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Geht die Rally weiter? Dax-Stimmung: Zuversicht steigt mit steigenden Kursen

Allzeithoch und gute Stimmung

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Wie geht es beim DAX in der neuen Woche weiter – kommt das nächste Allzeithoch?

DAX: Allzeithoch und gute Stimmung

Das Schlimmste scheint bei unseren Autobauern inzwischen eingepreist zu sein. Zwar bleiben die Absatzzahlen hinter den Erwartungen zurück, doch die Kurse der Autobauer steigen dennoch: Mercedes diese Woche um 1%, Daimler Truck um 4%, VW um 2% und Zulieferer Continental um 9%. Auch in China stehen die Autos auf Halde, die Absatzschwäche deutscher Autobauer liegt also nicht an mangelhafter Wettbewerbsfähigkeit, sondern an der allgemeinen Nachfrageschwäche. Das reicht schon für steigende Kurse.

Versicherungen profitieren von hohen Versicherungsprämien, die nach der Inflation nun zu nachhaltig höheren Einnahmen führen. Außerdem bleibt der Schaden durch die Hurrikan-Saison in den USA überschaubar. So stiegen die Hannover Rück um 4%, Münchener Rück um 4%, die Allianz um 2%.

Insgesamt stieg der DAX in der abgelaufenen Woche um 1,9% an. Die Laune der Anleger verbesserte sich folglich auf 2,5% (Vorwoche neutral mit 0,4%).

Auch das Selbstvertrauen kehrt zurück mit einem Wert von +1,4% nach 0,0% in der Vorwoche. Die Zukunftserwartung steigt weiter auf 3,3% an (Vorwoche 3,0%), obwohl der DAX anstieg. Häufig geht der Optimismus mit steigenden Kursen zurück, nicht so diese Woche. Es hat den Anschein, dass die gute Entwicklung an den Aktienmärkten die Zuversicht der Anleger schürt. Dabei gab es kaum Meldungen, die fundamentale Gründe für eine Verbesserung der Zukunftsaussichten lieferten.

Die Investitionsbereitschaft ist ebenfalls angestiegen, nach 0,7% in der Vorwoche auf nunmehr 1,9%.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger zeigt ein rückläufiges Absicherungsbedürfnis. Nachdem in den Vorwochen starke Absicherungen gegen fallende Kurse eingegangen wurden, scheint dieses Bedürfnis inzwischen befriedigt. Privatanleger fühlen sich ausreichend abgesichert gegen eventuell fallende Kurse.

Das DAX-Put/Call-Verhältnis an der Eurex steigt weiter auf 1,94%. Wenngleich institutionelle Anleger derzeit mehr Put-Absicherungen nachfragen als irgendwann sonst in den vergangenen 6 Monaten, so ist das absolute Niveau der Put-Nachfrage historisch betrachtet dennoch immer noch gering. Ich würde sagen, die Call-Spekulationen der vergangenen Monate, die optimistischen Positionierungen, werden derzeit zurückgefahren.

Anders sieht es in den USA aus, wo das Put/Call-Verhältnis an der CBOE mit einem Wert von 0,49 den niedrigsten Stand der vergangenen Monate anzeigt: Der Absicherungsbedarf gegen fallende Kurse ist in den USA groß.

Dabei klettert die Investitionsquote der US-Fondsanleger auf 90%, was jedoch historisch betrachtet einer durchschnittlichen Investitionsquote entspricht. Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger liegt bei 28-Prozent-Punkten. Das Bullenlager bleibt mit 49% weiterhin dominant, während das Bärenlager nach der Rally dieser Woche auf nur noch 20% schrumpfte.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 notiert mit 73% knapp vor extremer Gier (ab 75%).

Interpretation der DAX-Stimmung

Der DAX ist angestiegen, entsprechend ist auch die Laune der Anleger besser geworden. Überraschend ist, dass trotz höherem Kursniveau der Zukunftsoptimismus weiter angestiegen ist. Dies geht einher mit einer gestiegenen Investitionsbereitschaft und, wie ich unseren animusX-Daten entnehme, ebenfalls mit einer steigenden Kaufabsicht.

Nur viermal gab es in der Vergangenheit eine vergleichbare Stimmungslage. In den folgenden sechs Monaten stieg der DAX um durchschnittlich 8,4% an. Das ist immerhin doppelt so gut wie in durchschnittlichen 6-Monats-Zeiträumen. Allerdings ist die Streuung der Ergebnisse sehr breit: Zweimal gab es deutliche Kurssteigerungen im DAX, zweimal jedoch auch Verluste.

Wir können daraus ableiten, dass eine Rally bis in den März hinein durchaus möglich ist. Ich würde mich entsprechend positionieren, jedoch mit einem Quäntchen Vorsicht. Haus und Hof würde ich nicht darauf wetten, denn immerhin liegt die Fehlerquote bei 50%.

Abgesehen von unserer Statistik spricht fundamental vieles für steigende Kurse beim DAX. Nicht zuletzt der Zinssenkungszyklus, aber auch die großen globalen Verwerfungen. Häufig reicht es in solchen Situationen schon aus, wenn’s nicht mehr noch schlimmer wird, um an den Aktienmärkten für Zuversicht und steigende Kurse zu sorgen.

Bitcoin

Die Zukunftserwartung für den Bitcoin notiert auf hohem Niveau. Nur fünfmal in unserer noch kurzen Historie zum Bitcoin war die Zukunftserwartung höher. Es folgte in den folgenden sechs Monaten ein Preisanstieg um durchschnittlich 8%. Allerdings gilt auch hier: Zweimal standen die Kurse niedriger, einmal betrug der Kursanstieg nahezu 80%, was die Statistik wenig aussagekräftig erscheinen lässt.

Hinweis: Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.



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1 Kommentar

  1. Moin, moin,

    Erfolg macht erfolgreich. Wer will schon daneben stehen, wenn an der Börse das Geld verteilt wird? Solange sich jemand findet, der noch mehr bezahlt läuft die Party weiter. Oder einfacher nach Dr. Jens Ehrhardt, wo Geld ist, da steigen die Kurse. Geld sucht Anlage.

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