der Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland, der Eurozone und den USA. Zum Wochenabschluss wird hierzulande schließlich noch der ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht.
Dax: 18.000-Punkte-Marke bleibt im Fokus
Long: Der Dax notiert am Montagmorgen höher und kann mit einem Aufwärts-Gap (17.936) bis an die 18.000er Marke springen. Im Bereich von 18.015/040 wartet dann schon der erste Widerstand auf ihn. Ein kurzer Spike darüber bis 18.053 ist möglich, aber dürfte nicht nachhaltig sein. Sollte sich der Dax allerdings oberhalb von 18.000 etablieren, steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen nachhaltigen Ausbruch über 18.039. Dann rücken die nächsten Anlaufpunkte bei 18.078 und 18.120 ins Visier – mehr sollte heute nicht drin sein.
Short: Es ist auf 18.015/18.040 zu achten. Sollte der Dax dort erneut Schwäche zeigen, kann es wieder abwärts gehen. Ein erster Rücklaufbereich liegt bei 17.956. Darunter könnte der Abwärtsdruck zunehmen und den Index in Richtung 17.906/899 bringen. An dieser Stelle besteht dann die Chance auf eine Gegenbewegung. Unterhalb von 17.892 sind weitere Abgaben bis 17.850 sowie 17.817 wahrscheinlich. Sollte die Konsolidierung ins Rollen kommen, wären im Verlauf der Woche auch Rücksetzer bis 17.620 möglich.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
17.936 – Gap 15.03.
17.926 – Tagestief 15.03.
17.899 – Tagestief 14.03.
17.860 – US-Zone
17.817/808 – vorher WS
17.746 – Tagestief 12.03.
17.703 – Horizontale
17.662 – Tagestief 11.03.
17.619/620 – Doppeltief 08.03. / 29.02.
17.556 – Konsolidierungszone
17.442 – Horizontale
Dax Widerstände (WS):
18.000 – Psycho Marke
18.033 – 127,2 % Ext. (17.018 – 17.817)
18.038/039 – Tageshoch 15.03. / neues Rekordhoch 14.03.
18.078 – Pivot R2
18.119 – Pivot R3
18.310 – 161,8 % Ext. (17.018 – 17.817)
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