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Wochenausblick Dax trotzt allen Widrigkeiten – Aber reicht es wirklich für mehr?

Dax trotzt allen Widrigkeiten - Aber reicht es wirklich für mehr?

Die Rückkehr des Zinsgespensts hat die Aktienmärkte zum Ende der Vorwoche ausgebremst. Während sich der Dax weiterhin auf hohem Niveau behauptet, legten die US-Börsen den Rückwärtsgang ein. Angesichts höher als erwartet ausgefallenen Inflationszahlen und robusten Konjunkturdaten in den USA nahmen die Zinserwartungen wieder zu, da die Marktteilnehmer davon ausgehen, dass die Fed nun doch länger die Zinsen hochhalten dürfte. In dieser Woche stehen wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda sowie weitere Geschäftszahlen einiger Dax-Konzerne, die das Geschehen am deutschen Aktienmarkt beeinflussen könnten.

Die gesamte Vorwoche zeichnete sich durch eine volatile Schaukelbörse aus. Anleger sind derzeit zwischen Konjunkturhoffnungen und Zinserhöhungsängsten gefangen. Einerseits präsentiert sich die Wirtschaft widerstandsfähiger als gedacht. Andererseits ist man besorgt, dass die Notenbanken an ihrem restriktiven Kurs festhalten, da die Datenlage dies- und jenseits des Atlantiks keine Gründe für einen Kurswechsel liefert. Durch weiter steigende Zinsen und einer Bilanzreduzierung wird den Aktienmärkten Liquidität entzogen, die bekanntlich der Treibstoff einer Hausse ist. Bisher trotzt der Dax den steigenden Zinserwartungen. Auch die mahnenden Worte von EZB-Direktorin Isabel Schnabel konnten dem deutschen Leitindex nichts anhaben.

Dax trotzt allen Widrigkeiten

Während in den USA neue Inflationssorgen auf den US-Börsen lasten, hält sich der Dax auf hohem Niveau und führt ein Eigenleben. Seit Wochen hat sich der deutsche Leitindex von den US-Indizes abgekoppelt und zeigt auch weiterhin eine Outperformance. Ein paar Wochen lang konnte der Nasdaq zwar mit dem Dax mithalten, aber auch ihm ging angesichts der neuen Zinssorgen die Puste aus.

Eine bewegte Handelswoche ging schließlich mit einem Minus von 51 Punkten (0,33%) bei 15.482 Zählern zu Ende. Unter dem Strich stand auf Wochensicht ein moderater Zugewinn von 1,1 Prozent zu Buche. Der Dax steht nun zwischen einem Doppelhoch bei 15.658/634 und der massiven Unterstützung rund um die Marke von 15.270 Punkten. Solange sich der DAX innerhalb dieser Handelsspanne befindet, müssen Händler auf Signale für eine Richtungsentscheidung warten. Die neue Handelswoche könnte jedoch neue Erkenntnisse liefern, ob der Index an einer Topbildung arbeitet oder noch eine Etage höher will.

Konjunkturdaten

Am Dienstag blicken Dax-Händler gespannt auf den Einkaufsmanagerindex für das Gewerbe sowie den ZEW-Konjunkturerwartungen für Februar. Einen Tag später folgen noch das ifo-Geschäftsklima und die endgültigen Verbraucherpreise für Januar. Wie zuvor erwarten Analysten eine Inflationsrate von 8,7 % zum Vorjahresmonat. Zum Ende der Woche stehen dann noch die BIP-Zahlen für das vierte Quartal auf dem Terminplan. In den USA werden Anleger indessen auf mögliche Hinweise von der US-Notenbank Fed zur weiteren Geldpolitik achten. Daher richtet sich der Fokus auf die Konjunktur-Highlights: Das FOMC-Sitzungsprotokoll am Mittwoch, die BIP-Zahlen am Donnerstag sowie die von der Fed viel beachtete PCE-Kernrate am Freitag. Diese wird nach den höher als erwarteten Inflationsdaten in der vergangenen Woche, weitere Hinweise über die Inflationsentwicklung geben.

Unternehmensseitig könnten Geschäftszahlen und Ausblicke einiger Dax-Werte für Impulse sorgen. Aus dem Gesundheitssektor legen der Fresenius-Konzern und dessen Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) am Mittwoch Zahlen vor. Einen Tag später folgen die Berichte von dem Baustoffkonzern HeidelbergCement, der Deutschen Telekom und dem Rückversicherer Munich Re, ehe am Freitag der Chemiekonzern BASF sein Zahlenwerk vorlegt. In den USA öffnet am Mittwoch zudem der Chiphersteller Nvidia seine Bücher.

Dax: Die wichtigen Marken für den Handelstag

Da es dem Dax bislang nicht gelang, das Jahreshoch 15.658 zu überwinden, besteht weiterhin die Möglichkeit, dass der Index mindestens nochmal die Unterkante der Range bei 15.270/246 anläuft.

Der Dax notiert im frühen Handel höher, trifft aber im Bereich von 15.550/564 auf die erste Hürde des Tages. Steigt er darüber an, so rückt die 15.614 ins Visier. Unterhalb des Doppelhochs von 15.634/658 könnte ihm die Puste ausgehen. Der Bereich zwischen 15.634 und 15.658 stellt zudem einen starken Widerstand dar. Bei einem Ausbruch darüber dürften weitere Stopps fliegen und den Index in Richtung 15.730 befördern.

Scheitert der Dax an dem Widerstand bei 15.550, dann ist mit einem Rücklauf zur Kurslücke bei 15.480 zu rechnen. Auch ein Rücksetzer bis zum heutigen Pivot bei 15.432 wäre wahrscheinlich. Dieser gibt Intraday die Richtung vor. Unterhalb von 15.432 ist mit weiteren Kursabgaben bis 15.360/350 zu rechnen. Das Doppeltief bei 15.305/300 bzw. bei 15.273/270 dürfte jedoch unterstützend wirken.

Dax-Prognose: Index in der Seitwärts-Range

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

15.482 – Gap 17.02.

15.432 – Pivot Punkt

15.350 – Pivot S1

15.300/305 – Doppeltief 17.02. / 13.02.

15.275/273 – Doppeltief 06.02. / 07.02.

15.246 – Tagestief 10.02.

15.180 – Gap 01.02.

15.150 – Horizontale

Dax Widerstände (WS):

15.514 – Tageshoch 17.02.

15.533 – Gap 16.02.

15.550 – nachöbrsliches Hoch

15.564 – Pivot R1

15.614 – Horizontale (D1)

15.634 – Tageshoch 16.02.

15.646 – Pivot R2

15.658 – Jahreshoch 09.02.

15.730 – Horizontale (D1)

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